07-08-2011, 12:25
(06-08-2011, 22:31)indymaya schrieb: Eigentlich müssten Christen, solange irgendwo auf der Welt, Menschen verhungern, ihre Prunkbauten sich selbst überlassen.Wenn man vom Wirtschaften nichts versteht, wäre dies vielleicht ein populärer, vernünftig erscheinender Ansatz. Gleichwohl ist er nicht korrekt.
Ansonsten geben sie ihren Kindern Steine, wenn sie um Brot bitten.
Subventionen - nichts anderes sind Spenden aus den wohlhabenden Ländern - zerstören die bescheidene Wirtschaft in den Regionen, um die es geht. Man kann in einem konkreten Katastrophenfall gewissermaßen punktuell Leben erhalten aber nicht auf Dauer oder prinzipiell.
Es sind die globalen Strukturen, welche die Elite der armen Staaten verführen, sich wirtschaftlich auf die "reichen Länder" einzulassen, um mitzuverdienen. Das führt zu jenen Monokulturen (Kaffee, Tabak, Mais, Baumwolle, ...), die der einheimischen Bevölkerung und damit dem dortigen Binnenmarkt die Grundlage entziehen: Eine Elite profitiert, der Rest ist auf Almosen angewiesen. Falscher geht's gar nicht.
Deshalb ist es richtig, unser Geld in erster Linie in der hiesigen Binnenwirtschaft auszugeben, ja sogar kirchliche Versammlungsstätten zu bauen und zu unterhalten. Bestenfalls sollten wir also Katastrophen abfedern.
Im Übrigen tun wir Menschen der nördlichen Hemisphäre viel mehr gegen die Armut, wenn wir durch Strukturen des Welthandels dafür sorgen, dass insbesondere die Binnenwirtschaften der armen Länder florieren, dass, m. a. W., dort von jedermann/-frau Geld verdient werden kann (und zwar durch Binnenhandel!).
Ich gebe zu, ich weiß auch kein Rezept für solche Handelsstrukturen. Mir fällt im Moment nur die "Fair Trade"-Organisation ein. Andererseits ist die wieder nur auf Außenhandel ausgelegt. Es geht halt nichts über lokal geprägte Bildung, Bildungseinrichtungen und Bewusstseinsänderung in Richtung Nachhaltigkeit - unabhängig von der politischen Stellung der Religionsgemeinschaften in unserem Staat.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

