08-07-2011, 19:36
Bion mein Beispiel mit dem Ingenieur war nicht das geeignete Wortbeispiel um den Hl. Geist zu erklären.
Bion, ich danke Dir sehr für Dein ausführliches Eingehen zu dem Thema.
['ruax] ist in Hebräisch Wind, Luft, Himmelsrichtung, Geist, Moral, Sinn, Gemüt
Gleich schreibt man das anders gesprochene [ravax] erleichtert sein, Gewinn, Erleichterung, sich verbreitern.
Du hast es erkannt! In Griechisch gibt es nicht die gleichen Wortbedeutungen. Ben Sira hatte das bereits festgestellt und in den Weisheitstexten mal das eine Muster, mal das andere bei der Übersetzung in das Griechische verwendet, damit man diesen Vorgang der Wechsel-Dichtung besser verstehen kann. Daher sind in dieses Texten teils grausame/widersprüchliche, teils wohl überlegte Verse zu sehen (die aber auch noch andere Seiten zeigen).
Mit der Übertragung in Griechisch begann das Dilemma der einseitigen Vorstellung.
Die Form des griechischen Textes hinterlässt den Eindruck als wäre Jesus in der Wüste vom Johannes getauft worden und ein Geist wie eine Taube herabgekommen. Ab Vers 16 fängt dann im gleichen Kapitel eine ganz andere Geschichte an, mit Fischen und Netzen. Ab Vers 21 gibt es wieder eine Wendung.
Aber in Hebräisch ist da ein logisch durchgehender Text! Weshalb man sich auch auf diese Kapitelzählung einigte und die Abschnitte zählte.
In Griechisch kannst Du nicht zu den anderen Sichtweisen gelangen. Dort reimt sich Taube nicht mit jona. Man nimmt das als Friedenstaube und ahnt nicht, dass ein Geflattere dahintersteckt mit kritisieren oder irritiert sein.
Auch das "Wasser" kann man nicht den Begriffen zuordnen, die üblicherweise in der Literatur des AT dazu verwendet wurden. Der Text aber ist auf mehr Arten zu sehen.
Bildlich ist es, wie Du es kennst - und mit dem "inneren", dem philosophischen Sinn: Wie einer aussteigt oder hochsteigt von dem Vielleicht (maim = Wasser) und erkennt - sie (oder wir) machen es! Und nun öffnet sich der "Himmel" es kommt der Sinn oder die Gesinnung, weil das Geflattere (das irritieren oder kritisieren) da war ....
Bion, ich danke Dir sehr für Dein ausführliches Eingehen zu dem Thema.
(08-07-2011, 10:36)Bion schrieb: Am Beispiel von Markus 1,10:
καὶ εὐθὺς ἀναβαίνων ἐκ τοῦ ὕδατος εἶδεν σχιζομένους τοὺς οὐρανοὺς καὶ τὸ πνεῦμα ὡς περιστερὰν καταβαῖνον εἰς αὐτόν
Da steht nun einmal πνεῦμα = Geist (und eine Taube = περιστερὰν wird in diesem Vers auch erwähnt).
Aus dem Kontext genommen kann πνεῦμα auch für Hauch, Wind, Klang, Feuer, Atem, Seele, Gesinnung, Engel, Geistesgaben stehen. Dafür gibt es in der griechischen Literatur Belege.
Aber für Sinn kann πνεῦμα nicht stehen.
['ruax] ist in Hebräisch Wind, Luft, Himmelsrichtung, Geist, Moral, Sinn, Gemüt
Gleich schreibt man das anders gesprochene [ravax] erleichtert sein, Gewinn, Erleichterung, sich verbreitern.
Du hast es erkannt! In Griechisch gibt es nicht die gleichen Wortbedeutungen. Ben Sira hatte das bereits festgestellt und in den Weisheitstexten mal das eine Muster, mal das andere bei der Übersetzung in das Griechische verwendet, damit man diesen Vorgang der Wechsel-Dichtung besser verstehen kann. Daher sind in dieses Texten teils grausame/widersprüchliche, teils wohl überlegte Verse zu sehen (die aber auch noch andere Seiten zeigen).
Mit der Übertragung in Griechisch begann das Dilemma der einseitigen Vorstellung.
Die Form des griechischen Textes hinterlässt den Eindruck als wäre Jesus in der Wüste vom Johannes getauft worden und ein Geist wie eine Taube herabgekommen. Ab Vers 16 fängt dann im gleichen Kapitel eine ganz andere Geschichte an, mit Fischen und Netzen. Ab Vers 21 gibt es wieder eine Wendung.
Aber in Hebräisch ist da ein logisch durchgehender Text! Weshalb man sich auch auf diese Kapitelzählung einigte und die Abschnitte zählte.
In Griechisch kannst Du nicht zu den anderen Sichtweisen gelangen. Dort reimt sich Taube nicht mit jona. Man nimmt das als Friedenstaube und ahnt nicht, dass ein Geflattere dahintersteckt mit kritisieren oder irritiert sein.
Auch das "Wasser" kann man nicht den Begriffen zuordnen, die üblicherweise in der Literatur des AT dazu verwendet wurden. Der Text aber ist auf mehr Arten zu sehen.
Bildlich ist es, wie Du es kennst - und mit dem "inneren", dem philosophischen Sinn: Wie einer aussteigt oder hochsteigt von dem Vielleicht (maim = Wasser) und erkennt - sie (oder wir) machen es! Und nun öffnet sich der "Himmel" es kommt der Sinn oder die Gesinnung, weil das Geflattere (das irritieren oder kritisieren) da war ....