17-11-2011, 00:37
(16-11-2011, 22:59)Ekkard schrieb: An dieser Stelle muss man wohl unterscheiden zwischen der zwischenmenschlichen Empathie (Gefühl, Emotion) und dem Gegenstück zu institutioneller Ignoranz
richtig (ich teile auch den rest deiner ausführungen, das folgende ist als ergänzung und neuformulierung aus meiner sicht gedacht)
nun läuft aber im allgemeinen sprachgebrauch nur ein bestimmter aspekt des ersteren unter "liebe". auch zweiteres unter diesen begriff zu subsumieren wirkt als verschleierung des eigentlichen, weshalb hier eben begriffliche exaktheit angemahnt ist anstatt letztlich beliebig interpretierbarer metaphorik (ist "liebe", was auch immer man nun gerade darunter verstehen kann?)
ich habe kein problem damit, nächstenliebe als "Gegenstück zu institutioneller Ignoranz" zu verstehen und für ein gesellschaftlich wie persönlich wertvolles gut zu halten. nur ist das eben etwas anders der emotionale affekt, der liebe im eigentlichen sinn zugrunde liegt
liebe zu fordern, wo eigentlich nächstenliebe gemeint ist, erweckt in mir den verdacht, schuldbewußtsein zu provozieren, weil liebe sich einfach nicht befehlen oder bewußt herbeiführen läßt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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