(02-01-2010, 13:23)SchmetterMotte schrieb: als dass atheistische Vorgehensweisen gegen die gläubiger Gruppen noch harmlos sind.
Und mit solchen vorgeschobenen Floskeln wird der kalte Krieg der Atheisten gerechtfertigt.
Zitat:Über den Begriff der Wahrheit lässt sich streiten, wie man in diesem Forum in vielen Themen nachlesen kann. Da Gott eben nicht beweisbar ist und Wahrheit im Ursprung des Wortes beweisbar sein muss um als solche zu gelten, ist Glaube keine allgemeingültige Wahrheit. Somit ist deren Forderung nicht ungerechtfertigt und sie, das scheinst du zu unterstellen, verbieten den Menschen nicht zu glauben, sondern lediglich, diesen Glauben als alleinige Wahrheit hinstellen zu wollen und das iost sogar für mich als gläubigen Menschen nicht bedrohend, sondern logisch nachvollziehbar.
Aus meiner Sicht hat nur ein unsicherer Mensch Angst vor derlei Differenzierung.
Diese Differenzierung ist Haarspalterei. Denn für Leute die eh nicht an Gott glauben hat es keinerlei Bedeutung wenn jemand seinen Gott für wahr erklärt. Deshalb seh ich hier auch keine Rechtfertigung im Gegensatz zu dir. Denn es ist zweifellos das Recht eines Jeden seinen Gott für wahr zu halten. Und aus juristischer Sicht gibts da auch nichts zu diskutieren. Und da wie du sagst Gott nicht beweisbar ist muss man sich nun fragen zu welchem Zweck so ein Konflikt von Seiten der Atheisten (und nur von dieser Seite) geschürt wird.
Zitat:Wo? Wer tut das und wie? Das ist eine Folge, die du dir daraus strickst.
Wie gesagt : Ich "stricke" das aus der Tatsache das es nicht nur überflüssig ist sondern auch zwecklos. Und jemand der Überflüssiges und Zweckloses tut , der verfolgt wohl ganz andere Absichten.
Zitat:Herzlichen Glückwunsch, genau das tut Religion, genau das tun große Weltreligionen. Nichts anderes.
Völlig falsch. Wir haben keine Inquisition mehr.
Zitat:Ich bin Anhänger eines sehr kleinen Glaubens, den wenige kennen oder nachvollziehen und der oft als lächerlich abgetan wird und nichtmal ich fühle mich dadurch bedroht.
Du sagst ja selber woran das liegt:
1. Wicca kennt kaum jemand.
2. Das wird nicht in die Öffentlichkeit getragen mit dem Ziel es lächerlich
zu machen.
Zitat: Wenn solche Menschen für dich Extremisten sind, was ist dann die christliche Kirche, die für ihren Glauben gemordet und gefoltert hat?
Vergangenheit
Zitat:Das ist deine eigene Interpretation, das solltest du definitiv dazu schreiben!
Völlig richtig! Beweisen kann ich das nicht.
Aber das ist im kalten Krieg ja nichts ungewöhnliches.
Wirklich das Letzte was ich diesen Menschen nachsagen würde wäre, das sie dumm sind. Das sind sie leider ganz und gar nicht!
Zitat:Kämpfst du nicht gerade gegen die Menschen, die nicht glauben?
Nein. Ich habe immer und zu jeder Zeit unterschieden zwischen Atheisten die leben und leben lassen und Atheisten denen es offensichtlich um Macht geht.
Wenn es Menschen nachweislich darum geht das Religion an Bedeutung verliert, dann kann man meine Worte keinesfalls als unbegründet abtun.
Denn ausser Wunden aufreissen und positive Errungenschaften in Frage stellen, erreichen diese Menschen damit gar nichts!
Und da viele dieser Leute sogar Doktortitel haben, kann es nicht sein das das ihnen nicht auch in den Sinn gekommen ist. Und es kann nicht sein das sie gar nicht merken, das sie so erst Recht zu einer Radikalisierung des Glaubens beitragen. Sie nehmen es also in Kauf.
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Maik, ich gehe später auf dein Post ein, da gibt es doch einiges zu klären.
Gruß
Motte
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(02-01-2010, 12:52)humanist schrieb: Um die Sache wirklich zu verstehen, muss man noch etwas Analyse betreiben und sich ein paar Fragen stellen.
1. Was wollen die neuen Atheisten erreichen und warum?
2. Wie gehen sie dabei vor?
Erst dann kann man eine Bewertung ihrer Vorgehensweise abgeben.
zu 1: - Atheisten möchten in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
Durchaus berechtigt, da sie mit 1/3 der Bevölkerung keine unbedeutende Gruppe darstellen.
- Sie fordern die gesetzlich vorgeschriebene Säkularisierung (Trennung von Staat und Kirche) ein.
Die Symbiose zwischen Staat und Kirche ist noch zu deutlich. Der Staat bevorzugt die Kirche und die Kirche mischt sich in Politik ein.
- Sie möchten Aufklärung und Bildung vorantreiben und stehen für die Durchsetzung der Menschenrechte und Gleichbehandlung ein.
zu 2: - Atheistische und humanistische Vereine und Stiftungen leisten pressewirksame Öffentlichkeitsarbeit.
Es gibt Aktionen, Informationsstände, Flyer, Veranstaltungen und Vorträge. Man könnte es den organisierten Teil der Bewegung nennen.
Damit tragen sie natürlich auch (zunehmend erfolgreich - die Presse interessiert sich vermehrt für ihre Meinung) zur Meinungsbildung bei, wobei Atheisten keine gesamtgesellschaftlich repräsentativen Meinungsführer stellen.
- unabhängige Atheisten helfen dabei mit (Blogs, Youtube-Videos, Twittermeldungen, Demos etc.). Das allerdings weitestgehend unorganisiert.
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(02-01-2010, 13:05)Maik schrieb: (02-01-2010, 12:59)petronius schrieb: gut, ich ziehe also meine vermutung über die ursachen von ekkards übler nachrede zurück.
Ich interpretiere einfach mal, das du damit auch Beitrag 165 zurückziehst.
mit sicherheit nicht
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einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(02-01-2010, 13:45)Maik schrieb: Denn für Leute die eh nicht an Gott glauben hat es keinerlei Bedeutung wenn jemand seinen Gott für wahr erklärt
mir scheint, du willst das einfach nicht verstehen. gerade wenn man noch nicht mal selber an gott glaubt, wird man umso mehr der religiösen intoleranz entgegentreten
Zitat:Denn es ist zweifellos das Recht eines Jeden seinen Gott für wahr zu halten
so wie jeder das recht hat, dieser meinung mit seiner eigenen, anderen, entgegenzutreten
Zitat:Wie gesagt : Ich "stricke" das aus der Tatsache das es nicht nur überflüssig ist sondern auch zwecklos. Und jemand der Überflüssiges und Zweckloses tut , der verfolgt wohl ganz andere Absichten
toll
ich halte dein wirken hier im forum auch für überflüssig und zwecklos. welche unlauteren absichten darf ich dir also unterstellen?
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(02-01-2010, 16:27)humanist schrieb: [*]Sie fordern die gesetzlich vorgeschriebene Säkularisierung (Trennung von Staat und Kirche) ein.
Die Symbiose zwischen Staat und Kirche ist noch zu deutlich. Der Staat bevorzugt die Kirche und die Kirche mischt sich in Politik ein.
Und das halte ich für unwahr bzw. bedeutungslos.
Besonders für die die mit Kirche nichts am Hut haben.
Zum Thema atheistischer Fundamentalismus möchte ich mal eine kleine Unterhaltung einstellen die ich eben geführt habe an anderer Stelle,ausserhalb des Forums und nicht über das Forum. Diese Unterhaltung werte ich als POSITIVES Beispiel. So oder ähnlich versteht man sich besser finde ich.
Der Andere:
Maik, ich hab ´n Problem! Meinst du, es gibt irgendeine Chance für eine friedliche und dauerhafte Koexistenz zwischen einem abgrundtief verbohrten Christen und einem weltoffenen gesprächsbereiten Atheisten? Marienkäfer können nicht die Lösung sein. Fußball auch nicht, hab´ich keine Ahnung von. Worüber können wir uns also angeregt unterhalten, ohne anschließend blutüberströmt nach Hause zu wanken? Grübel...!
Schnurr doch mal bitte, das hat bisher noch immer die Wogen geglättet.
Ich:
Zu deiner 1. Frage :Nein.Grade das Thema hier zeigt doch Menschen die keineswegs weniger missionieren als es Christen tun.
Zu deiner 2. Frage: Müssen wir uns zwanghaft über irgendwas unterhalten?
Wenn ich sehe wie du behauptest das Gott nichts mit Sicherheit sagen könnte da schwillt mir schon wieder der Kamm und ich bin sauer auf mich selbst, das ich deine Nachricht noch vor dem Schlafen gehen gelesen habe.
