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Besteht ein biblischer Auftrag, die Schöpfung zu hüten ?
(27-07-2025, 11:43)Ulan schrieb:
(27-07-2025, 11:02)Farius schrieb: Du hast keine Lösung - schlimmer noch, Du weigerst Dich das Böse anzuerkennen - und willst unter keinen Umständen, dass es überhaupt eine Lösung gibt! 

"Das Boese" gibt es nicht. Es gibt Menschen mit widerstreitenden Zielen, die oft genug unvereinbar sind. Des Einen Boese ist des Anderen Gute. Insofern halte ich ein Konstrukt wie "das Boese" als Absolutum fuer eine Ablenkung von tatsaechlichen Problemen, die uns von deren Loesung wegfuehrt anstatt sie zu erleichtern.

@ Ulan,

... das sog. "Böse" hat ein Gesicht! Es zeigt sich in einem Zustand, einem Wort, einer Handlung ... etc.

Als mal ein deutscher Politiker in einem Interview gefragt wurde, was er für das Böse halte, antwortete er, dass es sich in den KZ's des Nazi-Regimes "gezeigt" habe.
Wenn Du aber leichtfertig meinst, das Böse gäbe es nicht, so zeigt dies mehr als deutlich, dass du ihm in deinem Leben noch nie "wirklich" begegnet bist.

Gruß von Reklov
In der Babylonischen Gefangenschaft wurde ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung des Königreichs Juda von den Babyloniern nach Babylonien (im heutigen Irak) verschleppt. Sie dauerte von 597 bis 538 v. Chr. und hatte tiefgreifende religiöse, politische und kulturelle Auswirkungen auf das Judentum und auch auf Mesopotamien

Soviel man weiß, sind die Bezeichnungen Eufrat und Tigris für die beiden Flüsse Mesopotamiens erst seit 550 v. Chr. in Gebrauch; wohl eine Benennung durch die lange dort siedelnden Juden mit Namen der Genesis, und diese Flussnamen blieben in Mesopotamien auch später gebräuchlich

Nun 2025 aus den heutigen, erst seit etwa 2575 üblichen Flussnamen Eufrat und Tigris der beiden Flüsse des Zweistromlandes schließen zu wollen, dass dort der biblische Garten Eden war, scheint an den Haaren herbeigezogen
Ich finde diese ganze Suche nach dem Paradies sinnlos
(27-07-2025, 10:20)Ulan schrieb: Satan ist Gottes Lakai. Der tut nichts ohne Billigung seines Herrn.

... sieh" mal einer an! Klingt ja, als wüsstest du sogar über Dienstverhältnisse in höheren Sphären bestens bescheid!   Icon_razz

Deine Vermutung hast du wohl aus der Einleitung im Buch HIOB. Hier empfängt Gott seine Kinder. Auch Satan ist darunter und wird mit den jovialen Worten begrüßt: "Wo kommst du her?"

Der Rest dieser antiken Erzählung über "Gott, Satan und einen geplagten Hiob" ist ja bekannt ...

Gruß von Reklov
(27-07-2025, 16:41)Reklov schrieb: Wenn Du aber leichtfertig meinst, das Böse gäbe es nicht, so zeigt dies mehr als deutlich, dass du ihm in deinem Leben noch nie "wirklich" begegnet bist.

Ich sprach von "dem Boesen als Absolutum", also ein Prinzip oder Wesenheit, die der Ursprung von allen boesen Handlungen sind. "Boese Leute" beschliessen nicht, heute mal so richtig boese zu sein. Sie wollen meist etwas, was dann beinhaltet, dass jemand anderem geschadet wird. "Boese" sind sie also aus Sicht der Geschaedigten und derer, die mit den Geschaedigten sympathisieren.

Ich habe das deshalb herausgestrichen, weil ich es nicht fuer zielfuehrend halte, irgendwo nach "dem Boesen" zu suchen und dieses in die Schranken zu weisen. Was man angehen muss, sind Loesungen, die die unterschiedlichen Interessen, die aufeinander stossen, irgendwie miteinander versoehnen. Wenn das nicht klappt, muss man halt entscheiden, welche der Interessen man fuer unterstuetzenswert haelt, und dann entsprechend handeln.

