06-10-2011, 10:15
Ich hatte schon einmal einiges zum Thema ausgeführt. Das Problem ist die Definition des Begriffes "Gott". Wem diese Begriffsbildung nicht vertraut ist, wird kaum Zugang dazu finden. Deshalb hatte ich mich auf einen Aspekt zurück gezogen, der vielen vielleicht noch vertraut ist: Gott als Schöpfer und als Geber des Lebens.
Wenn man aber mit ernsthaften Leuten darüber ohne aggressiven Habitus spricht, so wird schnell klar, dass im subjektiven Empfinden das Bild der Liebe, des Angenommenseins und eines akzeptablen Miteinanders der "Menschenkinder" steht - ein Bild, wohlgemerkt, nicht das Ganze des Gottesbegriffes.
Das Bild des "alten Märchenonkels" ist meiner Meinung nach eine den Glauben diskreditierende Metapher, die auf unglaublich dumme Weise beleidigen soll - weiter nichts.
(05-10-2009, 10:30)petronius schrieb: mit einiger verwunderung habe ich ekkards diktum zur kenntnis genommen:Dabei ist weniger interessant, was ich glaube, sondern die Glaubenszeugnisse, die in der Bibel (unter vielen anderen) nieder geschrieben sind. Die von Petronius monierte 'Anthropomorphie' ist Bestandteil der biblischen Zeugnisse.
Im Gegensatz zu Menschen kann Gott Leben geben...
(05-10-2011, 09:11)Unschlagbarer schrieb: Tja, in der Vorstellung gläubiger Menschen gibt der Gott dieser Menschen Leben, er nimmt es auch, er macht kleine Hühnchen, die wir dann verzehren, ...Man kommt doch mit solchen Absurditäten nicht weiter in der Frage nach Gott. Dass der Glaube an Gott zu Widersprüchen führt, ist eine banale Selbstverständlichkeit, weil wir in Symbolen, Bildern und Sprachbegriffen denken, die niemals das schier unendliche Ganze einfangen können, die ein All-Begriff umfasst. Und der Begriff "Gott" ist ein solcher! Einzelaspekte von Gottesbildern lassen sich mit ein Bisschen philosophischem Sachverstand ad absurdum führen.
Wenn man aber mit ernsthaften Leuten darüber ohne aggressiven Habitus spricht, so wird schnell klar, dass im subjektiven Empfinden das Bild der Liebe, des Angenommenseins und eines akzeptablen Miteinanders der "Menschenkinder" steht - ein Bild, wohlgemerkt, nicht das Ganze des Gottesbegriffes.
(05-10-2011, 09:11)Unschlagbarer schrieb: Ich frag mich besorgt, weshalb eigentlich immer noch so viele Leute an solche Märchengeschichten glauben...
(05-10-2011, 15:16)suzumu schrieb: An welchen „Märchengeschichten“, etwa diese was du hier beschrieben hast und selbst daran glaubst?In der Tat dokumentieren die Argumente von 'Unschlagbarer' den Wunsch nach einfachen Wahrheiten (für einfache Menschen). 'Presbyter' hatte im Jahre 2009 bereits auf die Komplexität des biblischen Gottesbegriffes hingewiesen. Wie gesagt: Wer sich nicht um diese Komplexität kümmert, und immer nur einzelne Sprachbilder und -Symbole heraus greift, greift grundsätzlich zu kurz; oder anders ausgedrückt: Der Gott der Sprachbilder und -Symbole existiert nicht. Bezeugt werden lediglich die vielen Gedanken, die sich Menschen bis heute gemacht haben. Sie wollten ausdrücken, wie etwas großes, übergreifendes Ganzes die Welt und ihre Menschen wie eine Klammer umfasst, die unter anderem deutet, was im menschlichen Miteinander akzeptabel und was verwerflich ist. Im Gegensatz dazu stehen "natürliche Ereignisse" wie Erdbeben, auch Unfälle und Ähnliches. Diese gehören zur "Welt", die zwar auch durch Gott geschaffen gedacht wird, die aber deutlich vom geistigen Band abgesetzt erscheint - wohlgemerkt: im Denken der Gläubigen. Die Seinsweise Gottes ist unbekannt und wird auch nicht bekannter oder gar beweisbar durch die Heilige Schrift.
Das Bild des "alten Märchenonkels" ist meiner Meinung nach eine den Glauben diskreditierende Metapher, die auf unglaublich dumme Weise beleidigen soll - weiter nichts.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard