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Gibt es Satan?
t.logemann schrieb:Was ist mit den "Qumran-Schriftrollen"? Geben die  - Deiner Meinung nach - wenigsten ein Stück weit "Orginales" weiter?

Ich misch mich mal ein:

Ja, sie geben Orginales wieder. Über die jüdische Gemeinde in Qumran, nicht über Jesus oder sein Umfeld.

Die Qumraner Gemeinde war eine jüdische Protestströmung wie es viele gab zur damaligen Zeit, ähnlich der Protestströmung von Johannes dem Täufers oder der des Jesus von Nazareth.

Diese Strömungen hatten sicher Gemeinsamkeiten, denn sie stießen sich oft an den Problemen ihrer Zeit, aber sie hatten eben auch gravierende Unterschiede.


Lhiannon
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Lhiannon schrieb:Warum soll t.logemann nicht eine solche Meinung vertreten? In der Tat fällt das "Familienzitat" des Jesus in LuEv ziemlich aus der Rolle.

Im übrigen kann man ja alles, was einem nicht in den Kram passt bezweifeln. Oder nicht? :eh:

Wir alle lesen doch das aus den Büchern heraus, was uns logisch und gut erscheint. Anders geht es ja auch bei dem Durcheinander in den Schriften garnicht.

Da ich selbst voll Zweifel bin, werde ich niemand hindern wollen, am Wahrheitsgehalt von welchen heiligen Schriften auch immer, zu zweifeln. Nur, das Argument "Lukas hat Jesu nicht gekannt und kenne das alles nur vom Hörensagen" ist, vorsichtig gesagt, dürftig.

Der Antwort, die Fritz dazu gegeben hat, schließe ich mich an.

MfG Epicharm
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Epicharm schrieb:Was ist mit Jesus besser geworden? Wenn ich mir einen Richter wünschen dürfte, stünde ich lieber vor Jesus als vor einem eifer- und rachsüchtigen Jahwe. Mit seiner neuen Ethik, die in der Bergpredigt (und in vielen anderen Herrenworten auch) offenbar wird,
Ja, der liebe nette Jesus. Der alle die in den brennenden Schwefelpfuhl werfen läßt, die nicht an ihn glauben wollen. Vor dem alle hingeschleppt und abgemurkst werden sollen.
Da wird immer gesagt, der Mensch hätte die Willensfreiheit, damit er von sich aus für oder gegen Gott sich entscheiden könnne.
Willensfreiheit? Aber keine Entscheidungsfreiheit: Wenn er nicht spurt, nicht systemtreu sein will, fällt er ewigen Qualen anheim.
Hitler hatte das KZ, Stalin hatte Sibirien, Honecker hatte Zuchthäuser, Jesus hat den Schwefelsee.
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Solange man nicht an den Satan glaubt hat man ihn noch nicht gewinnen lassen.
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Ahriman schrieb:Ja, der liebe nette Jesus. Der alle die in den brennenden Schwefelpfuhl werfen läßt, die nicht an ihn glauben wollen. Vor dem alle hingeschleppt und abgemurkst werden sollen.
Da wird immer gesagt, der Mensch hätte die Willensfreiheit, damit er von sich aus für oder gegen Gott sich entscheiden könnne.
Willensfreiheit? Aber keine Entscheidungsfreiheit: Wenn er nicht spurt, nicht systemtreu sein will, fällt er ewigen Qualen anheim.
Hitler hatte das KZ, Stalin hatte Sibirien, Honecker hatte Zuchthäuser, Jesus hat den Schwefelsee.

Bissig, aber sehr treffend.

Wie sagte Dieter Nuhr: In Europa gab es die Zeit der Aufklärung. Nicht wegen des Christentums sondern trotzdem.

Die Aussage Nuhrs hat auch was für sich. :cheesygrin:
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Ahriman schrieb:Ja, der liebe nette Jesus. Der alle die in den brennenden Schwefelpfuhl werfen läßt, die nicht an ihn glauben wollen. Vor dem alle hingeschleppt und abgemurkst werden sollen.

Hitler hatte das KZ, Stalin hatte Sibirien, Honecker hatte Zuchthäuser, Jesus hat den Schwefelsee.

Was soll das? Hab ich Dir das Christentum verkaufen wollen? Was regst Du Dich über den brennenden Schwefelsee so auf? Den gibt es nicht, genau so wenig, wie den Teufel und den bärtigen alten Herrn im Himmel. Und zu seiner Rechten wird auch niemand sitzen. Du musst Dich also nicht zu fürchten, dass er Dich in den "brennenden Schwefelpfuhl" werfen wird.

