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kreationistische Glaubensaussage zur Entstehung des Lebens
#25
(24-11-2011, 02:16)gio schrieb: Das ist ja das Paradoxe an eurem Glauben....nenne es ET oder wie auch immer...
Evolution ist kein "Glaube" (im religiösen Sinn), sondern eine Reihe von empirisch gefundenen Fakten, die durch die Evoltionstheorie (ET) in einen Zusammenhang gebracht werden. Das wissenschaftliche Anliegen ist die Zusammenfassung möglichst vieler oder gar aller Befunde.

Meine Frage an die Menschen, die die ET bekämpfen ist, warum stört eine Modellvorstellung, die sachlich vieles zusammenfasst, so sehr den Glauben an Gott?

(24-11-2011, 02:16)gio schrieb: Recht einfache Dinge, im gegensatz zu Lebensarten, werden als "Unsinn" bezeichnet, wenn man
die Möglichkeit in den Raum stellt, dass diese sich auch selbst organisieren könnten.
Das genau ist doch die Frage: Warum sollen sich die Lebensvorgänge auf Erden nicht selbst organisieren? Beziehungsweise, was daran stört den Glauben im Sinne der Schöpfungsgeschichte? Nirgendwo in der Bibel steht, wie Gott diese Welt auf der Ebene, wo alles entsteht, steuert. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass Gott die Schöpfung durchaus durch Selbstorganisation zustande bringt.

(24-11-2011, 02:16)gio schrieb: Aber der Mensch der soll evolutiv von alleine, zufallsgesteuert entstanden sein ....
Wie kommst du nur zu dieser Aussage, die keineswegs richtig ist? Der Mensch, nicht einmal die einfachsten Lebensformen, entstehen zufallsgesteuert. Im Gegenteil, sie entstehen durch den Einfluss zahlreicher Randbedingungen (Umwelt, Gifte, Druck, Temperatur, Strahlung, Nahrungsressourcen, natürliche Zuchtwahl). Selbst die Varianten unter den Nachkommen entstehen nicht durch Zufall, sondern durch Ein- und Umlagerung von Erbgut. Viren und Bakterien spielen dabei eine z. B. für Krankenhäuser sehr unangenehme Rolle.

Nochmal: Mich interessiert, was diese ET Schreckliches behauptet, dass Gläubige dagegen Sturm laufen. Hier deine Beipiele, die ich einfach nicht mit Glaube in Verbindung bringen kann, wie dir meine Ausführungen zeigen werden.

(24-11-2011, 02:16)gio schrieb: 1.)Welche neuen Arten haben sich den gebildet,bitteschön?
Haben sich! Die Gesundheitsbehörden und die Krankenhäuser leiden sehr darunter, dass alle paar Jahre neue "Keime" (das sind neue Arten) bilden, die den übrigen Teilnehmern am irdischen Leben unbekannt sind. Folge ist, dass es auch unter Menschen Opfer dieser "Keime" gibt, solange, bis sich auch die Menschen angepasst haben. Bei höheren Arten dauert es etwas länger; aber auch da gibt es in historischer Zeit neue Arten: Darwinfinken, schwarze Schmetterlinge in Industrieländern. Andere Beispiele wurden bereits genannt.

(24-11-2011, 02:16)gio schrieb: 2.) Nehmen wir Tschernobyl, Hiroshima, Nakasaki....mit diesen Ereignissen wurden die Menschen Genetisch geschädigt..es fand eine Art Mutation statt...hat dies dazu geführt das die Nachkommen den Weg einer neuen "ART MENSCH" eingeschlagen haben?
Vielleicht ja, vielleicht nein. Das kann man nach nur einer Generation nicht wissen. Vor allem läuft die Veränderung der Art über zahllose Zwischenstadien ab. Das geht sogar soweit, dass die heutigen Änderungen am Erbgut über Jahrtausende "schlummern", bis sich durch Änderungen der Lebensbedingungen gerade diese Änderungen als vorteilhaft erweisen. Das kann man beim besten Willen heute nicht abschätzen.

(24-11-2011, 02:16)gio schrieb: Mir ist sowas nicht bekannt!
Wir sollten Gott dankbar sein, dass die Mechanismen der Vererbung weitgehend (aber nicht vollständig) stabil sind. Aber die Wandlung der Krankheitskeime zeigt, dass biologische Entwicklungen "in vollem Gange" sind.

(24-11-2011, 02:16)gio schrieb: Es ist aber sehr wohl bekannt, das die Missbildungen meist zum Tode führten.
Nun, Gott steuert unter anderem durch den Tod! Das ist eine bittere Wahrheit. Es sterben alle nicht an ihre Umwelt angepassten Individuen. Man nennt das etwas schön gefärbt "Selektionsdruck". Tatsächlich ist es weniger der Tod selbst als die geringere Reproduktionsrate der nicht Angepassten.

(24-11-2011, 02:16)gio schrieb: 3.) Genetiker haben Jahrzehnte lang mutwillig und gezielt Pflanzen gekreuzt, gentechnisch manipuliert usw.
Was kam dabei raus? Garnix!! Nur Die Grenzen der Genetischen Variation.
Das ist eine unvollständige Kenntnis. Es gibt durchaus durch Gen-Veränderung herbei geführte "Artensprünge", die sich auch vermehren (Kiwi als Beispiel). Lassen wir mal die genmanipulierte "Ratte mit zwei Köpfen" außen vor. Es gibt aber zahllose Laborzüchtungen mit genetischen Anlagen, welche "natürliche Tiere" nicht haben. Hier zeigt sich, dass Selektion durchaus zu nachhaltigen, überlebensfähigen Veränderungen führen. Letztlich "warten" diese Veränderungen auf eine entsprechende Umwelt, die dann von einer neuen Art besiedelt werden. Aber das dauert Jahrtausende und länger. Gottes Steuerungen lassen sich bei höheren Organismen, von uns aus gesehen, viel Zeit.

Ich finde, wir leben in einer physikalisch, chemisch und biologisch unglaublich komplexen Welt. Und es lohnt, die darin verborgenen Ordnungen zu erforschen und zu sortieren. Dazu ist jede "Krücke" recht zumal, wenn sie uns ein erfolgreiches Schema an die Hand gibt.

Was wäre Gott für ein Einfaltspinsel, wenn alles für den Menschen gleich bei äußerer Plausibilität durchschaubar wäre? Warum muss man eine brauchbare Krücke - hier die ordnenden Gedanken der ET - zerknacken, nur weil sie antiker Beschreibung widerspricht? Ich denke eher, die antike Krücke war zu simpel.

Umgekehrt, wenn du so willst, wer hätte denn vor 3 bis 5 Jahrtausenden Gottes Wort anders verstehen und aufschreiben können, ohne die Kenntnis der genetischen Zusammenhänge? Also war Gottes Wort damals schon das Richtige. Nur redet ER heute detaillierter ...

Also, was genau stört deine Gedanken?
Zur Erläuterung: Ich will kein pro und kontra zur ET lesen, sondern die Motive im Glauben - warum gerät ein simples Instrumentarium dermaßen ins Schussfeld von Gläubigen, zu denen ich mich letztlich auch zähle.

Ein anderes Instrument ist die Newtonsche Himmelsmechanik. Auch sie gibt uns einen Überblick, wie sich Sternensysteme, Planeten und letztlich die Erde so relativ "reibungslos" bewegen. Ist dieses Instrument auch gegen deinen Glauben?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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