18-08-2011, 03:34
(18-08-2011, 00:40)Karla schrieb: Ich weiß nicht, wie ich es ändern soll, dass Du mein Problem nicht verstehst, Gundi. Klar kann man mit Definitionen machen, was man will. Aber warum definiert man um? Warum hat man in der Vergangenheit bekannte Begriffe umdefiniert?
Danach frage ich die ganze Zeit. Umdefinitionen haben immer einen Zweck, eine Absicht, eine Intention. Das ist doch auch in der heutigen Politik permanent zu beobachten. Wenn ein Verteidigungsminister einen alten Begriff umdefiniert, zum Beispiel "Kriegsaggression" in "Selbstverteidigung", dann weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Dem Volk soll einsuggeriert werden, dass Deutschland sich unbedingt selbst verteidigen muss, "und sei es am Hindukusch".
Und warum legt man so großen Wert darauf, dass Mord nicht mehr Mord sein darf, wenn er auf dem Schlachtfeld passiert? Weil man Soldanten dazu kriegen will, dass sie auch bereit sind zu morden, obwohl es unethisch ist. Darum definiert man um. Was auf dem Schlachtfeld geschlachtet wird, das ist kein Mord, das ist eine ehrenhafte Verteidigung des Vaterlandes. Getötet wird, ja, aber nicht gemordet.
Klar haben die, die das Wort umdefiniert haben, "recht", wenn sie sich rein aufs Logische zurückziehen. Aber sie haben nicht recht, wenn man sich den Grund betrachtet, warum sie umdefinieren. Sie wollen Bewusstsein verändern. Das sind politische Strategien, die sich über die Sprache vollziehen. Begriffe sind ein wahnsinniges Machtmittel.
Warum also ist man interessiert daran, dass eine Wissenschaft mit einem Attribut versehen wird, dass klar aus dem ideologischen Bereich stammt: "atheistisch"? Warum ist das so extrem wichtig?
Ich finde du übertreibst hier gewaltig. Gibt es denn die Definition von Atheismus schlecht hin? Wohl kaum.
Tyko hat dir seine erklärt, demnach kann er der Wissenschaft das Atribut "atheistisch" zugestehen. Du definierst Atheismus anders und machst es dementsprechend nicht. Punkt. Hier noch weiter zu diskutieren ist müßig und wenig erfolgversprechend.
Genauso verhällt es sich mit anderen Worten, zb. "Mord". Betrachtet man es nur unter juristischen Gesichtspunkten ist das Töten auf dem Schlachtfeld nun mal kein Mord.
Betrachtet man es als das Töten eines Menschen generell ist es eben Mord.
Wer will denn nun sagen, wer Recht hat?