E.
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Lhiannon schrieb:
Ahriman schrieb:Hitler hatte das KZ, Stalin hatte Sibirien, Honecker hatte Zuchthäuser, Jesus hat den Schwefelsee.

Bissig, aber sehr treffend.

Wie sagte Dieter Nuhr: In Europa gab es die Zeit der Aufklärung. Nicht wegen des Christentums sondern trotzdem.

Die Aussage Nuhrs hat auch was für sich. :cheesygrin:

Wirklich, sehr treffend hat er das gesagt. Hitler, Stalin, Honecker und Jesus, die Viererbande des Bösen. Und so geistreich und witzig, ein zweiter Dieter Nuhr.

E.
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LOL - das geht ja schnell hier rund, da war noch vorn was, was ich noch erwaehnen wollte:
Zitat:Lhiannon: und ich denke mit Grauen an Exorzitien, die viele Kranke das Leben kostete.
Der Glaube an die Hölle impliziert geradezu das Böse auf Erden. Durch Exerzitien, durch Hexenverbrennung, Ausgrenzung von Kranken
- mir scheint, hier sind Exorzismen gemeint.
Tuun wir mal was zur Worte-Unterscheidung:
Exerzitien sind, wie das Wort (von Exerzieren = Training) sagt, Uebungen. In der kath.Religions-Praxis bedeutet es: So wie das Militaer exerziert, sich nach Befehl in jeder Art Gelaende zu bewegen, geschickt und rasch in Deckung zu gehn, wenn es gefaehrlich wird, und sich auf Kampfsituationen vorzubereiten, auch unter Stress Feinde von Freunden sicher zu unterscheiden (und nicht die eigne vordere Linie von hinten in die Hacken zu schiessen), so gibt es auch im Religions-Leben einen Nutzen von seelische "Exerzitien".
Die Aehnlichkeit des Vergleichs mit dem Soldaten-Leben kommt daher, dass St.Ignatius v.Loyola - der Erfinder geistlicher Exerzitien - zuerst ein General gewesen war, bis ihn ein Kanonen-Kugel ins Bein traf. Der Bruch heilte falsch, musste nochmal gebrochen werden zur Korrektur, so lag er ca.1 Jahr lang still in seines Bruders Burg und hatte als Lektuere das NT und die Legenda Aurea, in Spanisch.
Damals wurde er dann stark und bewusst religioes und gruendete, als er wieder laufen konnte, die "Societas Jesu", zum Zweck der Gegen-Reformation. Zur festen Ausbildung gehoerte es in seinem Orden, sich ganz intensiv und auch bildhaft in das, was man glaubt, zu vertiefen, und "Unterscheidung der Geister" zu lernen - es wurde sehr vieles ja nur noch disputiert, und man sollte sich daran nicht wagen, wenn man seiner Religion selber nicht genau kundig ist oder sie nur logisch und brauchstums-maessig verankert hatte.
Seine Mitbrueder und Anhaenger wuerden es mit Disputanten jeder Art zu tun haben, sowohl hoch ausgebildeten Wortkaempfern als auch solchen, die nach Verbrauch des Wortschatzes einfach auf einen drauf hauen - und man wuerde es innerlich mit dem hier im Thread erwaehnten Versucher zu tun kriegen.
Es wird also im Idealfall 40 Tage lang bei sehr asketischer Lebensbedingung angestrebt, sich seinen Glaubens-Inhalt in jeder Richtung zu eigen zu machen und G0TT mehr als sein eigenes Leben zu lieben. - Es bleibt inmitten der Welt ja nicht bei gemuetlichem Meinungs-Austausch. Seine Mitbrueder (Jesuiten) werden eben noch heutigentages auch leider nicht selten erschlagen, oder sitzen in religions-feindlichen Lagern, in Laendern, wo offiziell Katholiken keine geistliche Betreuung mehr haben duerfen.
Zusaetzlich gehoerte zur Vollausbildung ein Vollstudium in Philosophie (Beweiskunde), ein weiteres in Theologie, eine komplette Handwerker-Lehre und eine Durchwanderung Europas ohne Geld, sowie ein Ordens-Noviziat - am Anfang und am Ende stehen solche 40-taeg.Exerzitien.
Weil das einem Glaeubigen recht gut tut, auch wenn er kein Jesuit werden will, wurde es in kurzer und laengerer Form auch andern Glaeubigen angeboten und heisst dann manchmal auch "Einkehrtage" oder "Besinnungstage".
Also an Exerzitien stirbt einer gewoehnlich bestimmt nicht.

Exorzismus Mz.Exorzismen ist rein sachlich besehen eine religioes-autoritative Absage an den Versucher, im Namen eines Menschen, der manchmal "nicht mehr er selbst" ist, um diesem Menschen zu helfen, sein Leben wieder selbstbestimmt zu fuehren.
Es kommt eben vor, und das gehoert zum kirchlichen Glaubens-Inhalt nicht nur der Katholiken, dass ein Mensch auch unfreiwillig dem Versucher-Geist hoerig word. Es kommt auch vor, das gebe ich durchaus zu, dass so eine "Diagnose" ein Irrtum ist - zum Beispiel wenn derjenige die Unterscheidung der Geister nicht wirklich gut erlernt hat.

Ein erstaunlich aufregender solcher "Fall" war die junge Frau Gottliebin Dittus zur Zeit des protestantischen Pietismus (kurz nach 1800) - das Phaenomen daran war ja, dass niemand der Frau mehr "antat", als vor ihr zu beten. Aber was ihr dann jeweils auf solche Worte hin passierte, aus ihr heraus, aber gewiss nicht von ihr erwuenscht - ist durchaus unglaublich. Der damals junge ev.Geistliche, der es aus seiner ersten Zeit als Pastor beschreibt, ist m.E.glaubhaft, daran nichts erfunden zu haben. Die Frau erregte sich dermassen, dass sie vor durch Worte ausloesbaren Schmerzen ganze Dialoge herausbruellte, mitunter literweise irgendetwas rot-Nasses "blutete", Naegel und Draehte aus unter der Haut herauskommen hatte, und an Erschoepfung fast deswegen starb.

Die moderne Psychoanalyse kann sich da einiges aus jener Situation gewiss auch anders erklaeren. Aber moderne Leute entwickeln anscheinend auch lang nicht mehr so energie-geladene koerperliche Reaktionen - das hoerte nach dem 1.Weltkrieg hier in Europa der Formenkreis der Hysteria magna, die auch Charcot und Sigmund Freud noch kennen, weitgehend auf.

Aber ein Exorzismus kann auch ganz simpel verlaufen, bei jeder kath. Taufe wird am Anfang gefragt: "Widersagst Du dem Teufel und all seiner Pracht und all seinen Werken?" (oder auch anders formuliert) und der Pate oder der zu Taufende selber sagt "Ja, ich widersage." - und dann geht es schon weiter mit "Glaubst Du an G0TT...?" und der sagt: "Ja, ich glaube."

Dies noch antike Formular ist rein sachlich besehen ein voll-gueltiger Exoorzismus. Vermutlich war Aehnliches beim Einritt in viele Religions-Gemeinschaften der Antike ueblich.
Roemer hatten noch keine sichere Ich-Definition und der Begriff der "Besessenheit", der im NT erwaehnt wird, wurde einem Menschen vielleicht gerade damals weit haeufiger als zu andern Zeiten zuerkannt.

"Besessenheit" bedeutet, dass ausser dem eigenen Ich mit Willen, Emotions-Typ, Charakter-Art und Erinnerungen so etwas wie ein 2.Person sich aus demselben Koerper meldet, mit ganz anderer Charakteristik, sogar Stimme und Mimik ganz befremdlich anders - nett oder gar nicht nett, mit besonderen Faehigkeiten, wie bei der wegen ihrer Weissagungs-Gabe gekauften Magd, oder wohl auch mal ganz unauffaellig
- wer von all dem Christentum zuerst nur das NT kennenlernt, wie der im Thread weiter anfangs erwaehnte Evangelikale, der "Satans Wirken" bei von ihm besuchten psychisch Kranken oft zu erkennen vermeinte, kann ja gedacht haben, dass es so einfach festzustellen ist, wie es nach dem ersten Lesen einer Bibel-Uebersetzung zu sein scheint, und sich in veraendertem Befuinden und Verhalten outet.
Ich denk aber, moderne psychisch Kranke sind meistens Manns genug, sich dagegen zu verwahren, ungebeten bekehrt zu werden und auch dagegen, ungefragt fuer "besessen" erklaert zu werden, ein Schaden zusaetzlich wird daraus sicherlich nicht gleich fuer sie entstehen - nur religioes, dass ihnen ein so angetragenes Christentum etwa dann gar nicht mehr vertrauenswuerdig erscheint, gleich auf alle Christen bezogen.

Ein sogenannter "grosser Exorzismus", mit einem etwas spezielleren Ritus wird nur von bestimmten Geistlichen durchgefuehrt, und dem geht eine ausfuehrliche dazu gehoerige Diagnostik voraus, ob es ueberhaupt angebracht ist. Der gleicht immer noch nicht dem, was man in "Hollywood auf Zelluloid" sich so vorstellt.
Soweit ich weiss, wurde in unserer Zeit der seherische sel.Pater Pio in Italien oft darum gebeten und war sehr erfolgreich, das ist aber auch rund 40 Jahre her. Seine "Klienten" pflegten nicht daran zu sterben. Es war nur eine Erleichterung hinterher fuer alle Beteiligten.

Eigene Erfahrungen auf dem Gebiet hab ich keine, weder wuesste ich von jemandem in meiner Umgebung, ausser einem Mann, der uns mal erzaehlte, dass seine Mutter einmal aus lauter Verzweiflung ueber ihn einen dazu ermaechtigten Priester rief und dieser mit Gebeten und Weihwasser zu ihm kam, und er (der es uns erzaehlte) habe darauf hin so schallend ueber den Irrtum seiner Mutter gelacht, dass der geholte Geistliche dann einfach wieder fortging. Kann sein, dass das so war, aber der Erzaehler verstand sich auch gut auf Satiren... - Er war damals ein religioeser Spoetter gewesen und sie war schlicht glaeubig, hatte nichts stuidiert und fuehlte sich dem verbitterten Sohn so nicht gewachsen. Spaeter wurde er ganz einfach wieder religioes, als er nicht mehr selbst so verbittert war, und praktizierte auch wieder seine Konfession.

Im Juedischen - spziell Osteuropa, meine ich, gibt es die alten Volks-Erzaehlungen vom Djibbuk - das ist auch eine Form der Besessenheit durch eine 2.Person, die schon gestorben ist, aber keine Ruhe geben oder akzeptieren mag - es ist nicht Pflicht, daran zu glauben, aber man kann es "auf juedisch" fuer moeglich halten, und in der Rabbiner-Ausbildung kommt es wohl auch vor, es fachkundig lernen zu koennen, wie man es einer solchen ungerufenen Gast-Seele religioes verbieten kann, diesen von ihr einfach "ent-eigneten" Lebenden zu verfremden und zu missbrauchen.
Wer gestorben ist, hat seine Zeit mit Lebewesen-Moeglichkeiten verliehen bekommen und die ist dann eben vorbei.

Hier ist aber an normale Geister von Leuten gedacht, nicht gleich an den oder die Versucher-Engelboten. Das denken eher Europaeer oder sued-amerikanische Leute, deren Brauchtum sich noch von frueher her mit allerhand vorstellbaren Geister-Kategorien befasst hat, denk ich.
Das hat in unseren Breitengraden ziemlich allgemein aufgehoert. Ob es dadurch schon allgemein besser steht mit der Art Problemen, die man auf so andere Art symbolstark hat loesen koennen und moegen, kann ich nicht generell bejahen, aber auch nicht wirklich beurteilen.

Was soll der Vorteil davon sein, fuer gewisse Dinge nicht boese Geister zu beschuldigen, sondern nur noch sich selbst?
mfG WiT :)
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Hallo Wi,
den ganzen Salm hättest du dir sparen können.
:cheesygrin:
Ich hatte mich schlicht und ergreifen verschrieben. Soll ja mal vorkommen.

Nobody is pervers, oh verdammt, ich meine perfekt. :icon_wink:
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Epicharm schrieb:
Lhiannon schrieb:
Ahriman schrieb:Hitler hatte das KZ, Stalin hatte Sibirien, Honecker hatte Zuchthäuser, Jesus hat den Schwefelsee.

Bissig, aber sehr treffend.

Wie sagte Dieter Nuhr: In Europa gab es die Zeit der Aufklärung. Nicht wegen des Christentums sondern trotzdem.

Die Aussage Nuhrs hat auch was für sich. :cheesygrin:

Wirklich, sehr treffend hat er das gesagt. Hitler, Stalin, Honecker und Jesus, die Viererbande des Bösen. Und so geistreich und witzig, ein zweiter Dieter Nuhr.

