Witch of Hope
Unregistered
In einem amerikanischem Forum ehemaliger Mormonen ist gerade das Thema "Mormonen in Nazideutschland", zu dem Ich einen Artikel schrieb, der von Manfred Trzoska dankenswerterweise veröffentlicht wurde. Sue, eine Amerikanerin, schrieb, nachdem ich ihr mein Wissen mitgeteilt hatte:
Zitat:I've read just enough about the involvement/participation of the Mormons during WWII in Germany to know that what you speak is correct. Hubener was not the typical Mormon during the War, and of course now the Church has made him out to be the hero figure of German Mormons, and would like everyone to think that he was representative of most of them. He was not, and he is a REAL hero for being so alone in his actions against the Nazis.
The church just cannot help itself in trying to paint a rosy picture about every famous or semi-famous Mormon. To me, it appears to be a group psychosis -- having to believe that all Mormons will or did do "the right thing", no matter what the history -- including it's own history, of course!!
Darauf antwortete ich, dass der Gemeindepräsident von Hübener ein überzeugter Nazi war, der über der Eingangstür des Gemeindehauses von Sankt Georg eine Tafel anbringen ließ, auf dem stand, dass für Juden der Eintritt verboten war, und das er zwei Tage nach Hübeners Verhaftung diesen exkommunizierte, und, dass ein anderer Nazimormone mit Namen Jacobi, aufstand, und sagte, dass er Hübener am liebsten erschossen hätte.
Stimmen FÜR Hübener gab es dort keine!
Und doch stellt es die LDS so hin, als ob sie alle mehr oder weniger Antifaschisten gewesen wären. Und sie nur still gehalten hätten, wegen zu befürchtender Repressalien. Komisch, selbst nach Hübeners Verhaftung hatte die Mormonengemeinde Sankt Georg KEINE Repressalien gehabt, und mußte auch keine befürchten. Übrigens, Mormonen brachten den Nazis für die Olympiade Basketball bei, veröffentlichten Beiträge über Mormonen in einer Nazipostille (Völkischer Beobachter, der Text wurde später als Missionarsbroschüre veröffentlicht), und sahen Hitler als Wegbereiter Christi und der Vereinigten Ordnung an.
Mir geht es nicht darum, dass die Mormonen, wie die meisten anderen Religionen in damaliger Zeit, sich dem Regime anpassten, sondern, wie HEUTE mit der damaligen Geschichte umgegangen wird.
Da wird verschwiegen und vertuscht, im Buch Mormon und Lehre und Bündnisse rumgeändert (Teile verschwinden oder werden neu formuliert, so das der Sinn ein anderer ist), oder das Gegenteil wird behauptet (wie in den neunziger Jahren in den USA bei Fällen von Kindesmissbrauch).
Darum, was damals gelehrt wurde oder geschah, ist nicht unwichtig sondern wichtig, vor allem im Hinblick darauf, wie die LDS sich heute verhällt.
Witch of Hope
Unregistered
Bezüglich der Menschen auf dem Mond:
Inhabitants of the Moon are more of a uniform size than the inhabitants of the Earth, being about 6 feet in height.
They dress very much like the quaker Style & are quite general in Style, or the one fashion of dress. They live to be very old; comeing [sic] generally, near a thousand years. This is the description of them as given by Joseph the Seer, and he could "See" whatever he asked the Father in the name of Jesus to see ("Journal of Oliver B. Huntington," book 14, original at Huntington Library, San Marino, Calif.; also vol.3, p.166 of typed copy at Utah State Historical Society, Aussage vom Februar 1881).
"Who can tell us of the inhabitants of this little planet that shines of an evening, called the moon?... when you inquire about the inhabitants of that sphere you find that the most learned are as ignorant in regard to them as the ignorant of their fellows. So it is in regard to the inhabitants of the sun. Do you think it is inhabited? I rather think it is. Do you think there is any life there? No question of it; it was not made in vain" (Journal of Discourses, vol.13, p.271, Ansprache Brigham Young vom 24. Juli 1870).
