08-07-2011, 19:24
(06-07-2011, 22:59)Karla schrieb:(06-07-2011, 17:39)Gundi schrieb: Der Autor eines philosophischen Textes hat konkrete Gedanken, die auch genau so gelesen werden sollen. Nicht anders, nicht verschoben. Wenn es dennoch getan wird, ist das Missbrauch gegenüber den Gedanken des Verfassers.
Es ist psychologisch unmöglich, die Gedanken eines Autors genauso zu lesen, wie sie gemeint wurden. Da kann man Vorschriften erlassen so lange man will: es ist menschenunmöglich. Und das zweifelt in den Geisteswissenschaften auch niemand an.
Das mit uns beiden wird wohl nix mehr
Genau deswegen habe ich doch gefragt, ob man dann jeden naturwissenschaftlichen Text wild herum interpretieren muss, da man die Gedanken die der Verfasser beim Niederschreiben ja, laut dir, niemals wirklich erfassen kann. Hier widersprichst du aber. Zu Recht.
Der Philosoph möchte doch aber bei seinen Texten, genauso wie der Naturwissenschaftler, dass seine Gedanken so beim Leser ankommen wie er sie meint. Also wird er auch bemüht sein, sie dementsprechend zu formulieren.
(06-07-2011, 22:59)Karla schrieb: Ich habe allerdings oben sehr eindeutig geschrieben, dass die freie Interpretation eines Textes da aufzuhören hat, wo diese Schaden anrichtet. Und der Missbrauch der Eckhart-Texte hat Schaden angerichtet, und wie.
Tut mir leid, das macht für mich jetzt irgendwie keinen Sinn.
Wer bestimmt denn, dass Interpretation nur dann erfolgen darf, wenn dies keinen Schaden verursacht? Wäre das nicht eine Zensur an der von dir so wehement verteidigten Interpretationsfreiheit?
