(30-10-2011, 00:49)Ekkard schrieb: Die Frage ist eben, was aus einem Haufen wechselwirkender Nervenzellen ein Bewusstsein macht, das sich voller Fantasie über die materielle Funktionsweise z. B. jenen Sklavensystemen, die als PC vor uns stehen, erhebt. Ich weiß dies natürlich auch nicht. Jedenfalls spielt die stetige und geordnete Rückkopplung des Gehirns und seiner Sinne eine wichtige Rolle. Systeme mit gesteuerter Rückkopplung lassen sich modellieren. Heraus kommen sehr seltsame Verhaltensweisen. Ein Analogon dazu sind in der Geometrie die Fraktale ("Apfelmännchen & Co").
Einzelnen Teilen innerhalb der so vernetzten "Zellen", also beim Hirn Nervenzellen, kommt sicher nicht die Eigenschaft zu, sich bewusst zu werden. Gleichwohl hat das System Bewusstsein. Warum soll dies bei weit größeren Systemen nicht auch der Fall sein?
halten wir also fürs erste mal fest:
du hast keine ahnung, was ein "bewußtsein" ausmacht, spekulierst aber fröhlich darüber, auf was alles es sich erstreckt
nun, wenn wir mal die nervenzellen und deren wechselwirkung als - sagen wir mal - ausdruck von bewußtsein ansehen, so ist es ja nun mal so, daß deren wechselweise verschaltung eben an bestimmten grenzen des körperlichen endet. einfach mal so anzunehmen, daß dieses system weiter reicht als eben deren physische grundlage erlaubt, erscheint mir schon seltsam
was du als "Haufen wechselwirkender Nervenzellen" bezeichnest, nennt man gemeinhin "gehirn". und dieses hat seine klar umrissenen grenzen. das in deinem hirn steckende bewußtsein ist mir nicht zugänglich, so wie du zu dem in meinem gehirn verorteten keinen zugang hast. wieso jetzt also plötzlich über ein darüber hinausgehendes größeres, gemeinsames bewußtsein spekulieren?
ich sehe dafür keine grundlage
(30-10-2011, 00:49)Ekkard schrieb: Kürzlich erschien in der sicher unverdächtigen Zeitschrift SPEKTRUM ein Artikel über die Reaktionsweise verschieden vernetzter neuronaler Netzwerke. Eine geordnete Rückkopplung ergab sich dabei just bei jenen Vernetzungen, wie man sie im Gehirn findet. Das wundert im Grunde nicht, denn wir funktionieren ja. Aber man weiß nunmehr, wo man weiter bohren muss, um "Geist" zu finden
ach ja?
wo denn?
und was ist "geist"?
(30-10-2011, 00:49)Ekkard schrieb: Dabei ging es um die Aussage, dass manche Menschen die Hilfe Gottes als Tatsache empfinden, was in einem vorhergehenden Beitrag irgendwo diskutiert wurde
als individuelles, subjektives empfinden - nicht als objektiver ausfluß supraindividueller sachverhalte
(30-10-2011, 00:49)Ekkard schrieb: Die Funktion eines zunächst unbekannten Regelmechanismus' kann man doch auch mit wissenschaftlichen Methoden untersuchen und zu verstehen versuchen?
so sagte schon die toyota-werbung: "nichts ist unmöglich"
klar könnte alles mögliche, was wir noch nicht wissen, sein. oder auch nicht. oder das genaue gegenteil
(30-10-2011, 00:49)Ekkard schrieb: Wer betrügt sich denn?
der sich selber einen gott konstruiert und dann einen transzendenzanspruch erhebt - etwa, über diesen "Gott, Seine Seinsweise und Sein Handeln" könnten "Wir Menschen prinzipiell nichts wissen"
(30-10-2011, 00:49)Ekkard schrieb: Wenn es eine Macht gibt, die uns und unsere Umwelt erzeugt hat, so ist doch durchaus die Frage berechtigt, was dies für uns und unsere gesellschaftliches Verhalten bedeutet
und wenn nicht, dann auch
ich meine ja, es ist für unser gesellschaftliches verhalten völlig egal, ob es eine solche macht gibt oder nicht. wir können doch unser gesellschaftliches verhalten nicht von solch unentscheidbaren spekulationen abhängig machen
(30-10-2011, 00:49)Ekkard schrieb: Nur, von dieser Macht habe ich, im Gegensatz zu einem supernaturalen, transzendenten Gott vorausgesetzt, das sie welt-immanent und damit erklärbar ist
aber warum willst du das erklärbare unbedingt "gott" nennen und nicht etwa naturwissenschaft, soziologie etc.?
(30-10-2011, 00:49)Ekkard schrieb: Allerdings hat dieser Selbstbetrug die Aufgabe, den Menschen sozial zu machen
das siehst du für dich persönlich so. für viele dem selbstbetrug des glaubens an einen selbstkonstruierten gott unterliegenden erfüllt er einen ganz anderen zweck - schau dich mal um in der eher fundamentalistischeren szene
um den menschen "sozial zu machen", bedarf es keiner berufung auf nicht zugängliches und dessen angebliche vorgaben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

