(29-05-2010, 09:52)Gundi schrieb: So, nach ein paar Tagen Abstinenz nun mal wieder hier her gefunden und gleich mit einem neuen Thema
Mich würde mal interessieren woran Atheisten ihre Moralvorstellungen festmachen? Es wird ihnen ja oftmals vorgeworfen weniger moralisch zu handeln als z.b. Christen, was ich aber aus meiner erfahrung nicht bestätigen kann und auch für falsch halte.
Aber woran macht ihr eure Moral fest? Wie ordnet ihr Dinge in (vereinfacht) Gut und Böse ein? Gibt es Werte die ihr absolut setzt?
Oder ist die menschliche Moral so wandelbar wie der jeweilige Zeitgeist?
Gibt es für euch keinerlei übergeordnete immerbeständige Werte wie z.b. die Würde des Menschen?
Ich möcht einfach mal nur auf die Ursprungsfrage antworten:
Ganz grob gesagt tu ich anderen nix, was ich selber nicht erleben möchte (Ausnahmen gibt's natürlich), versuche mich in andere einzufühlen, gern auch mal ihnen zu helfen, weil ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man ratlos ist und Hilfe braucht.
Ich bin der Meinung, dass wir für Lebewesen, denen wir die Möglichkeit genommen haben, für sich selber zu sorgen, so gut wie möglich sorgen sollten/müssen.
Würde hat für mich mehr mit Wertschätzung und Respekt zu tun, damit, dass man den Menschen nicht vor anderen beschämt (weil er sich dann schlecht fühlen würde), dass man ihn auf Augenhöhe behandelt.
Ich wusste bis vor Kurzem nicht, dass das Konzept Würde und Glauben was miteinander zu tun haben.
Ich versuche, so zu leben, dass ich am Ende nichts bereue. Ich versuche, in Diskussionen sachlich zu bleiben, andere Meinungen zu respektieren und wenn ich merke, dass man auf keinen gemeinsamen Nenner kommt, die einfach so stehen zu lassen.
Ich versuche, alle Menschen zu respektieren und ihre Gefühle zu achten/respektieren.
Ich möchte ein gleichberechtigtes Miteinander und versuche auch, das zu leben.
Dazu gehört aber auch, dass ich nicht immer nur darauf achte, dass es ja allen anderen gut geht, sondern auch, dass ich mich selbst achte.
Das mache ich, weil sich das für mich sinnvoll, gut und richtig anfühlt, weil ich glaube, dass, wenn alle so handeln, das Miteinander so am besten ist.