22-11-2011, 00:11
(22-11-2011, 00:02)Mustafa schrieb:(21-11-2011, 23:37)NegatroN schrieb: Basierend auf diesem Begriff von Wohlbefinden beschreibt er eine Tat dann als moralisch, wenn ihre Auswirkungen das Wohlbefinden aller Betroffenen erhöhen und als unmoralisch, wenn sie es senken.
Ich hätte ehrlich gesagt Angst vor einer Gesellschaft, die "Wohlbefinden" nach wissenschaftlichen Kriterien definiert und auch demnach moralische Urteile fällt.
Das hat für mich etwas faschistoides.
Kann ich verstehen, ich hatte beim Lesen ähnlich Bedenken. Aber auch hier muss man die Analogie mit dem Bereich Gesundheit sehen. Es ist eine Sache, eine Handlung zu bewerten und eine ganz andere, daraus Gesetze oder Verpflichtungen abzuleiten. Wir werden ja auch nicht dazu gezwungen, gesund zu leben. (Zumindest nicht von den Ärzten

Trotzdem kann man es bewerten. Was man daraus dann macht und in welcher Form man das in Regeln gießt, ist ja wieder eine ganz andere Sache.
Trotzdem - ich würde eine Bewertung auf dieser Basis für sinnvoller halten als jede andere mir bekannte Herleitung von Moral. Letztlich hab ich meine moralischen Vorstellungen auch auf ganz ähnliche Weise gewonnen. Wenn auch nicht so bewusst und auch nicht mit einer strikten Methodik. Aber durchaus auf der (möglichst) rationalen Bewertung der Auswirkungen von Taten auf das well-being der Betroffenen. Das finde ich ziemlich schlüssig.
Erst wenn es um unbedeutenden Kleinkram geht, werden Auseinandersetzungen wirklich bitter.