Nearly all the great discoveries of men in the last half century have, in one way or another, either directly or indirectly, contributed to prove Joseph Smith to be a Prophet.
As far back as 1837, I know that he said the moon was inhabited by men and women the same as this earth, and that they lived to a greater age than we do, that they live generally to near the age of a 1000 years.
He described the men as averaging near six feet in height, and dressing quite uniformly in something near the Quaker style.
In my Patriarchal blessing, given by the father of Joseph the Prophet, in Kirtland, 1837, I was told that I should preach the gospel before I was 21 years of age; that I should preach the gospel to the inhabitants upon the islands of the sea, and—to the inhabitants of the moon, even the planet you can now behold with your eyes (The Young Woman's Journal, published by the Young Ladies' Mutual Improvement Associations of Zion, 1892, vol.3, pp.263-64).
Joseph Smith war der Erfinder dieser Story. Wie sagte doch einer der Nachkommen seines Bruders Hyrum in dem Buch Lehren der Erlösung so schön:
"Mormonism, as it is called, must stand or fall on the story of Joseph Smith. He was either a prophet of God, divinely called, properly appointed and commissioned, or he was one of the biggest frauds this world has ever seen. There is no middle ground.
"If Joseph Smith was a deceiver, who wilfully attempted to mislead the people, then he should be exposed; his claims should be refuted, and his doctrines shown to be false,... I maintain that Joseph Smith was all that he claimed to be" (Doctrines of Salvation, 1959, vol.1, pp.188-89).
Also, alles steht oder fällt damit, ob Joseph Smith ein Prophet war. Seine Behauptung mit Menschen, die zu seiner Zeit auf dm Mond leben, lag er voll krass daneben. Das bedeutet, er war kein Prophet, ergo, der Mormonismus ist ein Schwindel!
Beiträge: 19532
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
21-08-2010, 08:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-08-2010, 08:34 von petronius.)
(21-08-2010, 03:31)ThePassenger schrieb: Nein, Du kennst diese Kirche nicht
ich krieg doch mit, wie ihr auftretet - du z.b.
wenn das nicht dem wesen eurer kirche entspricht - nicht mein problem
Zitat:Du hast wahrscheinlich nicht zum Glauben gefunden, und dieser Umstand verunsichert dich bis in die Tiefen deines Selbst
deine kompetenz als psychologe wurde ja bereits andernorts gewürdigt :icon_cheesygrin:
Zitat:Deine Kirche gibt dir nichts
da hast du recht - ich habe keine kirche, glaube ja auch weder an gott, den teufel, den engel moroni noch an die zahnfee
Zitat:Deshalb, und weil Du es nur schwer ertragen kannst, wendest Du dich mit aller Energie gegen alles, was dir "sektiererisch" erscheint
ich wende mich nicht gegen "sektiererisches" - ich hab doch geschrieben, daß ihr tun und glauben sollt, was ihr lustig seid. wenns aber um andere geht und diese persönlich herabzusetzen und zu bedrängen (wie du ja auch hier demonstrierst), dann kann ich nicht einfach beifall klatschen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Der-Einsiedler
Unregistered
Passenger,
das war keine Antwort auf meine doch recht klare Frage, ob Du andere Religionen respektierst und tolerierst. Begriffe wie "die einzig wahre" grenzen ab, grenzen aus, schliessen aus. Daher meine Frage. Die ist nicht beantwortet.
DE
ThePassenger
Unregistered
@ Der Einsiedler:
Zitat:das war keine Antwort auf meine doch recht klare Frage, ob Du andere Religionen respektierst und tolerierst. Begriffe wie "die einzig wahre" grenzen ab, grenzen aus, schliessen aus. Daher meine Frage. Die ist nicht beantwortet.
