11-07-2011, 10:42
(11-07-2011, 01:29)Karla schrieb: Jedes Neugeborene findet die Sprache vor. Es lernt zu denken im Rahmen der vorgefundenen Strukturen. Es lernt - in der Pubertät, wenn die ersten philosophischen Fragen auftauchen - seine noch stummen Fragen in vorgeprägte Muster zu kleiden.
Es hat keine Möglichkeit, mit seinem Denken die Sprache zu formen.
Karla, das macht ein Mensch dann in seinem Berufsleben und in seinem Alter und darauf ändert sich auch die nächste Generation.
Ich bin in ein Umfeld hineingeboren, in dem Religion, Brauchtum, Landwirtschaft und das Streben nach Bildung und Technik die "Sprache" prägten. Es kam zur Entwicklung vieler Computerbegriffe und technischer Ausdrücke und zur Vernachlässigung der Familientradition wegen Berufsarbeit. Die Verschiebung der Rolle der Religion war, erstaunlich, im 2. Vatikanischen Konzil besprochen worden.
Falls einer im religiösen Umfeld oder durch Bibelkreise erfährt ...
Psalm 20:1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. (20-2) Der HERR erhöre dich in der Not; der Name des Gottes Jakobs schütze dich!
... so ordnet er es dem zu, was "alle Welt" meint. Er selbst denkt wegen der Worte, es sei ein Psalm von David, der über Gott singt, halt alt, weil Jakob darin vorkommt.
Was macht man damit - man hält eine Minute des Schweigens - weil es in der Gemeinschaft so gemacht wird - respektiert die Höhe eines Allmächtigen, der einen in der Not hilft, sobald ausreichende Kommunionspenden konsumiert wurden. (Ich habe das nur übertragen, zum Bewusstwerden der Reaktionen)
Einer mit Hebräischkenntnissen braucht einen Rabbi, der ihm sagt, wo er für Gott -ha schem sagen muss, wenn etwas anderes steht. Das dürfte ich nach den Vorschriften nicht mal schreiben - weil der Gottesname könnte ja ausgedruckt und ich fürchte es wirklich, falsch gelesen werden. Er darf also nur in orthodoxer Sicht denken, wo er in Wirklichkeit als moderner Jude auch lesen könnte:
Ein Lied zum Geliebtsein: Du würdest heute gern formen wie es sein soll, möchtest, dass man auf dich hört - aber dem Besten sollte man folgen.
Da fangen dann die "echten" Überlegungen an....
Denn hier sind Leben, Sprache und eigenes Wissen im Einklang miteinander.
P.S. hat dann beim erneuten Hinsehen, nochmal einen anderen Blick, ob Du auf ihn reagierst wie es sein soll, er dich erhört, und was Du bringst, etc. ...
... hat also die Sprache / den Ausdruck/ durch Verwendung aller "Werkzeuge" der Philosophie gewonnen.