06-08-2011, 11:42
(06-08-2011, 10:47)Tyko schrieb: es schien mir als habe china die methode zur gewinnung von wissenschaftlichen "fakten" in frage gestellt, dort liegt mein problem.
Selbst wenn:
Auch die Methode zur Gewinnung von wissenschaftlichen "Fakten" muss immer wieder neu in Frage gestellt werden. Das ist kein Verbrechen, das ist keine "Gotteslästerung". Die jeweils angewandte wissenschaftliche Methode entspringt keinem Heiligen Buch, ist keine absolute Wahrheit.
Das ist eben der Unterschied zwischen Wissenschaft als Ideologie - Weltanschauung mit Beanspruchung auf Besitz der Einen Wahrheit - und Wissenschaft als Methode.
Die Wissenschaft, die sich als Methode versteht, hinterfragt selber immer wieder neu z.B. ihren "Faktenbegriff".
Und sie lernt dabei durchaus aus aus dem Stidum der gesellschaftlichen Stromungen insgesamt - zu denen auch der Kreationismus gehört -, um ihre eigene Methodik zu vertiefen, auch deren Bedingtheit zu begreifen.
Die Reflektion über "natürlich" und "unnatürlich", die ChinaBue oben anstellt, ist also in unserem Staat durchaus noch erlaubt. Sie ist noch nicht verboten, sie ist noch keine Lästerung.
Und sie hat auch der Wissenschaft etwas zu geben, da Wissenschaft sich stets in der Entwicklung befindet und auch ihre Instrumentatrien immer wieder neu überprüft.
Darum ist das hier
ChinaBlue schrieb:Erschreckend für mich in diesem Zusammenhang ist ...wie hier Themen seziert.... oder soll ich sagen...zensiert werden....?
Bei manchen Aussagen hier...frage ich mich...wie sich christliche Fundamentalisten von anderen Fundis...auf die so gerne mit dem Finger gezeigt wird...unterscheiden...?
schon fast eine Vorwegnahme von dem dann folgenden
(06-08-2011, 00:23)Tyko schrieb: da hast du aber eine sehr interessante definition gefunden.
unter "unnatürlich" kann ich mir nichts vorstellen, meistens redet man von "übernatürlich"
es geht also wie so oft um supernaturalismus vs. naturalismus.
Im "Namen der Wissenschaft" werden dann freie Gedanken getadelt und eben fast zensiert. Nur weil Du Dir unter "unnatürlich" nichts vorstellen kannst, willst Du die Überlegungen in Dir vertraute Gewässer lenken - "supernaturalismus vs. naturalismus". -, um dann die "Hohe Wissenschaft" dagegen ausspielen zu können.
Ich schreibe das alles darum, weil ich die Gefahr der Zukunft nicht in den Religionen sehe, sondern im ideologischen Atheismus, der wie eine Art Gedankenpolizei herumgeht und jeden, der die falschen "Begriffe" benutzt, anmacht.
Ich sehe dann schon geistig einen Katalog von mir, der den Delinquenten vorgehalten wird, wo das Wort "unnaturlich" nicht vorkommt, also nicht benutzt und darüber nicht nachgedacht werden darf - stattdessen man dann aber "supernaturalismus" vorfindet und dies eine verbotene Sichtweise bezeichnet, die durch "Bildung" zu beseitigen sei.
Ich weiß nicht genau, wie man die "Delinquenten" dann zur "Bildung" zwingen will, aber auch da fehlt es mir nicht an Vorstellungskraft, auf was man da kommen könnte.
Die Wissenschaften, vor allem die Naturwissenschaften, werden de facto immer einflussreicher, sie haben ihren Höhepunkt längst noch nicht erreicht. Eines Tages werden sie in der Lage sein, den Menschen komplett zu verändern.
Und wehe, wenn dann auch noch eine atheistische Ideologie hinzutritt, mir der Vorstellung, Andersdenkende durch "Bildung" mal eben ein bisschen umzubilden.
Die Gegenströmungen - und treten sie auch in unzuläglichen Formen wie "Kreationismus auf - sind nun einmal Gegenströmungen gegen die Verwissenschaftlichung der Welt. Und als solche sind sie willkommen. Sie zeigen nur, dass der Mensch sich wehrt, zum eindimensionalen Denken gezwungen zu werden.