Zwischen Hitler, Stalin und Honecker auf der einen und Jesus auf der anderen Seite gibt es einen Unterschied. Die ersten drei drohten mit diesseitigen Strafen, letzterer mit der jenseitigen.
Macht ihn das soviel besser? Für Nichtchristen kommt Jesus wohl besser weg, denn ohne Glaube keine Hölle, aber für furchtsame Fundichristen? Da ist die Sache wohl gleich. Und spornt an zu brachialer Mission bei allen Nichtfundichristen und Nichtchristen.


Lhiannon
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Lhiannon schrieb:Für Nichtchristen kommt Jesus wohl besser weg, denn ohne Glaube keine Hölle, aber für furchtsame Fundichristen? Da ist die Sache wohl gleich. Und spornt an zu brachialer Mission bei allen Nichtfundichristen und Nichtchristen.
Hmm, muss Jesus sich das zurechnen lassen oder die fundamentalistischen Einpeitscher? Ich denke Letztere.
Gegen allzu brachiale Rummissioniererei hilft immer noch regelmäßiges Abkühlen und auf Distanz halten der wildesten Fundis ... natürlich verbal! :coffee:

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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Nun ja, das ist so:
den Gedanken an sich fand ich bisher auch immer naiv und lächerlich.
Dann hat ein traumatisiertes Mädchen zu mir gesagt
"Natürlich gibt es den Teufel ! Haßerfüllt sah sie in meine Richtung:
Ich habe gedacht, dass er weggehen soll und es hat geholfen."

Ob dieses Wunder beim Papst durchgeht ??
Wohl eher nicht.
Doch sicherlich hat das Mädchen recht, wenn es das
Unschöne nicht aufnehmen will.
Dass das kraft ihres Glaubens geschehen ist
hilft über Durststrecken hinweg.
"Glück gehabt" wäre in diesem Moment wohl die sicherere
Formulierung.
Ich bin dann mal gegangen, ne.
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Lhiannon schrieb:Zwischen Hitler, Stalin und Honecker auf der einen und Jesus auf der anderen Seite gibt es einen Unterschied. Die ersten drei drohten mit diesseitigen Strafen, letzterer mit der jenseitigen.

Wenn Du nur diesen einen Unterschied zwischen Jesu und den anderen Genannten sehen willst, ist das Deine Sache. Ich will darauf nicht mehr weiter eingehen. Übrigens, mit Hitler und Stalin in einem Atemzug genannt zu werden, ist auch für Honecker zu viel der Ehre. Gegen die beiden Erstgenannten ist er, wie man bei uns in Wien sagt, ein Würschtl.

E.
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Nun ja,
natürlich hat Jesus viel Gutes getan und Honecker war kein Massenmörder.
Doch ich denke vor allem an den Umstand anderen Angst zu machen. Hitler hatte die Gestapo, Stalin den KGB und Honecker die Stasi als Angstmacher. Jesus lud die Leute zwar zu Gott ein, freundlich, doch er ließ keinen Zweifel daran, was mit jenen passiert die seine frohe(?) Botschaft ablehnen. Er selbst war absolut friedfertig, drohte aber jenen, die seinen Weg nicht gehen wollten, die Hölle an.
Er sprach zwar auch die Heiden gerecht, aber nur solange, wie sie nicht sein Evangelium gehört hatten.

Thema Aufklärung:
Wieso werden Frauen in den meisten Freikirchen, der katholischen und den orthodoxen Kirchen immer noch aus dem Pastorendienst und aus der Führung der Kirchen ausgegrenzt? Die meisten und größten Kirchen der Welt stellen die Frauen nach wie vor in die zweite Reihe.
Wo tritt die Bibel WIRKLICH für die Gleichberechtigung der Frau ein? Ich kenne keine Bibelstelle. Aber es gibt viele Bibelstellen, auch im NT, die die Frauen auf Platz 2 verweisen. Dass Jesus gut mit Frauen umging und sie auch als Helferinnen im NT erwähnt werden, ist ein Gleichberechtigungsargument aus zweiter Hand. Doch die Stellen, die die Frau ganz eindeutig herabsetzten, ist ein Argument aus erster Hand, wortwörtlich.
Beim Thema Homosexualität sieht es noch düsterer aus. Klare textliche Ablehnung in der Bibel und nicht mal Ansatzweise ein positives Wort dazu.

Da bin ich wieder bei Dieter Nuhr: Aufklärung wäre ohne den Rückblick auf die heidnischen, aber demokratischen Kulturen Rom und Griechenland nicht möglich gewesen. Erst dadurch relativierte sich das Christentum. Man befasste sich sogar mit den heidnischen Göttern, der antiken Philosophie, der antiken Wissenschaft, dem antiken Theater und mit den Kulturen, mit denen man durch weltweiten Handel in Kontakt gekommen war, wie z.B. Indien, China.
Vor allem die Geradlinigkeit und Unbeirrbarkeit der antiken Philosophen und Wissenschaftler wurde zum Vorbild für den Forscherdrang und für die Querdenker der Aufklärungszeit, die sich über den Würgegriff der Kirchen und die Drohbotschaft der Bibel hinwegsetzten. Die, Sokrates gleich, nicht Tod und Hölle fürchteten.  

Heute berufen sich Christen gern darauf, dass das Christentum die Wiege der Aufklärung gewesen sei.
War es das wirklich, oder passt es nur gut in den Kram, sich mit fremden, heidnisch-philosophischen Federn zu schmücken.
Denn die Zeit der Aufklärung ist nicht nur durch einen Rückblick auf das Christentum entstanden, sondern durch den Blick über das Christentum hinaus.

Ich gehe soweit zu sagen: Die Menschen der Aufklärungszeit konnten erst durch die Rückschau auf die heidnische Antike und durch den Kontakt mit anderen Kulturen und Religionen ihre eigenen heiligen Schriften in einem neuen Licht sehen und menschlicher handeln.

Heute ist man schnell dabei, die Bibel als Schmusebuch wahrzunehmen, ohne sich um die Fakten zu scheren. Vieles, dem wir heute das Prädikat „Christlich“ geben, ist nicht christlichen Ursprungs.
Es ist legitim und gut, Jesus und seinen Jüngern mehr zuzutrauen, als die Bibel von ihnen berichtet.
Doch das ist eben ein weiterspinnen der christlichen Idee, vielleicht auch mit Berufung auf den Heiligen Geist.
Nur sollte man sich dann im Klaren darüber sein, dass man die Grundlage christlicher Überlieferung verlassen hat und eine Menge heidnisch-philosophischer Gedanken und auch vollkommen Neues dazugenommen hat.


Vollkommen neu: Die Gleichberechtigung der Frau. Hat es so noch nie (in Worten: NOCH NIE) gegeben. Wir leben in gesegneten Zeiten und merken es nicht. Immer noch suchen wir in den alten Büchern nach der Grundlage dafür, dabei ist diese Idee eine Kopfgeburt des 18. Jahrhunderts, ein Kind der Französischen Revolution.
Die Idee der Gleichberechtigung der Frau entstammt weder alten Religionen noch alten Kulturen, sondern einigen Köpfen, die im 18. Jahrhundert lebten und selbständig dachten.

Lhiannon  

Exkurs: Ich finde es überraschend und spannend, und es erfüllt mich mit Hoffnung wenn ich sehe, dass Gott in den Menschen etwas vollkommen Neues bewirken kann.
Das sich Gutes Bahn bricht ohne Rücksicht auf Altbekanntes
und –bewehrtes(?) in Kultur und Religion.

WOOOOOOOOOOOOOOWWWWWWWWWWWHHHHHHHHHHHH
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"]Heute ist man schnell dabei, die Bibel als Schmusebuch wahrzunehmen, ohne sich um die Fakten zu scheren.[/b] Vieles, dem wir heute das Prädikat „Christlich“ geben, ist nicht christlichen Ursprungs.
Es ist legitim und gut, Jesus und seinen Jüngern mehr zuzutrauen, als die Bibel von ihnen berichtet.
Doch das ist eben ein weiterspinnen der christlichen Idee, vielleicht auch mit Berufung auf den Heiligen Geist.
Nur sollte man sich dann im Klaren darüber sein, dass man die Grundlage christlicher Überlieferung verlassen hat und eine Menge heidnisch-philosophischer Gedanken und auch vollkommen Neues dazugenommen hat. "


Ist das wichtig?
Muß man sich den mit x-Jahren Geschichte und einer
ganzen "Gruppe " identifizieren ?
Dann steht einem vermutlich wirklich keine mehr zur Verfügung,
denn irgendetwas/-wer stört doch immer.
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