11-07-2011, 22:02
(11-07-2011, 15:13)t.logemann schrieb: Oder, etwas wenige mystisch ausgedrückt: Was wissen wir denn schon von den Gesetzen die diese materielle Welt geformt haben?Nichts! Wir beschreiben die Funktionsweise dieser Welt so, dass wir einen gewissen Satz von (für uns benötigter, gewünschter) Eigenschaften für unsere Zwecke anwenden können – mehr nicht.
(11-07-2011, 15:13)t.logemann schrieb: Also können wir keine "Regeln" aufstellen die mehr als nur einen temporären Charakter haben - in keiner Wissenschaft.So, wie du hier argumentierst, scheint mir ein Missverständnis vorzuliegen: Eine Therie oder Modell kann nur "wesentliche Aspekte" berücksichtigen. Je mehr Erfahrungen insbesondere in extremen Bereichen vorliegen, umso umfangreicher (und mathematisch komplexer) muss die Theorie sein. Wir stellen also keine Regeln über die Natur auf, sondern "fummeln an unseren Theorien herum". Allein deshalb sind sie "vorläufig".
(11-07-2011, 15:13)t.logemann schrieb: Obwohl mir bei dem von mir geposteten Cu/Au-Beispiel die heutige physikalische Sachlage schon klar ist - ich kann nicht davon ausgehen dass diese Sachlage für alle Zeiten unverändert sein müsste.Seitens der Natur gehen wir davon aus. Es dreht sich ausschließlich darum, ob unsere Beschreibungen alle relevanten Erfahrungen konsistent umfassen.
Unsere Beschreibungen (Theorien) werden also sukzessive erweitert, so dass neue Erkenntnisse integriert werden. Diese werden aber den bisherigen Erkenntnisse im Rahmen von "Kupferschmelze + 70 Jahre" nicht tangieren. (Oder als Wahrscheinlichkeitsaussage: In dieser Raumzeit beliebig unwahrscheinlich.)
Deine restlichen Beispiele sind ungeeignet. Sie halten selbst einfachsten Prüfungen nicht stand; bleibt die Sache mit der Lichtgeschwindigkeit:
(11-07-2011, 15:13)t.logemann schrieb: … heute heisst es man könne die Lichtmauer nicht durchbrechen - unmöglich, geht nicht.Übersetzen wir die Tatsache, dass Kosmologen die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit postulieren in eine "lokale" Aussage:
Die gesamte Relativitätstheorie "lebt" derzeit von diesem Postulat. Ihre experimentellen Ergebnisse sind derartig genau, dass man "die (Atom-) Uhren danach stellen" oder Autos an vorgegebene Adressen steuern kann.
Sollte sich je heraus stellen, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht mit jener Geometrie-Konstante der Raumzeit identisch ist, welche der allgemeinen Relativitätstheorie zugrunde liegt, dann muss es für unsere lokale Physik eine "Nahezukonstante" geben, die dieselbe Aufgabe erfüllt - für die SF-Autoren eine ernüchternde Erkenntnis.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

