12-10-2011, 22:14
(12-10-2011, 16:43)humanist schrieb: Kann also Glaube zu Wissen werden, wenn man nur stark genug daran glaubt?Glaube kann kein Wissen werden, weil Glaube auf gesellschaftlichem Konsens, also auf einer Reihe von Sollforderungen, verpackt in mythischen Geschichten, beruht.
Im Gegensatz dazu beruht Wissen auf einer Methodenlehre. Klar, die Methoden werden/wurden ihrerseits zuvor vereinbart. Es gibt aber keine Methode zur Bildung von Glaube bzw. den darin enthaltenen Maximen. Diese werden vereinbart, und das war's.
Jetzt kann man argumentieren: Also beruht letztlich Wissen auf bestimmten (geglaubten, vertrauten) Maximen. Der Unterschied ist, dass heute die Maximen der Wissensermittlung (möglichst) alle Vorurteile und gesellschaftlich bedingten Vorgaben ausschließen. Das heißt: Heutzutage sprechen wir von Wissen nur dann, wenn jene Vorgaben ausgeschlossen sind!
Wer mithin solche z. B. religiös bedingten Vorgaben in die Ermittlung seiner Ergebnisse einbezieht, produziert nach moderner Sichtweise kein Wissen, sondern bestenfalls für eine Gruppe typische Überzeugungen.
(12-10-2011, 17:00)Tyko schrieb: es gibt kein wissen, es gibt nur unterschiedlich gut begründete theorien.Vermutlich ein Bisschen verkürzt dargestellt? Auf dem Gebiet des religiös bedingten Pseudowissens gibt es keine "Theorien" sondern Hypothesen, die in dem Augenblick zusammenfallen, in dem ihre vorgefassten Prämissen entfernt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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