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Relativer Glaube
#16
Verstehe ich nicht. Ist dann nicht jeder Glaube relativ im Sinne der anderen?
Ist mir irgendwie unverständlich.... und wo ist der relativ?
@Keiner, erklär doch bitte mal!
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LG,
Anna
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#17
relativ [lateinisch], nur unter bestimmten Gesichtspunkten zutreffend, je nach Standpunkt verschieden; vergleichsweise; in Beziehung zu etwas stehend.

Kurz und verständlich erklärt, so verstehe ich auch das was keiner unter relativem Glauben versteht.

Glaube ist relativ. Sehe ich auch so und die Erklärung dazu: s.o.
Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit.
(Platon)
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#18
M. E. gehört das Wort "relativ" in die Kategorie der Beziehungen. Da Glaube zur Kategorie der Konventionen gehört, ist die Begriffskombination "relativer Glaube" schlicht ein Kategoriefehler im philosophischen Sinne. Solche Kategoriefehler sind in vielerlei Aussagen anzutreffen und fallen häufig gar nicht auf.
Ganz besonders oft findet man sie in Zusammensetzung von Konvention und dem Prädikat "wahr", Beispiel: "Ich glaube an die Wahrheit des Gotteswortes."

Die Relation zwischen einer Konvention und einer Handlungsfolge kann das Prädikat "wahr" (richtig) oder "falsch" haben, nicht aber die Konvention selbst.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#19
Hallo Ekkard !

Steht man zu seiner Religion nicht auch irgendwie in "Beziehung" ?
Ich kann hier keinen Fehler sehen, aber das liegt ja auch "Im Auge des Betrachters".

Zitat Ekkard: Die Relation zwischen einer Konvention und einer Handlungsfolge kann das Prädikat "wahr" (richtig) oder "falsch" haben, nicht aber die Konvention selbst.

Das verstehe ich nicht.... wenn doch die Handlung an sich aus der Konvention entsteht, wie kann dann das eine wahr und das andere falsch sein ...?

LG
Julchen
Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit.
(Platon)
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#20
Hallo Julchen,
Beispiel:
Wenn ich glaube (voraussetze), dass alle Menschen "Kinder Gottes" sind, und mache Unterschiede in der Behandlung meiner Mitmenschen, dann ist das falsch (bei gerechter Behandlung richtig). Ebenso:

Wenn das Wort "relativ" eine Beziehung zwischen verschiedenen Dingen oder Eigenschaften ausdrückt, dann ist "Axel ist größer als Paul" eine relative Angabe.

Jetzt machen wir den gleichen Sprach-Versuch mit dem o. a. Glauben:
Wenn ich glaube (voraussetze), dass alle Menschen "Kinder Gottes" sind, und mache Unterschiede in der Behandlung meiner Mitmenschen, dann ist das kleiner als der Priester. (Setze statt "kleiner als" irgendeine andere Relation ein.)

Ich hoffe, damit tritt der Kategoriefehler deutlicher zu Tage. Glaube kann nicht "relativ" sein, sondern er kann gewünschte / unerwünschte
Folgen haben, oder er kann Lebensverhältnissen angemessen sein usw. aber "relativ"?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#21
Gelöscht
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#22
Gelöscht
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#23
(02-09-2008, 17:19)Keiner schrieb: Die so genannte Bergpredigt hat es nie gegeben. Sie ist nur eine künstliche Konstruktion.
Nein, sie ist eine Sammlung von Aussprüchen Jesu,
die Matthäus (Matthäus 5-7) und Lukas zu einer Predigt kombiniert haben.
Das ist aber für die Aussage von Ekkard ziemlich egal,
denn an dieser Spruchsammlung (selbst wenn sie von der Urgemeinde konstruiert wäre) kann man Christentum messen.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#24
(02-09-2008, 17:22)Keiner schrieb:
(01-09-2008, 23:27)Ekkard schrieb: ... Könntest Du mir verraten, was "Relativer Glaube" in Deinen Augen bedeuten soll? ...
Dass es keinen absolut, wahren und allein selig machenden Glauben gibt. Und dass im Grunde jeder glauben kann, was er will.
Das kommt darauf an,
ob du einen Privatglauben eines Einzelnen meinst oder eine Glaubensgemeinschaft, in der sich viele Mitglieder einig sind und zu gemeinsamen Taten aufraffen.
Im letzteren Fall kann eben nicht jeder glauben, was er will, sondern die Gemeinschaft bekennt sich zu einer gemeinsamen Welt- und Lebenssicht.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#25
Gelöscht
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#26
(02-09-2008, 17:42)Keiner schrieb: Im Römischen Katholizismus bekennt sich nicht die Gemeinschaft (der Gläubigen) zu einer gemeinsamen Welt- und Lebenssicht - sondern die Katholische Glaubenskongregation (Kardinal Ratzinger) - oder?
Sagen wir mal:
Die Glaubenskongregation definiert die Sichtweisen und fromme Schäfchen übernehmen sie akkurat.
Das Bekenntnis zu ihnen erbringt aber die Gemeinde, und niemand zwingt den Einzelnen, darin zu verharren.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#27
Ich teile die Ansicht, dass es keinen einzig wahren Glauben gibt. Und ich verurteile jede Religion, die das von sich behauptet. Gerade heutzutage sollte man doch eher offen sein, auch anderen Glaubensarten gegenüber.
Und überhauot, woran sollte man das denn auch festmachen?
LG,
Anna
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#28
Ein Glaube der von sich behauptet das absolute zu sein ist zwangsläufig besitzergreifend, missionierend (auch mit Gewalt) und fordernd.

Das kann nicht hinnehmbar sein!
Erst kehrt man sie auf; aber bald läßt man es sein - Welker Blätter Fall
Ich schöpfe Wasser mit der Hand und hebe sie gegen den Mond - voller Licht!

Santoka Taneda
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#29
(02-09-2008, 21:39)Jedi schrieb: Ein Glaube der von sich behauptet das absolute zu sein ist zwangsläufig besitzergreifend, missionierend (auch mit Gewalt) und fordernd.

Das kann nicht hinnehmbar sein!

Ich will dieses Zitat von Jedi mal dahin stellen und es als "von den Meisten so gesehen" titulieren.
Aber was bedeutet das für die "richtige" Religion und was bedeutet das für die Menschen die das glauben?

Erstens ist doch jeder Religionsanhänger von "seiner Sache" überzeugt und hält die für einzig richtig,
abgesehen von denen Leuten die nicht besonders religiös sind.
Zweitens kann es nicht verschiedene Wahrheiten geben, die Erde ist nicht gleichzeitig flach und rund.

So gehe ich einfach von meine Glauben aus und sage dass der Islam die richtige Religion ist.
Und dort sehe ich keine Missionierung mit Gewalt, jedenfalls bei mir nicht und bei allen Muslimen die ich kenne,
und wenn ich "fordernd" richtig verstehe bedeutet das "Die Wahrheit fordern" von den anderen.
Und nicht drumrumreden sondern Beweise für die Richtigkeit ihrer Schriften oder sonstigen Lehren erbringen usw.

"Besitzergreifend"? Meinst Du damit dass mich mein Glaube besitzt?
Dass ich nicht der Herr meiner Gedanken bin und alles vorgekaut bekommen muss?

Wenn ich glaube und sage dass es keinen anderen Gott außer Gott gibt und dass Muhammad sein Prophet ist
was ist daran besitzergreifend, oder fordernd?
Und wenn ich sage dass es am Besten jeder so glauben würde und das für alle am Besten wäre
was ist daran missionierend?

Natürlich kann jeder glauben was er will, solange er seine Nächsten damit in Ruhe lässt..
Aber man darf sehr wohl dem Anderen mitteilen dass es wahrscheinlich Gott gibt
und ein Leben im Jenseits und Paradies und Hölle, wenn dieser Andere nichts davon wissen will dann ist ja gut so, seine Sachen.


Gruß,
Wojciech
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#30
Also ich bin überzeugte Christin, dennoch sage ich nicht, dass das Christentum das einzig wahre ist. Ich bin offen für alles und jederzeit bereit dazu zu lernen. Ich glaube meinen Glauben nach meiner Überzeugung. Aber ich würde niemals behaupten, dass es anderen damit auch so gut gehen muss.

Wenn sich jemand mit seinem Glauben nicht identifizieren, ihn nicht nach seinem Gewissen und Denken glauben kann, dann finde ich das nicht richtig. Wenn jemand noch an die alten antiken römischen Göttern glauben möchte, soll er es doch tun.

Warum sollten mehrere Religionen nicht nebeneinander leben können? Mal davon abgesehen, dass ich keinen großen Unterschied zwischen Judentum, Islam und Chrstentum erkennen kann, da sie ihnehin aufeinander aufgebaut sind...

Einen Glauben kann man doch nicht beweisen, woher soll man denn wissen, dass es der einzig wahre ist, es sei denn aus eigener Überzeugung heraus? Selbst Atheisten können nicht alles erklären. Und gerade daraus lebt doch der Glaube. Sonst hieße es doch Wissen, und nicht Glauben.

Ich bin der Meinung, dass alle Religionen voneinander lernen können. Und man sollte andere nicht verurteilen, nur weil man eine andere Überzeugung hat.

Ich lebe meinen Glauben, ich bin von ihm überzeugt und rede gerne mit anderen Leuten darüber. Aber ich versuche niemals, die anderen von meinem Glauben zu überzeugen. Jeder sollte selbst entscheiden, woran er glaubt.

LG,
M0TTE
LG,
Anna
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