10-07-2011, 15:15
- 2 -
Das kann ich so nicht unterschreiben. Ich sprach eine andere Sprache einmal so gut, dass ich in ihr mit den "native speakers" philosphieren konnte. Ich "dachte" in deren Sprache, während ich argumentierte.
Und mir fiel dabei staunend auf, dass gewisse philosphische Probleme in deren Sprache nicht formulierbar waren. Wenn meine Gesprächspartner dasselbe sagten wie das, was ich auf Deutsch meinte, wurde es eine andere Sache. Die Gesetze der jeweiligen Sprache ermöglichen - oder erzwingen gar - ein gewisses Denken, das sich in der anderen Sprache verliert.
Drückte ich das, was ich auf Deutsch als Sackgasse empfunden hatte, in der anderen Sprache aus, war die Sackgasse nicht mehr da. Sie hatte nur in der Struktur der deutschen Sprache gelegen. Sie war nur eine begriffliche Sackgasse gewesen.
(10-07-2011, 14:40)agnostik schrieb: Deutlich ist es auch bei Menschen, die mehrere Sprachen so gut sprechen, dass sie nicht erst in einer Sprache gedanklich ausformulieren und das dann übersetzen. Bei ihnen steht das, was sie sagen/schreiben wollen vorsprachlich fest, und sie leiten diese Substanz dann in die jeweilige Sprache um.
Das kann ich so nicht unterschreiben. Ich sprach eine andere Sprache einmal so gut, dass ich in ihr mit den "native speakers" philosphieren konnte. Ich "dachte" in deren Sprache, während ich argumentierte.
Und mir fiel dabei staunend auf, dass gewisse philosphische Probleme in deren Sprache nicht formulierbar waren. Wenn meine Gesprächspartner dasselbe sagten wie das, was ich auf Deutsch meinte, wurde es eine andere Sache. Die Gesetze der jeweiligen Sprache ermöglichen - oder erzwingen gar - ein gewisses Denken, das sich in der anderen Sprache verliert.
Drückte ich das, was ich auf Deutsch als Sackgasse empfunden hatte, in der anderen Sprache aus, war die Sackgasse nicht mehr da. Sie hatte nur in der Struktur der deutschen Sprache gelegen. Sie war nur eine begriffliche Sackgasse gewesen.