Also, ich bitte dich. Hast du meinen Beitrag denn nicht richtig gelesen? Ich denke, daß sich die Antwort sogar recht deutlich in ihm findet. Oder willst Du, daß ich mit "ja" (Sir) oder "nein" (Sir) antworte, wie in einer Zeugenbefragung in einem US-amerikanischen Justizprozeß? Also, ich gehe davon aus, daß Du meine Antwort noch einmal neu bewertest. Hier die relvanten Auszüge:
Andere Religionen sind mir relativ egal. Eine gewisse Affinität ..., was aber nichts mit der Spiritualität zu tun hat, die ich bei der Kirche Jesu Christi empfinde. Die anderen christlichen Kirchen, die ich kenne, Insbesonders die Ev.-Luth. Kirche lehne ich ab, weil ich auch die vier soli ablehne:
Der gemeinsame Nenner der evangelischen Kirchen sind die „vier Soli“ der Reformation: ...
Was ich entschieden ablehne, ist die Tendenz zur Vergötzung des Menschen und die Hinwendung zum reinen Materialismus ... und seinen Exzessen. Da ich dieses Leben nur als Episode betrachte, regen mich andere mit ihren Religionen nicht auf, sofern ich keinen Bezug dazu habe (mit Ausnahme der Ev.-Luth. Kirche).
Im Ergebnis gehe davon aus, daß deine Frage in ausreichender Weise beantwortet ist. Hinzufügen möchte ich noch, daß es für die thematik dieses threads eigentlich gar nicht so wichtig ist, wie mein persönliches Verhältnis zu den Religionen ist. Auch bin ich überhaupt nicht repräsentativ für Mitglieder der LDS- (HLT-) Kirche. Insofern bitte ich dies zu berücksichtigen.
ThePassenger
Unregistered
@ petronius und alle anderen:
Zitat:ch krieg doch mit, wie ihr auftretet - du z.b.
wenn das nicht dem wesen eurer kirche entspricht - nicht mein problem
Ich möchte noch einmal unterstreichen, daß ich persönlich nicht repräsentativ für die Mitglieder der LDS- oder HLT-Kirche bin oder spreche. Somit ist die Bezugnahme von dir " ...eurer Kirche ..." unzutreffend. Ich dachte, mein Standpunkt sei klar geworden: Selbst wenn ich die Position der Kirche Jesu Christi in vielen Bereichen vertrete, und selbst wenn ich viele Glaubensaspekte der Religionslehre teile, spreche ich nicht im Namen dieser Kirche oder ihrer Mitglieder. Ich bitte sehr darum, diese Abgrenzung stets zu berücksichtigen.
Also, deine Formulierung "ich krieg doch mit, wie ihr auftretet - du z.b." ist somit undifferenziert und sachlich falsch.
ThePassenger
Unregistered
Witch of Hope:
Zitat:Journal of Discourses, vol.13, p.271, Ansprache Brigham Young vom 24. Juli 1870).
Du beziehst dich auf eine Ansprache Brigham Youngs aus em Jahre 1870, beschrieben im Journal of Discourses. Dazu möchte ich anmerken, daß Joseph Smith ja bereits im Juni des Jahres 1844 in Carthage/Ill. ermordet wurde. Die Ansprache Brigham Youngs erfolgte somit rund ein viertel Jahrhundert später, und es gibt keine weiteren Belege darüber, daß Joseph Smith dies zu Lebzeiten genau so gesagt haben soll.
Deine Bezugnahme auf "Sermons and Writings of Joseph Fielding Smith" sowie "Doctrines of Salvation" ist somit natürlich einzig und allein in dem Sinne zu verstehen, daß Du die gesamte Lehre wieder einmal als "Schwindel" darstellen willst. Wie gesagt, die "Mondexkursion" sollte somit entsprechend relativiert werden. Niemand außer Brigham Young hat so vieles gepredigt, gesagt und aufschreiben lassen wie er. Ungefähr vierzig Prozent in "Journal of Discourses" stammt von ihm. Bekanntlich hatte er eigens dafür Stenographisten zur Seite. Also, aus meiner Sicht ist die Sache somit nicht überzubewerten.