Insofern halte ich irgendwelches Gerede von "dem Boesen" fuer kontraproduktiv. So kommen dann Vorstellungen in die Welt - um mal Dien Beispiel aufzugreifen - "das Boese", das sich in der Nazi-Diktatur gezeigt hatte, sei irgendwie etwas Besonderes, sondern nicht einfach die Folge von recht banalem menschlichen Handeln, vor dem jeder auf der Hut sein muss. Aber dazu muss man sich mit den tatsaechlichen Ursachen beschaeftigen, nicht mit religioesen Fantasien von "dem Boesen".
(27-07-2025, 16:45)Sinai schrieb: In der Babylonischen Gefangenschaft wurde ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung des Königreichs Juda von den Babyloniern nach Babylonien (im heutigen Irak) verschleppt. Sie dauerte von 597 bis 538 v. Chr. und hatte tiefgreifende religiöse, politische und kulturelle Auswirkungen auf das Judentum und auch auf Mesopotamien

Es wurden nur sehr wenige Leute verschleppt, und zwar nur die Elite. Die normale Bevoelkerung blieb, wo sie war.

(27-07-2025, 16:45)Sinai schrieb: Soviel man weiß, sind die Bezeichnungen Eufrat und Tigris für die beiden Flüsse Mesopotamiens erst seit 550 v. Chr. in Gebrauch; wohl eine Benennung durch die lange dort siedelnden Juden mit Namen der Genesis, und diese Flussnamen blieben in Mesopotamien auch später gebräuchlich

Die Juden gaben den Fluessen griechische Namen? Was es nicht alles gibt...

(27-07-2025, 16:45)Sinai schrieb: Nun 2025 aus den heutigen, erst seit etwa 2575 üblichen Flussnamen Eufrat und Tigris der beiden Flüsse des Zweistromlandes schließen zu wollen, dass dort der biblische Garten Eden war, scheint an den Haaren herbeigezogen

Ja, wir schauen auf mythische, idealisierte Geographie. Solche mythischen Orte ausserhalb ihres Mythos finden zu wollen, ist wohl nur bei biblischen Literalisten eine bleibende Faszination. In dem Sinne sind auch solche angedachten Verortungen wie mit dem Euphrat und Tigris zu verstehen.
(27-07-2025, 18:01)Ulan schrieb:
(27-07-2025, 16:45)Sinai schrieb: In der Babylonischen Gefangenschaft wurde ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung des Königreichs Juda von den Babyloniern nach Babylonien (im heutigen Irak) verschleppt. Sie dauerte von 597 bis 538 v. Chr. und hatte tiefgreifende religiöse, politische und kulturelle Auswirkungen auf das Judentum und auch auf Mesopotamien

Es wurden nur sehr wenige Leute verschleppt, und zwar nur die Elite. Die normale Bevoelkerung blieb, wo sie war.

Du sagst halt aus Prinzip das Gegenteil von dem, was die Bibel sagt.

Aber man lese:
"Ab 597 v. Chr. wurde ein wesentlicher Teil der Bevölkerung Judäas, vor allem Angehörige der Oberschicht, – wie es babylonischer Praxis nach Eroberungen entsprach – nach Babylon exiliert und dort angesiedelt."
Babylonisches Exil - Wikipedia



(27-07-2025, 18:01)Ulan schrieb:
(27-07-2025, 16:45)Sinai schrieb: Soviel man weiß, sind die Bezeichnungen Eufrat und Tigris für die beiden Flüsse Mesopotamiens erst seit 550 v. Chr. in Gebrauch; wohl eine Benennung durch die lange dort siedelnden Juden mit Namen der Genesis, und diese Flussnamen blieben in Mesopotamien auch später gebräuchlich

Die Juden gaben den Fluessen griechische Namen? Was es nicht alles gibt...

