08-07-2011, 18:59
(08-07-2011, 11:53)Karla schrieb:(08-07-2011, 10:43)Gundi schrieb:(07-07-2011, 21:32)Karla schrieb: Auf jeden Fall ist die "Ethik" von Spinoza kein naturwissenschaftliches Werk, sondern ein geisteswissenschaftliches Werk, und Beweise - nachprüfbare, wiederholbare - gibt es in der Geisteswissenschaft (als solcher) nicht.
Doch die gibt es schon. Statistiken zum Beispiel.
Nen, Satistiken sind kein geisteswissenschaftliches Instrumentarium. Darum fügte ich ja auch in Klammern extra hinzu "(Geisteswissenschftler als solcher").
Der Germanist ist sich dessen genau bewusst, wann er wo naturwissenschaftliche Methoden in seinen Analysen hinzunimmt.
Statistiken sind keine rein naturwissenschaftlichen Methoden.
Wenn ein Soziologe (Geisteswissenschaftler) die Arbeitslosigkeit in Ost und West vergleichen möchte, wird er sich auch auf Statistiken beziehen und damit seine Thesen untermauern.
(08-07-2011, 11:53)Karla schrieb: Bei Deinem anderem Text sind mir zu viele "muss" drin. Wenn ich philosophiere, lasse ich keinem Druck von außen zu. Philosphieren ist das Gegenteil von "sich den Ansprüchen anderer unterwerfen".
Mir ist schleierhaft, woher das Bedürfnis kommt, immer den Daumen drauf zu halten, dass der andere ja das tut, was sich so eingebürgert hat und was man sich selber wünscht.
Wie bereits gesagt: Man muss seine Thesen natürlich nicht untermauern. Man kann auch einfach einen schlauen Gedanken nach dem anderen in den Raum werfen, ohne sich verpflichtet zu fühlen diese zu bekräftigen.
Nur entspricht das nicht meinem Gedanken von Philosophie, da jedweder Diskurs im Keim erstickt wird bzw. gar nicht möglich ist.
Wenn jemand Aussagen trifft ohne zu erklären warum er zu dieser Ansicht kommt, ist diese Aussage mehr oder weniger bedeutungslos.
Dann wäre Philosophie wirklich reines Geschwafel ohne jede Tiefe...
(08-07-2011, 11:53)Karla schrieb: Phlosophieren ist auch Aufsässigkeit, und darum wird sie in allen Diktaturen gemaßregelt.
Das stimmt. Man muss sich jedoch fragen was der Sinn der Aufsässigkeit sein soll?
Existiert die Aufsässigkeit nur um ihrer selbst willen, dann reicht es eben wirklich einfach unbequeme Dinge zu sagen.
Möchte die Aufsässigkeit aber etwas verändern, neue Denkweisen aufdecken, auf Fehler hinweisen etc. dann wird sie nicht drumherum kommen sich mit dem was sie sagt auch zu beschäftigen und sich gegen Kritik so auch zur Wehr setzen zu können.