ThePassenger
Unregistered
@ Witch of Hope:
Hinzu kommt, daß "Journal of Discourses" keine offizielle Kirchenschrift der Kirche Jesu Christi ist. Hierzu folgender Nachtrag aus "wikipedia":
[i]"The Journal of Discourses is not an official publication of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints. It is a compilation of sermons and other materials from the early years of the Church, which were transcribed and then published. It includes practical advice as well as doctrinal discussion, some of which is speculative in nature and some of which is only of historical interest. ... Questions have been raised about the accuracy of some transcriptions. Modern technology and processes were not available for verifying the accuracy of transcriptions, and some significant mistakes have been documented. The Journal of Discourses includes interesting and insightful teachings by early Church leaders; however, by itself it is not an authoritative source of Church doctrine."
Witch of Hope
Unregistered
(21-08-2010, 08:33)petronius schrieb: da hast du recht - ich habe keine kirche, glaube ja auch weder an gott, den teufel, den engel moroni noch an die zahnfee
Was, du glaubst nicht an die zahnfee? Ungläubiger, hinweg mit dir :icon_cheesygrin:
Witch of Hope
Unregistered
(21-08-2010, 11:24)ThePassenger schrieb: @ petronius und alle anderen:
Zitat:ch krieg doch mit, wie ihr auftretet - du z.b.
wenn das nicht dem wesen eurer kirche entspricht - nicht mein problem
Ich möchte noch einmal unterstreichen, daß ich persönlich nicht repräsentativ für die Mitglieder der LDS- oder HLT-Kirche bin oder spreche. Somit ist die Bezugnahme von dir " ...eurer Kirche ..." unzutreffend. Ich dachte, mein Standpunkt sei klar geworden: Selbst wenn ich die Position der Kirche Jesu Christi in vielen Bereichen vertrete, und selbst wenn ich viele Glaubensaspekte der Religionslehre teile, spreche ich nicht im Namen dieser Kirche oder ihrer Mitglieder. Ich bitte sehr darum, diese Abgrenzung stets zu berücksichtigen.
Also, deine Formulierung "ich krieg doch mit, wie ihr auftretet - du z.b." ist somit undifferenziert und sachlich falsch.
Nein, sondern richtig!
Man muß nicht Mitglied eines Kultes sein, sondern es reicht schon, sich mit ihnen zu identifizieren, und deren Gedankenwelt und Lehren zu vertreten, was du ja hier und anderswo oft tust.
Der-Einsiedler
Unregistered
Wenn Du eine einfache Frage nicht beantworten willst oder kannst, dann sag es doch einfach, und es ist für mich okay. Es ist ein riesengrosser Unterschied, ob einem eine andere Religion "relativ egal" ist oder ob man sie toleriert.
Aber okay, man kann sich seinen Reim darauf machen, wie Du hier herum agierst.
DE
Witch of Hope
Unregistered
Zu zwei Punkten von dir würde ich gerne Stellung beziehen:
Zitat:Du beziehst dich auf eine Ansprache Brigham Youngs aus em Jahre 1870, beschrieben im Journal of Discourses. Dazu möchte ich anmerken, daß Joseph Smith ja bereits im Juni des Jahres 1844 in Carthage/Ill. ermordet wurde. Die Ansprache Brigham Youngs erfolgte somit rund ein viertel Jahrhundert später, und es gibt keine weiteren Belege darüber, daß Joseph Smith dies zu Lebzeiten genau so gesagt haben soll.
Doch, und wenn du meinen Beitrag dazu lesen würdest, wärst du auf das Young Woman's Journal aus dem Jahr 1882 gestoßen, wo die Schreiberin erzählt, dass sie 1837 in Kirtland vom Vater Joseph Smiths, einen patriarchalischen Segen erhielt, indem sie als Missionarin auf den Mond gehen sollte. Hier noch einmal der Text:
Zitat:Nearly all the great discoveries of men in the last half century have, in one way or another, either directly or indirectly, contributed to prove Joseph Smith to be a Prophet.