Wer hätte denn so eine blöde Idee ? Icon_cheesygrin
Die Flussnamen Eufrat und Tigris sind Altpersisch
Altpersisch gibt es seit ca 550 v. Chr.
Daraus folgt, dass die biblischen Flussnamen Eufrat und Tigris von den exilierten Juden in die Altpersische Sprache kamen. (Flussnamen werden oft von anderen Völkern übernommen, man denke an den Mississippi und den Missouri)



(27-07-2025, 16:45)Sinai schrieb: Nun 2025 aus den heutigen, erst seit etwa 2575 üblichen Flussnamen Eufrat und Tigris der beiden Flüsse des Zweistromlandes schließen zu wollen, dass dort der biblische Garten Eden war, scheint an den Haaren herbeigezogen

Erst seit etwa 2575 Jahren sind die biblischen Flussnamen Eufrat und Tigris ausserhalb des Judentums bekannt
Farius schrieb an Petronius:
(27-07-2025, 10:42)Farius schrieb: Unwiderlegbar recht hast Du natürlich, dass das Paradies lokalisiert ist - Punkt. Die Frage ist nur wo?

(27-07-2025, 14:22)petronius schrieb: dort, wie beschrieben

(27-07-2025, 16:23)Ulan schrieb:
(27-07-2025, 15:06)Sinai schrieb: Da müsst ihr beiden vielleicht ganz wo anders suchen - aber by the way - wie kommt ihr denn auf die Annahme, dass die Flüsse nach der Sintflut überhaupt so flossen wie vorher ?

Welche Sintflut? Es gab keine.



Es gibt verschiedene Meinungen zur Genesis (Garten Eden, Sintflut)
1.) Die Klassik (Judentum vor 1680; Katholische Kirche vor 1902, Gründung des Päpstlichen Bibelinstituts)
2.) Die Bibelwissenschaftler, später Zeugen Jehovas übersetzen anders. Baum, Frucht, Frau, Wasser haben im Althebräischen Zweitbedeutungen
3.) Die Atheisten tun die Genesis als Märchen ab

Inkonsistent ist es aber, einerseits die Genesis als Märchen abzutun und sich gleichzeitig auf eine Beschreibung in der Genesis zu berufen
(27-07-2025, 19:46)Sinai schrieb: Du sagst halt aus Prinzip das Gegenteil von dem, was die Bibel sagt.

Aber man lese:
"Ab 597 v. Chr. wurde ein wesentlicher Teil der Bevölkerung Judäas, vor allem Angehörige der Oberschicht, – wie es babylonischer Praxis nach Eroberungen entsprach – nach Babylon exiliert und dort angesiedelt."
Babylonisches Exil - Wikipedia

Ach? Und warum verschweigst Du dann, dass im naechsten Satz steht, dass die Bibel uns sagt, dass es sich um insgesamt 4600 Personen handelte, die in drei Aktionen umgesiedelt wurden?

Tja, so ist das mit lieb gewonnenen Ideen.
(27-07-2025, 20:02)Ulan schrieb:
(27-07-2025, 19:46)Sinai schrieb: Du sagst halt aus Prinzip das Gegenteil von dem, was die Bibel sagt.

Aber man lese:
"Ab 597 v. Chr. wurde ein wesentlicher Teil der Bevölkerung Judäas, vor allem Angehörige der Oberschicht, – wie es babylonischer Praxis nach Eroberungen entsprach – nach Babylon exiliert und dort angesiedelt."
Babylonisches Exil - Wikipedia

Ach? Und warum verschweigst Du dann, dass im naechsten Satz steht, dass die Bibel uns sagt, dass es sich um insgesamt 4600 Personen handelte, die in drei Aktionen umgesiedelt wurden?

