20-08-2011, 21:56
(20-08-2011, 10:26)Romero schrieb: Ich empfinde das Postulat dieses "höheren Sinns, der sich uns nicht erschliesst", als Ausflucht. Man kann Gottes Güte nicht mit seinen grausamen Taten in Einklang bringen, also braucht man dringend einen Link dazwischen. Und da es schlicht keinen gibt, schiebt man es eben auf die unergründlichkeit Gottes, die an sich ja denselben Versuch der Erklärung von Ungereimtheiten darstellt.Wenn du Atheist bist, solltest du auch a-theistisch denken und diesen Mischmasch bleiben lassen, der nur darauf aus ist, den Gottesglauben madig zu machen - jedenfalls kommt das so rüber.
Also solltest du mindestens wissen, dass "die grausamen Taten" Gottes Erzählungen im guten Glauben sind bzw. waren. Ich würde sie 'Mythen' nennen, die u. a. die Furcht vor Gottesvorstellungen repräsentieren, die damals herrschten - und manchmal heute noch herrschen. Betrachte solche Vorstellungen als Phobie. "Man kann Gottes Güte nicht mit seinen grausamen Taten (eigentlich Strafen) in Einklang bringen", schreibst du. Warum will man dass denn? Doch nur dann, wenn man Text und Gott nicht auseinander zu halten imstande ist. Texte sind von kühlen, furchtsamen oder euphorischen Menschen verfasst. Folglich schreiben sie sich ihre Überlegungen, ihre Sorgen, ihre Ängste oder ihre Hochstimmung "von der Seele". Das besagt doch über Gott gar nichts! Ein Atheist braucht sich folglich nur um die menschlich-gesellschaftliche Seite zu kümmern. Der Gläubige umgekehrt findet geistige Parallelwelten (Beispiele, Analogien, Anstöße) für sein eigenes Glaubensleben.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard