15-12-2011, 12:20
(09-12-2011, 21:36)dalberg schrieb: Noch einmal gesagt: In den Händen der Entscheidungsgremien über die Finanzen liegen in allen gesellschaftlichen Organisationen, die Schlüssel der Macht. Denn mit der Entscheidung über Finanzen wird indirekt auch über wichtige Sachfragen entschieden.
Folgerung für Menschen, die Kirche auf demokratischem Wege verändern wollen: Über die Vewaltung der Kirchensteuern kann auf das gesellschaftliche Gebilde Kirche in massiver Form Einfluss genommen werden. Und, da das Steuergremium keine Entscheidungen über Glaubensfragen trifft, ist auch nicht einzusehen, weshalb für diesen "weltliche" Teil von Kirche nicht wahrhaft demokratische Spielregeln eingeführt werden sollten.
Weil aber Kirche nur auf den untersten Ebenen relativ demokratische Strukturen besitzt, ist eine innerkirchliche Durchsetzung von Demokratie in allen wesentlichen Bereichen von unten nach oben auch nicht möglich.
Hier bedarf es des Drucks von außen. Internetforen können auch hier zur einer beachtliche Macht werden. Nicht nur auf Politik, sondern auch auf die Amts-Kirche kann und sollte über Netzwerke und Foren Einfluss ausgeübt werden um mehr innerkirchliche Demokratisierung durchzusetzen.
Kritisieren ist Silber, gezielt handeln ist Gold
Ein öffentlicher Druck - Druck von außen, Demonstration, Beschwerden - werden den Apparat kath. Kirche wohl kaum bewegen und Veränderungen/Reformen bewirken. Viel zu stark verknüpft sind Staat und Kirche; hier wäre eine absolute Trennung notwendig. Die Kirche ist reich, nicht arm. Kirchensteuer, Gewinne aus Unternehmen und so fort, all das ist das Kapital - wie weltlich -, um gestalten und agieren zu können. In positiver wie negativer Form.
Um handlungsfähig zu sein und zu bleiben, braucht es Mittel, Kapital, finanzielle Zuwendungen. Wie und wofür diese Mittel eingesetzt werden, wird jährlich veröffentlicht (Deutsche Bischofskonferenz).
Wer darüber entscheidet (per Wahl), obliegt internen Kriterien, was der Struktur und System Kirche entspricht. Kein Bischof, kein Pfarrer, Diakon, Papst wird vom Kirchenvolk gewählt. Diese Spur zieht sich bis in die Verwaltung durch.
Frage: Wie demokratisch ist unsere Demokratie in der Bundesrepublik?
Wer fragt die Bevölkerung, ob ein ESM zulässig ist? Ich möchte nicht ablenken, sondern vertiefen und das weite Feld undemokratischer Strukturen aufzeigen.