As far back as 1837, I know that he said the moon was inhabited by men and women the same as this earth, and that they lived to a greater age than we do, that they live generally to near the age of a 1000 years.
He described the men as averaging near six feet in height, and dressing quite uniformly in something near the Quaker style.
In my Patriarchal blessing, given by the father of Joseph the Prophet, in Kirtland, 1837, I was told that I should preach the gospel before I was 21 years of age; that I should preach the gospel to the inhabitants upon the islands of the sea, and—to the inhabitants of the moon, even the planet you can now behold with your eyes (The Young Woman's Journal, published by the Young Ladies' Mutual Improvement Associations of Zion, 1892, vol.3, pp.263-64).
Damit ist klar, dass diese Aussage von Smith kam.
Zitat:Hinzu kommt, daß "Journal of Discourses" keine offizielle Kirchenschrift der Kirche Jesu Christi ist.
Das ist so nicht richtig.
Für Mormonen gibt es zwei Arten von Kirchenbüchern:
1. Die Heiligen Schriften, worunter sie Bibel, Buch Mormon, Lehre und Bündnisse und die Köstliche Perle verstehen.
2. Die Aussagen der lebenden (und bereits verstorbenen Propheten) nach Smith.
Und viele Jahrzehnte galt Journal of Discourses (immerhin über 20 Bände groß) als "Standartwerk der Mitglieder. Dazu diese Aussage:
Zitat:„Es gibt mir eine große Freude, in der Lage zu sein, euch die Worte der Apostel und Propheten in den Besitz zu geben, so wie sie in Versammlungen der Heiligen in Zion gegeben wurden, und sein Wert kann vom Menschen nicht geschätzt werden, nicht so sehr wegen einer großartigen Zurschaustellung der weltlichen Gelehrtheit und Redegewandtheit, als vielmehr wegen der Reinheit der Lehre, der Einfachheit im Stil und der ausgiebigen Menge an theologischer Wahrheit, die sie entfalten.“ (Einleitung Band 1 der Journal of Discouses, Übersetzung Manfred Trzoska)
Zitat:In Band 11 sagte der Mormonenapostel Brigham Young Jun. in seinem Vorwort: „Das Journal of Discourses ist ein Vermittler für Lehre, Rat und Belehrung für alle Menschen, aber besonders für die Heiligen. Daraus folgt also, dass jeder nachfolgende Band zunehmend wertvoll ist, während die Kirche an Zahl und Bedeutung auf der Erde zunimmt, und ihre Lehren werden reichlicher entfaltet und durch sein besonderes Volk in praktische Ausübung umgesetzt. Kein Heiliger kann es sich leisten, ohne diese kostbaren Vorschriften auszukommen, bis sie in der Lage sind, sie in ihrem täglichen Leben und in ihrer Gesprächsführung zu veranschaulichen.“
journalofdiscourses.de.tl/Journal-of-Discourses-%26%238211%3B-Nur-Meinungen-oder-ewige-Wahrheit-f-.htm
Zitat:Das verunglimpfte Journal
Trotz dieser Umarmungen entdecken wir, dass einige der größten Kritiker von heute die Mormonen selbst sind. Viele Heilige der Letzten Tage sind schnell dabei, seine Bedeutung herunterzuspielen, indem sie darauf bestehen, dass das Journal keine „Doktrin“ oder dass vieles von seinem Inhalt nichts weiter als die bloße Meinung der Sprecher ist.
Einige Mormonen haben sogar argumentiert, dass die Predigten unrichtig aufgezeichnet worden wären. Aber die Encyclopedia of Mormonism merkt an, dass insgesamt „zwölf Leute Predigten für das Journal of Discourses aufzeichneten“. Dies schließt David W. Evans ein, einen Mitherausgeber der Deseret News. Evans war der Nachfolger von Watt als Hauptberichterstatter für das JD von 1867 bis 1876. Ein weiterer ist George F. Gibbs, ein Mann, der 56 Jahre lang die Position des Sekretärs für die Erste Präsidentschaft der Kirche innehatte. Sogar einer der Töchter Brigham Youngs, Julia, wird zugeschrieben, eine Predigt ihres Vaters aufgezeichnet zu haben (2:769, 770).
