01-12-2011, 13:30
(01-12-2011, 09:15)petronius schrieb: allerdings hat der beliebte zirkelschluß "die bibel wurde von gott geschrieben/inspiriert und daß dem so ist/gott existiert, kann man in der bibel nachlesen" ja auch schon etwas an originalität eingebüßt und wirkt, nun ja, "langweilig"Das ist insofern nicht "langweilig", weil auf der Annahme, die Bibel sei Gottes Offenbarung an die Menschen, eine noch andauernde Wirkungsgeschichte beruht. Wenn man dies verbindet mit der Frage nach dem, was Gott an Bösem zulässt, so erscheint, mir zumindest, der Glaube auf schwachen Füßen zu stehen.
Es kann m. E. eine Maxime (Denkvoraussetzung) nicht etwas fordern, was im Prinzip nachweisbar ist und somit im Grunde keine frei verfügbare Setzung beinhaltet. Die Theodizee zeigt dies sehr deutlich. Ein näher liegendes Beispiel: "Am 30. Mai 2012 ist Weltuntergang". Die daraus folgenden Handlungsmaximen (z. B. alles "auf den Kopp zu hauen") werden am 30. Mai kommenden Jahres auf einschneidende Weise getestet. Und dann kommt das große "Ach und Weh", sollte der Weltuntergang, wie zu erwarten, nicht eintreten.
Die Vernunft gebietet in diesen Fällen, eine solche Maxime von vorneherein zu verwerfen. Zum Glauben sollten solche Maximen also nicht gehören! Die Frage: "Was dann?" beantworte ich gerne mit der Bergpredigt. Die dort gegebenen Maximen sind von der Art der Selbstverpflichtung. Sie scheitern immer dann, wenn der fehlbare Mensch scheitert, aber nicht, weil Gott nicht eingreift.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard