27-07-2011, 12:39
(27-07-2011, 12:06)Tyko schrieb: Und was war davor?
Damit beschäftigt sich die Religionsgeschichte.
Die allerfrühesten "Weltanshauungen" - wenn man das mal so nennen darf - schlossen den Glauben an Götter oder Gottheiten ein. So weit es überhaupt möglich ist, das früheste Denken und Empfinden zu rekonstruieren, stieß man stets auf Götterfiguren und - vorstellungen. Man kann das, glaube ich, bis 40.000 v.Chr. zurückverfolgen.
Der sogenannte Atheismus ist, damit verglichen, ein Baby. Der Begriff tauchte zunächst nur als Vorwurf auf: freie Denker wurden der Gottlosigkeit bezichtigt, ohne dass die Bezichtigten selber das so sahen.
Wie ich nachlese, gab es diesen Vorwurf schon in der griechischen Antike - rund 800 v. Chr, -, dann aber vor allem in der Zeit der Aufklärung: um 1700 nach Chr., abar auch schon zur Zeit Spinozas.
Der positiv gefasste Atheismus-Gedanke - also nicht als Vorwurf der Häresie, sondern als akeptierte Weltanschauung - ist, wenn ich das im Moment richtig überblicke, erst ein Kind des 20. Jahrhunderts.