Falschinformation in Bezug auf das Journal weilt nicht einfach nur unter den durchschnittlichen HLT-Laien. Stephen Robinson zum Beispiel, ein beliebter Professor an der Brigham-Young-Universität und Mitautor von How Wide the Divide, versuchte die Differenzen zwischen seinem Glauben und jenem des Mainstream-Christentums dadurch abzuschwächen, indem er behauptete, dass Lehren im Journal eigentlich übertrieben wären. Er schrieb:
„Aber in einem verständlichen Gegenstoß gegen die bestimmenden Kirchen, die sie aus ihren Heimen und den Vereinigten Staaten trieben, entschieden sich viele Heilige des 19. Jahrhunderts, sich von den traditionellen Christen zu distanzieren und jede Differenz, die vorhanden war, zu übertreiben. Hierin sind die sich distanzierenden 'orthodoxen' Antimormonen nur zu glücklich gewesen, dabei zu helfen. Somit hat vieles von den Predigten und von anderem homiletischem Material aus dem späten 19. Jahrhundert, das im Journal of Discourses (das nicht Teil des HLT-Canon ist) aufgezeichnet wurde, einen entschieden anderen Geschmack als die HLT-Schriften selbst oder ähnliches homiletisches Material aus dem späten 20. Jahrhundert.“ (S. 68)
Auf derselben Seite sagte er: „Während meines Lebens und besonders während des letzten Jahrzehnts laufen die Anweisungen beständig entlang folgender Zeilen: Sorgt euch nicht um Journal of Discourses; kehrt zur Heiligen Schrift zurück; haltet an den Standardwerken fest.“
Dennoch erklärt Seite 55 des HLT-Kirchenhandbuchs Gospel Principles, dass die inspirierten Worte des lebenden Propheten von den Heiligen der Letzten Tage als Heilige Schrift akzeptiert werden sollen. Während ein Mormone wie Robinson argumentieren könnte, dass das Journal die Worte von toten Propheten enthält, kann man nicht übersehen, dass diese Männer, als ihre Worte gesprochen wurden, sehr lebendig waren und man ihnen sehr glaubte!
Welchen Beweis kann Robinson vorbringen, der beweist, dass Männer wie Brigham Young, John Taylor, Orson Pratt und andere absichtlich ihren Glauben übertrieben, einfach um sich von dem Rest der Christenheit zu distanzieren? In How Wide the Divide bietet er keinen an.
Leute wie Robinson mögen behaupten, dass Mitglieder das Journal ignorieren sollten, aber die Tatsache verbleibt, dass sie in Veröffentlichungen der HLT-Kirche oft zitiert werden.Selbe Quelle wie obriges Zitat)
Schlussfolgerung von Bill McCeever:
Zitat:Es scheint, dass Mormonen, die vorsätzlich erklären, dass das Journal unzuverlässig ist, in eines der beiden Lager fallen. Entweder sind sie ehrlich unwissend darüber, wie und warum diese Predigten bewahrt wurden, und haben deshalb keine Autorität, über diese Sache zu sprechen, oder sie sind vorsätzlich betrügerisch. Es scheint offensichtlich, dass einer der Gründe, warum sich ein Mormone vom Journal zu distanzieren wünscht, der ist, dass es Information enthält, mit dem er möglicherweise persönlich nicht übereinstimmt. Ich bin ebenfalls froh, dass scharfsichtige Personen erkennen, dass das Journal einige bizarre Ansichten enthält, an die man nicht glauben sollte. Mormonen aber, die an dieser Schlussfolgerung festhalten, können nicht der Tatsache entrinnen, dass sie ebenfalls intellektuell unehrlich sind, wenn sie solche Sprecher als Propheten und Apostel Gottes erheben, während sie sich vollkommen bewusst sind, dass sie Dinge lehrten, die heute von ihrer Kirche als eklatante Ketzerei betrachtet werden. So traurig wie es ist, das ist die Doppelmoral, die viele Heilige der Letzten Tage angenommen haben.