Der Andere:
Du hast recht, wenn du mich dahingehend korrigierst, daß es unsinnig ist festzustellen, daß ein Gott nichts mit Sicherheit sagen könne, weil das impliziert, daß man dennoch Aussagen von ihm erwarten könnte, wenn auch unseriöseren Inhalts. Das ist selbstverständlich paradox, gehe ich doch von der Nichtexistenz eines Gottes aus. Wir waren uns aber schon mal darüber einig, daß du diese meine Annahme akzeptierst, wenn ich dir deine Gottesvorstellung zugestehe und das tue ich nach wie vor.
Ich:
Ich gestehe dir auch weiterhin deinen Atheismus zu,während du andersrum immer noch nicht das selbe tust.Für Christen ist es sicher was Gott zu sagen hat, damit wirst du dich abfinden müssen. Falls dir an sachlicher Unterhaltung gelegen ist.
Der Andere:
Solange du deine christlichen Normen nicht auf Nichtchristen anwendest, sehe ich überhaupt keine Probleme. Soweit waren wir eigentlich schon mal. Du hast einfach eine ausgeprägte Atheistenallergie, mein Lieber! Tu mal was dagegen.
Marienkäfer haben 16 Beine: Drei links, drei rechts, zwei vorne, zwei in der Mitte, zwei hinten und an jeder Ecke nochmal eins, macht zusammen 16. Mein Kater hat nur 12, der andere in meinem Kopf überhaupt keine und nun erhol dich mal von mir
Ich:
Wenn du dich vielleicht mal eines Tages mit dem Christentum beschäftigst dann wirst du erfahren das sie von ihrem Gott glauben das er alle Menschen erschaffen hat. Verstehste? ALLE! Also gilt er ihrer Meinung nach auch für alle. Du kannst dem zustimmen , du kannst dem widersprechen. Aber ich verallgemeinere was ich will!
Der Andere:
Ich habe bereits neulich heftigst dementiert, von einem Gott hergestellt worden zu sein! Dafür sehe ich überhaupt keine Indizien und ich kenne mich schon etwas länger und besser als du! Auch mit dem Christentum habe ich mich schon länger befasst als du. Ich wurde sogar hineingeboren in diese befremdliche Geisteswelt und mußte mich alleine daraus befreien. Dabei hat mir keiner geholfen!
Was anderes: Suchst du Streit?
Ich:
Nee aber du suchst Streit. Welchen anderen Grund sollte dein heftiges Dementi denn sonst haben? Warum kannst du nicht einfach sagen: das glaube ich nicht! ?
Der Andere:
Könnte ich schon. Sowas nimmt mich aber auch emotional mit. Du bist hier nicht die einzige Mimose weit und breit!
Ein Atheist, der von einem Gott geschaffen wurde! Wo gibt´s denn so was? Überleg doch mal, was du da von mir verlangst!
Es geht also auch ohne ständiges Geprügel!
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(02-01-2010, 16:59)Maik schrieb: (02-01-2010, 16:27)humanist schrieb: [*]Sie fordern die gesetzlich vorgeschriebene Säkularisierung (Trennung von Staat und Kirche) ein.
Die Symbiose zwischen Staat und Kirche ist noch zu deutlich. Der Staat bevorzugt die Kirche und die Kirche mischt sich in Politik ein.
Und das halte ich für unwahr bzw. bedeutungslos.
Besonders für die die mit Kirche nichts am Hut haben.
Da ignorierst du aber eine Menge Geschehnisse allein im Jahre 2009.
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(02-01-2010, 12:53)humanist schrieb: Witch, lass uns bitte beim Thema bleiben!
Versuch ich ja dauernd, aber du weißt ja, warum das nicht immer so geht, wie ich es gerne möchte.
Witch of Hope
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(02-01-2010, 13:52)SchmetterMotte schrieb: Maik, ich gehe später auf dein Post ein, da gibt es doch einiges zu klären.
Einiges?
Witch of Hope
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(02-01-2010, 17:39)humanist schrieb: (02-01-2010, 16:59)Maik schrieb: (02-01-2010, 16:27)humanist schrieb: [*]Sie fordern die gesetzlich vorgeschriebene Säkularisierung (Trennung von Staat und Kirche) ein.
Die Symbiose zwischen Staat und Kirche ist noch zu deutlich. Der Staat bevorzugt die Kirche und die Kirche mischt sich in Politik ein.
Und das halte ich für unwahr bzw. bedeutungslos.
Besonders für die die mit Kirche nichts am Hut haben.
Da ignorierst du aber eine Menge Geschehnisse allein im Jahre 2009.
