10-07-2011, 21:28
@Agnostik: Die Frage ist, ob (in diesem Falle Kant) die Maximen und Prämissen genannt hat oder voraussetzen konnte, dass seine Leser sie kennen und ebenfalls akzeptieren.
Wir müssen also, um Kant zu verstehen, dessen Paradigma (die Summe aus allen seinen Maximen und Prämissen) kennen und dem Verständnis zugrundelegen.
Dass wir in diesem Beispiel heute: "Mein Bauch gehört mir!" sagen, liegt nicht an Kant, sondern an einem anderen Paradigma.
Und nun kommt das Problem: Wenn ich genau diesen, meinen Satz an Grundvoraussetzungen niederschreibe, ist dann mein damit bewiesener Gott noch konsistent mit den (vielen positiven und negativen) Erfahrungen meiner Mitmenschen? So gibt es eine ganze Reihe Gottesbeweise. Nur die damit bewiesene Existenz (eines) Gottes stimmt nicht mit empirischen Erfahrungen überein.
So lässt sich die Existenz des Mondes beweisen. Voraussetzungen sind die üblichen naturwissenschaftlichen Prämissen und Methoden. Heraus kommt eine Modellvorstellung, die beispielsweise Ebbe und Flut erklärt oder die sichtbaren Mondphasen.
Ein solches Modell von Gott kann es zwar geben, aber es gibt keine immer wieder kehrenden, gleichartigen Erfahrungen, die mein (oder ein anderes) Modell belegen. Mit anderen Worten: Die als offen postulierte Erfahrungsvielfalt und die Festlegung auf einen speziellen Satz an Grundvoraussetzungen verhindert einen konsistenten Gottesbeweis.
Man sollte sich also mit der Möglichkeit, dass hier eine naturwissenschaftliche Aussage vorliegt, gar nicht erst befassen (oder aufhalten, wie du schreibst). Nach naturwissenschaftlichen Methoden liegt hier ein Irrtum vor.
Ungefähr könnte ich mir folgendes vorstellen: Die "70" ist im Allgemeinen eine "vollständige Größe", ein Weltzyklus. Kupfer - im Gegensatz zu "Cu" von vorhin - ist vom Edlen das Mindere. Dieses bedarf der Läuterung über einen Weltzyklus, bis es den Zustand des Edlen erreicht.
Wir müssen also, um Kant zu verstehen, dessen Paradigma (die Summe aus allen seinen Maximen und Prämissen) kennen und dem Verständnis zugrundelegen.
Dass wir in diesem Beispiel heute: "Mein Bauch gehört mir!" sagen, liegt nicht an Kant, sondern an einem anderen Paradigma.
(10-07-2011, 13:40)t.logemann schrieb: Logik als Teil der Philosophie?Klar lässt sich Gott beweisen - ist nur die Frage: Was muss ich dazu an Grundvoraussetzungen unterstellen.
Ihr spracht Thomas von Aquin und seine Gottesbeweise an – ich füge dem die “Beantworteten Fragen” von Abdul'Baha hinzu – und frage gleichzeitig: Lässt sich “Gott” beweisen? Lässt sich “etwas”, dessen Existenz und Existenzebene so völlig von unseren Wahrnehmungen unterscheidet, mit unseren Mitteln des Verstandes “beweisen”?
Und nun kommt das Problem: Wenn ich genau diesen, meinen Satz an Grundvoraussetzungen niederschreibe, ist dann mein damit bewiesener Gott noch konsistent mit den (vielen positiven und negativen) Erfahrungen meiner Mitmenschen? So gibt es eine ganze Reihe Gottesbeweise. Nur die damit bewiesene Existenz (eines) Gottes stimmt nicht mit empirischen Erfahrungen überein.
So lässt sich die Existenz des Mondes beweisen. Voraussetzungen sind die üblichen naturwissenschaftlichen Prämissen und Methoden. Heraus kommt eine Modellvorstellung, die beispielsweise Ebbe und Flut erklärt oder die sichtbaren Mondphasen.
Ein solches Modell von Gott kann es zwar geben, aber es gibt keine immer wieder kehrenden, gleichartigen Erfahrungen, die mein (oder ein anderes) Modell belegen. Mit anderen Worten: Die als offen postulierte Erfahrungsvielfalt und die Festlegung auf einen speziellen Satz an Grundvoraussetzungen verhindert einen konsistenten Gottesbeweis.
(10-07-2011, 13:40)t.logemann schrieb: ... – auch hier führe ich Abdul'Baha an. Er schrieb in den “Beantworteten Fragen”: Beachte wie sich Kupfer in Gold verwandelt, wenn man es 70 Jahre flüssig hält.....Das Element Cu lässt sich so nicht zu Gold umwandeln. Das kann man ohne Weiteres beweisen, ohne Cu 70 Jahre flüssig gehalten zu haben. Die inzwischen vorliegenden Modelle zum Thema sind hinreichend genau, um eine solche Umwandlung auszuschließen. Sollte flüssig gehaltenes Cu nach 70 Jahren zu Gold werden, dann würde der seit 300 Jahren unangetastete (Erfahrungs-)Satz vom Energieerhalt bei Umwandlungsprozessen verletzt. Da kratzen die 70 Jahre nicht durchgeführter Experimente in keiner Weise daran. (Man darf ja nicht vergessen, dass bloße thermische Energie (Wärme) eine viel zu geringe Quantenenergie besitzt, die Teilchenzahl im Atomkern von Cu nach Au zu erhöhen.)
Man sollte sich also mit der Möglichkeit, dass hier eine naturwissenschaftliche Aussage vorliegt, gar nicht erst befassen (oder aufhalten, wie du schreibst). Nach naturwissenschaftlichen Methoden liegt hier ein Irrtum vor.
Ungefähr könnte ich mir folgendes vorstellen: Die "70" ist im Allgemeinen eine "vollständige Größe", ein Weltzyklus. Kupfer - im Gegensatz zu "Cu" von vorhin - ist vom Edlen das Mindere. Dieses bedarf der Läuterung über einen Weltzyklus, bis es den Zustand des Edlen erreicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