Wenn die HLT-Führer wirklich das Gefühl haben, dass das Journal unzuverlässig ist, müssen sie aufhören, es zu zitieren, und ihren Mitgliedern gegenüber zugeben, dass Mormonenpropheten sehr wohl fähig sind, die Kirche in die Irre zu führen. Die Tatsache, dass die Kirche immer noch eine offizielle Erklärung abzugeben hat, die das Journal brandmarkt, spricht ebenfalls Bände.
Zitatquelle siehe Internetadresse, Hervorhebungen von mir
Damit dürfte wohl klar sein, wie JoD früher gesehen wurde, und warum sich die LDS davon heute distanziert.
ThePassenger
Unregistered
Witch of Hope:
Zitat:Nearly all the great discoveries of men in the last half century have, in one way or another, either directly or indirectly, contributed to prove Joseph Smith to be a Prophet.
As far back as 1837, I know that he said the moon was inhabited by men and women the same as this earth, and that they lived to a greater age than we do, that they live generally to near the age of a 1000 years.
He described the men as averaging near six feet in height, and dressing quite uniformly in something near the Quaker style.
In my Patriarchal blessing, given by the father of Joseph the Prophet, in Kirtland, 1837, I was told that I should preach the gospel before I was 21 years of age; that I should preach the gospel to the inhabitants upon the islands of the sea, and—to the inhabitants of the moon, even the planet you can now behold with your eyes (The Young Woman's Journal, published by the Young Ladies' Mutual Improvement Associations of Zion, 1892, vol.3, pp.263-64).
Damit ist klar, dass diese Aussage von Smith kam.
Nein, ist es nicht. Du zitierst einen Artikel, veröffentlicht von der Young Ladies' Mutual Improvement Associations of Zion aus dem Jahre 1892. Besagte Dame, die dort zitiert wird, erinnert sich somit an eine angebliche Darlegung Joseph Smiths aus dem Jahre 1837, also an ein angebliches Ereignis, das zu jenem Zeitpunkt bereits 55 Jahre zurückgelegen haben muß. Die Dame wird bereits über siebzig gewesen sein, und somit wäre ein entsprechender Zeitraum gegeben, der eine Vielzahl von Gründen beinhalten könnte, weshalb sie zu dieser Aussage kam.
Würde man diese Dame auch gefragt haben, wo sie denn geboren sei, hätte sie wahrscheinlich auch geantwortet: "On the moon, Sir, undoubtedly on the moon."
ThePassenger
Unregistered
Zitat:Das ist so nicht richtig.
Für Mormonen gibt es zwei Arten von Kirchenbüchern:
1. Die Heiligen Schriften, worunter sie Bibel, Buch Mormon, Lehre und Bündnisse und die Köstliche Perle verstehen.
2. Die Aussagen der lebenden (und bereits verstorbenen Propheten) nach Smith.
Es ist sehr wohl richtig. Hier noch einmal die offizielle Darlegung der Kirche:
The Journal of Discourses is not an official publication of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints. It is a compilation of sermons and other materials from the early years of the Church, which were transcribed and then published. It includes practical advice as well as doctrinal discussion, some of which is speculative in nature and some of which is only of historical interest. ... Questions have been raised about the accuracy of some transcriptions. Modern technology and processes were not available for verifying the accuracy of transcriptions, and some significant mistakes have been documented. The Journal of Discourses includes interesting and insightful teachings by early Church leaders; however, by itself it is not an authoritative source of Church doctrine."