Ach, fällt dir das auch schon auf?
Witch of Hope
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Lieber Maik, und das Lieber meine ich NICHt ironisch. Ein altes Sprichwort besagt, das, wenn zwei dasselbe tun, es noch lange nicht dasselbe ist. Will sagen, dass ein und dieselbe tat unterschiedlich bewertet wird. Ein Beispiel:
Als im wunderschönen Staat Kalifornien im Jahr 2008 die Proposition 8 von den ultrareligiösen Kräften, darunter übrigens federführend die Mormonen, initiiert und gewonnen wurde, wurde es für Lesben und Schwule unmöglich gemacht, zu heiraten (was vorher vom Obersten Gericht dieses Staates erlaubt wurde). Die USA hat in ihrer Verfassung die Trennung von Kirche und Staat festgeschrieben, und das aus guten Grund, wenn man sieht, welche Erfahrungen aus der "Alten Welt" mitgebracht wurden. Amerikanische Bürger sprachen sich gegen das Einmischen der Mormonen, der Katholiken und anderer Kirchen aus, die durch Geldspenden und Werbespots voller Lügen und Vorurteilen (z.B., das Kinder in der Schule zu Homoesualität verführt würden), woraufhin diese Kirchen so taten, als ob ihr Einfluss gering wäre (dabei ging es auch um die Steuererleichterung). Das der Einfluss z.B. der Mormonen größer war (was jetzt untersucht wird), als angenommen, belegen kircheneigene Dokumente, die teilweise schon Hawaii betrafen.
Atheisten sahen und sehen, beispielweise in den USA, wie diese christlichen Fundis immer mehr versuchen,ihre Glaubensvorstellungen amerikanischen Bürgern unterzujubeln, was sie mit dem Verbot der Homoehe (ist Angelegenheit der einzelnen Staaten) und der Abtreibung (die bundesweit erschwert wurde), sowie in einigen Staaten das lehren in ÖFFENTLICHEN SCHULEN der Lehre der Kreationisten, schon erreicht haben.
Ic
(02-01-2010, 19:46)Witch of Hope schrieb: Lieber Maik, und das Lieber meine ich NICHt ironisch. Ein altes Sprichwort besagt, das, wenn zwei dasselbe tun, es noch lange nicht dasselbe ist. Will sagen, dass ein und dieselbe tat unterschiedlich bewertet wird. Ein Beispiel:
Da geb ich dir Recht.
Aber wusstest du das auch schon als du auf humanist geantwortet hast der meinte ich würde einiges aus 2009 ignorieren?
Ich hab doch meinen Grund warum ich nicht längst gefragt habe : ja was denn eigentlich?
Beispiel für unterschiedliche Bewertung ist ja u.a. humanists Kommentare zum Thema Sonntagsöffnung der Geschäfte zu denen ich mich auch schon geäussert habe.
Witch of Hope
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(02-01-2010, 20:51)Maik schrieb: (02-01-2010, 19:46)Witch of Hope schrieb: Lieber Maik, und das Lieber meine ich NICHt ironisch. Ein altes Sprichwort besagt, das, wenn zwei dasselbe tun, es noch lange nicht dasselbe ist. Will sagen, dass ein und dieselbe tat unterschiedlich bewertet wird. Ein Beispiel:
Da geb ich dir Recht.
Aber wusstest du das auch schon als du auf humanist geantwortet hast der meinte ich würde einiges aus 2009 ignorieren?
Ich hab doch meinen Grund warum ich nicht längst gefragt habe : ja was denn eigentlich?
Beispiel für unterschiedliche Bewertung ist ja u.a. humanists Kommentare zum Thema Sonntagsöffnung der Geschäfte zu denen ich mich auch schon geäussert habe.
Natürlich!
Du meist sicher das hier:
Humanist:
Da ignorierst du aber eine Menge Geschehnisse allein im Jahre 2009.
Ich:
Ach, fällt dir das auch schon auf?
Damit meinte ich das, was da steht,denn du hast wirklich vieles ignoriert. Du ignorierst ja auch meine fragen und manche meiner Postings.
Das ist dein gutes Recht, aber beschwer dich nicht, wenn andere dich darauf hinweisen.
Ich weißimMoment nicht, wie eure Kommentare zumThema Sonntagsöffnung waren oder sind, aber ich kann dir sagen, was ich darüber denke: Die Kirche sollte sich nicht in Dinge einmischen, die sie nichts angehen!!!
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(02-01-2010, 16:59)Maik schrieb: (02-01-2010, 16:27)humanist schrieb: [*]Sie fordern die gesetzlich vorgeschriebene Säkularisierung (Trennung von Staat und Kirche) ein.
Die Symbiose zwischen Staat und Kirche ist noch zu deutlich. Der Staat bevorzugt die Kirche und die Kirche mischt sich in Politik ein.
Und das halte ich für unwahr bzw. bedeutungslos.
Besonders für die die mit Kirche nichts am Hut haben.
Hier also nochmal Beispiele in der Kurzfassung...
-Das Bundesverfassungsgericht hat die Ladenöffnung in Berlin an Adventssonntagen untersagt. Die dortige Regelung verletze das Recht auf Religionsfreiheit und verstoße gegen den Sonntagsschutz des Grundgesetzes.
-Am 24. September wies der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg eine Beschwerde gegen die Kirchenaustrittsgebühr in Deutschland ab, nachdem dies ein Jahr zuvor bereits das Bundesverfassungsgericht getan hatte.
-Festschreibung "einer unverzichtbaren Rolle" der Kirchen im Koalitionsvertrag
-Staat wird über Kirchenaustritt in Kenntnis gesetzt, erschwert diesen und verdient durch Kirchenaustrittsgebühr
-gescheiterter Versuch, Religionsunterricht in Berlin zum Pflichtfach zu machen
-staatliche Kirchensubventionen von jährlich bis zu 14 Milliarden Euro
-Schulgebet in Grundschule in NRW außerhalb des Religionsunterrichts
-Pro-Reli-Kampagne gegen gemeinsamen Ethikunterricht in Berlin
-Abweisung von Schmidt-Salomons Klage gegen falsche Behauptungen von Bischof Müller mit der Begründung "von einer Predigt erwarte ohnehin niemand einen Tatsachenbericht"
-Gebetsraum-Urteil
-Kruzifix-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und Kommentare seitens der Kirche und Bischof Mixas Empfehlung an Politiker, das Urteil "schlichtweg zu ignorieren“
-Esoterik-Veranstaltungen der Bundesagentur für Arbeit
-Einem Urteil des Arbeitsgerichts Köln zufolge, darf einem Arbeitnehmer, auch wenn er unerlaubt eine Pilgerfahrt antritt, nicht gekündigt werden.
-Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs: Kirche darf bei Professuren mitbestimmen
-Versuche, Kreationismus im Unterricht einzuführen
-staatliche (!) christliche Grundschulen in Thüringen (Konfessionsschulen)
-Werbung für Esoterik und Homöopathie bei Öffentlich-Rechtlichen
-Wichtigstes Buch ist für den Bundespräsident Köhler nicht das Grundgesetz, sondern die Bibel
-Margot Käßmann, Ratsvorsitzende der EKD, und andere Kirchensprecher mischen sich in Politik ein
-Rede von Merkel im Kardinal-Höffner-Kreis: Es gebe in Deutschland einen intensiven Dialog zwischen Staat und Kirche. Der Einfluss des christlichen Glaubens manifestiere sich dabei in Artikel 1 Grundgesetz und in der Sozialen Marktwirtschaft, die auf dem christlichen Menschenbild fuße. Es stehe Christen gut an, mit „fröhlichem Herzen für ihre Glaubensüberzeugung“ auch „missionarisch“ zu werben.
-Verträge zwischen Staat und Kirche
-in manchen Gerichtssälen hängen Kreuze
-christliche Feiertage sind auf Grund der Verfassung geschützt
-christliche Kindergärten und Schulen werden vom Staat im Rahmen der Grundversorgung gefördert
-Rechtsprechung ist von Staatskirchenrechtlern beeinflußt, die ihre Ausbildung in theologischen Fakultäten erhalten haben
-Kirche profitiert indirekt von anderen Steuern als Kirchensteuer
-Benachteiligungen gegenüber Nichtkirchenmitgliedern, Wettbewerbern und anderen Glaubensgemeinschaften
-theologische Fakultäten dienen dem Zweck der Kirche, werden aber vollständig vom Staat finanziert
-soziales Engagement der Kirche wird überwiegend vom Staat finanziert
-Das Recht der großen Kirchen, Steuern vom Staat einziehen zu lassen, folgt nicht aus dem Gesetzestext
Quellen:
http://religionsforum.de/showthread.php?tid=4199&page=1
http://religionsforum.de/showthread.php?tid=3744&page=1
neues-deutschland.de/artikel/161766.im-zweifel-fuer-die-kirche.html#c116
de.wordpress.com/tag/dodo-des-monats/
hpd.de/node/8486
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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