Du beziehst dich auf Jeremia 52,30 "im dreiundzwanzigsten Jahr Nebukadnezzars führte Nebusaradan, der Kommandant der Leibwache,
an Judäern 745 Personen weg; im Ganzen waren es 4600 Personen." (Einheitsübersetzung)

Es gab aber schon eine Deportationswelle vorher:
"Von ganz Jerusalem verschleppte er alle Vornehmen und alle wehrfähigen Männer, insgesamt zehntausend Mann, auch alle Schmiede und Schlosser. Von den Bürgern des Landes blieben nur die geringen Leute zurück." 2 Könige 24,14 (Einheitsübersetzung)
Die Zahl bei Jeremia betrifft zusammen drei Deportationswellen. Die Zahl in Koenige ist auch nur etwa doppelt so hoch. Da steht ja auch, dass das das gewoehnliche Volk nicht betraf, was man auch in den Texten, die sich auf die Rueckkehr beziehen, so findet. Das "wesentlich" bezieht sich also darauf, dass das nur die Elite betraf, die dann in Babylon ihren Geschaeften nachgehen sollten.
(27-07-2025, 20:00)Sinai schrieb: Es gibt verschiedene Meinungen zur Genesis (Garten Eden, Sintflut)
1.) Die Klassik (Judentum vor 1680; Katholische Kirche vor 1902, Gründung des Päpstlichen Bibelinstituts)
2.) Die Bibelwissenschaftler, später Zeugen Jehovas übersetzen anders. Baum, Frucht, Frau, Wasser haben im Althebräischen Zweitbedeutungen
3.) Die Atheisten tun die Genesis als Märchen ab

Inkonsistent ist es aber, einerseits die Genesis als Märchen abzutun und sich gleichzeitig auf eine Beschreibung in der Genesis zu berufen

Das ist nicht inkonsistent, denn auch Maerchen muessen einer inneren Konsistenz folgen. Auch Atheisten koennen lesen, und wenn Leute wie Du oder irgendwelche Glaubensgemeinschaften den Text der Bibel nicht richtig lesen, aber gleichzeitig behaupten, sie wuerden an die historische Richtigkeit dieses Textes glauben, dann koennen wir schon darauf zeigen, dass es die Haltung der Glaeubigen ist, die hier inkonsistent ist.

Und nein, "die Bibelwissenschaftler" verschanzen sich nicht hinter angeblichen Zweitbedeutungen, wie das die Zeugen Jehovas tun. Erstere erkennen die Bibel als literarisches Werk an und verweisen auf Parallelen in anderen vorderasiatischen Texten.
Du willst meine Kritik nicht zur Kenntnis nehmen. Ich kritisierte, dass Petronius meinte (Beitrag #103), das Paradies lokalisieren zu können
(27-07-2025, 22:28)Sinai schrieb: Du willst meine Kritik nicht zur Kenntnis nehmen. Ich kritisierte, dass Petronius meinte (Beitrag #103), das Paradies lokalisieren zu können

Deine Aussage war:
" Inkonsistent ist es aber, einerseits die Genesis als Märchen abzutun und sich gleichzeitig auf eine Beschreibung in der Genesis zu berufen"

Das ist ein Non sequitur. Und darauf habe ich geantwortet.
(09-07-2025, 20:37)Flattervogel schrieb: Wie verhält es sich eigentlich mit der Ansicht, der Mensch stelle gegenüber den Tieren in Genesis I weniger einen Hirten, sondern eher einen Gewaltherrscher dar? Demnach hätten die verwendeten Verben "kavash" und "radah" in der Regel gewalttätige Konnotationen.
So zumindest die Ausführung in der Wikipedia (meine eigenen Hebräischkenntnisse sind nicht vorhanden).

*de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6pfungsgeschichte_(Priesterschrift)#Text_der_Sch%C3%B6pfungsgeschichte



Ich habe jetzt in den von Dir genannten Artikel Wikipedia geschaut: Schöpfungsgeschichte (Priesterschrift) - Wikipedia
"Gen 1,1–2,3(4a) ist ein sorgfältig formulierter Text. Trotzdem bestehen Spannungen („Haarrisse“). Schon Ende des 18. Jahrhunderts fanden Theologen es erklärungsbedürftig, dass acht Schöpfungswerke auf sechs Schöpfungstage verteilt sind. Die Literarkritik leistete Vorarbeit für die moderne Exegese, aber die von ihr erkannten Probleme sind nach Ansicht der meisten Exegeten nicht durch eine literarkritische Theorie zu lösen."

Interessant!
Aber eigentlich finde ich da nichts Rätselhaftes, dass acht Schöpfungswerke auf sechs Schöpfungstage verteilt sind


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