Du kannst doch nicht bestimmen, was für die Kirche verbindlich ist bzw. ob es offiziellen Charakter hat oder nicht. Anmaßender geht es ja wohl nicht. Auch reden wir nicht von der Vergangenheit, sondern von heute. Also, deine Aussage der Verbindlichkeit und des offiziellen Charakters von Journal of Discourses (geschickterweise erwähnst Du es oben schon nicht mehr) ist falsch. Schlichtweg falsch.
Witch of Hope
Unregistered
21-08-2010, 21:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-08-2010, 21:24 von d.n..)
Ach, der kleine ThePassenger weiß es wieder mal besser!
Zitat:Du zitierst einen Artikel, veröffentlicht von der Young Ladies' Mutual Improvement Associations of Zion aus dem Jahre 1892. Besagte Dame, die dort zitiert wird, erinnert sich somit an eine angebliche Darlegung Joseph Smiths aus dem Jahre 1837, also an ein angebliches Ereignis, das zu jenem Zeitpunkt bereits 55 Jahre zurückgelegen haben muß. Die Dame wird bereits über siebzig gewesen sein, und somit wäre ein entsprechender Zeitraum gegeben, der eine Vielzahl von Gründen beinhalten könnte, weshalb sie zu dieser Aussage kam.
Zunächst einmal es war der VATER von JS, der als Patriarch in Kirtland ihr den Segen gab. Zweitens, meist schrieb die Ehefrau den Segen für die betroffene Person auf, zumindest eine Art "Zusammenfassung". Und drittens sagen mehrere Quellen später, darunter Brigham Young, ein Prophet der Mormonen, dass Smith das gesagt hätte, und das dieses ein "Beweis" dafür wäre, dass er ein Seher und Prophet sei.
Zitat: Du kannst doch nicht bestimmen, was für die Kirche verbindlich ist bzw. ob es offiziellen Charakter hat oder nicht. Anmaßender geht es ja wohl nicht. Auch reden wir nicht von der Vergangenheit, sondern von heute. Also, deine Aussage der Verbindlichkeit und des offiziellen Charakters von Journal of Discourses (geschickterweise erwähnst Du es oben schon nicht mehr) ist falsch. Schlichtweg falsch.
Wie ich in meinem letzen Artikel ausführte, wurde JoD ZUNÄCHST als HEILIGE SCHRIFT angesehen, da dort die RATSCHLÄGE des LEBENDEN PROPHETEN und der Apostel drin stand. Erst später, als der Kirchenführung aufging, was für ein Schmarrn in den 26 Bänden teilweise drin steht, wurde die Einstellung zu den Büchern, die damals "Jeder Heilige besitzen sollte", wie Young es schrieb, verändert. Nun wird so getan, als ob es "nur" die persönliche Meinung der jeweiligen person gewesen wäre.
Und das ist eine Sauerei.
Manfred übersetzt gerade den 2. Band der JoD. Daraus extra für DICH eine kleine Kostprobe:
Wenn Joseph ein Recht hatte mir in Bezug auf die Erlösung Vorschriften zu machen, in Bezug auf ein Leben danach, dann hatte er ein Recht, mir in Bezug auf alle meine irdischen Angelegenheiten Vorschriften zu machen, in Bezug auf die Schätze der Erde und in Bezug auf die Erde selbst. Er hatte ein Recht, in Bezug auf die Städte der Erde Vorschriften zu machen, in Bezug auf die Einwohner der Erde und in Bezug auf alles auf dem Land und im Meer. Wenn er überhaupt ein Recht hatte, dann dazu. Hätte er nicht dieses Recht, dann hätte er nicht das Priestertum Gottes; er hätte nicht das endlose Priestertum, das von einem ewigen Wesen ausgeht. journalofdiscourses.de.tl, Seite 13
Das besagt, dass Joseph Smith, dass alle Propheten ihren Mitgliedern vorschreiben können, wie diese zu leben haben. Das ist eine theokratische Diktatur! :icon_evil::icon_twisted:
|