09-08-2011, 13:32
(09-08-2011, 12:40)Tyko schrieb: du erklärst das problem für unbedeutend, weil es dich nicht betrifft.
Natürlich betrifft es mich. Ich bin ja selber so erzogen worden. Man hat von zwei Seiten an mir gezogen: die eine Seite war der streng evangelikale Glaube, der andere die kommunistische Doktrin. Beides hagelte tagtäglch auf mich ein, seit kleinauf.
Ich bin aber kein Stück Knete. Die meisten Menschen sind keine Knete. Meine innere Haltung hat sich früh gegen beides entschieden.
Ich selber glaube an die Vernunft. Der Mensch, auch der junge, holt sich seine Antworten da, wo er sie braucht.
Darum müssen wir schreiben schreiben schreiben, veröffentlichen veröffentlichen veröffentlichen.
Aber ich setze auf die Freiheit. Der einzelne Mensch wird selber entscheiden, wann er welche Erkenntnisse macht. Ich will ihm unbedingt die Freiheit lassen, dass er seiner eigenen Entwicklung folgt. Dafür würde ich auch auf die Barrikaden gehen, wenn man ihm das nehmen will.
Ich bin - mit dem Glauben an die Vernunft - ein Kind der Aufklärung. Mein Menschenbild ist letztendlich - trotz vieler Rückschläge . ein positives. Wenn wir an den Menschen und die Vernunft nicht glauben können, dann freilich müssen wir ihn unter Karantäne setzen, bis er endlich das glaubt, was wir ihm eintrichtern wollen.
Die DDR hat nicht daran geglaubt, dass ihre Lehre dem Menschen von sich aus einleuchtet. Darum hat sie Mauern und Verbote errichtet.
Aber es sind heute Menschen, die nicht-gläubig sind und auch keine Ideologen sind, die sagen: wir dürfen keine Todesstrafe haben, wir dürfen keinen Krieg haben, der Mensch muss innere Freiheiten haben.
Wo kommt das her, wenn es nicht indoktriniert wurde? Meine Antwort: weil es das Wesen der Vernunft ist, und weil diese Vernunft den Menschen inzwischen bestimmt. Immer mehr Menschen etnscheiden sich - freiwillig - dafür, dass nur die Vernunft - nicht zu verwechseln mit der ratio, übrigens - unser Zusammenleben regeln kann.
Und zu dieser Vernunft gehört, dass man Menschen auch ihren Irrweg gehen lassen muss. Wir können nicht wissen, wozu das für diesen Menschen nun notwendig ist. Aber notwendig scheint es zu sein, sonst würden sie ihn ja nicht gehen.
Wenn reale Gefahren von diesen Irrwegen ausgehen - z.B. wenn Gewalt von ihnen ausgeht -, dann müssen die anderen Menschen vor ihnen geschützt werden. Das ist sonnenklar.
Aber schon mal auf Verdacht alle Privatschulen schließen, möglcihst alle christlichen Aussagen im öffentlichen Raum verbieten:
das kommt, genau wie in der DDR, aus dem Misstrauen gegenüber dem Menschen. Man will ihn einkesseln, damit er ja nicht frei seinen Weg wählt.
Eine solche Haltung entspringt nicht der Vernunft, denn die Vernunft glaubt daran, dass am Ende die Vernunft durchbricht. Dass jeder Mensch letztendlich von ihr gelenkt wird. Auch wenn es furchtbare Einbrüche zwischendurch gibt.
(09-08-2011, 12:40)Tyko schrieb: jeder darf denken, was er will.das stellt hier niemand in frage.
wenn du dich nun aber auf meinungsfreiheit berufen willst um das unterrichten von kreationismus an schulen zu unterstützen ist das problematisch.
Also echt jetzt. Ich habe mehrmals geschrieben, wie man verhindern kann, dass das Unterrichten vom Kreatonismus an Schulen ermöglicht wird und dass das unbedingt verhindert werden muss.
Ich habe ganz konkrete Wege aufgezeigt.
Und nun schreibst Du, dass ich den Kreationismus an den Schulen unterstützen will.
Vielleicht kannst Du nachvollziehen, dass ich Deine Halttung als konfus und irrational empfinde, das auf Argumente gar nicht reagieren kann?