04-01-2012, 23:32
Zu deinen Fragen aus meiner privaten Sicht (Nummerierung von mir):
Judentum und Christentum sind keine macht- sondern sozialpolitische Religionen. Die Kriege, von denen berichtet wird, sind historisch abgeschlossen, und es gibt keine grundsätzlichen Anweisungen, wie Kriege zu führen bzw. wer zu bekriegen ist.
Im Islam scheint es im Hinblick auf "die Ungläubigen" Anweisungen zu geben, diese zu bekriegen. Ähnliches gilt für Angriffe fremder Stämme.
Gleichwohl verherrlicht keine dieser Religionen die Gewalt weder zwischen Völkern noch gegen Individuen.
Zu 2.: Sagen wir so: Hier ist der fromme Wunsch der Vater des Gedankens. Zumindest in historischer Zeit waren die Religionslehren allzu sehr mit der machtpolitischen Seite der Völker verbandelt. Es genügt, das Schema: "Wir - die Guten; jene - die Bösen" aus der unübersehbaren Vielfalt der Geschichten heraus zu filtrieren und einige "gute Ziele" zu definieren. Schon wird aus einer friedlichen Religionsgemeinschaft ein widerwärtiger Haufen fanatischer "Krieger".
Zu 3.: Zunächst ist es so, dass jeder Mensch "innerste Überzeugungen" hat und diese gerne mit anderen teilt. Der Mensch ist einfach ein soziales Wesen. Gesellschaften basteln sich eine gemeinschaftliche Weltanschauung und gucken dazu auch gerne mal über ihren "Zaun". Anders ausgedrückt: Je nach politischer Situation, Landschaft und Beziehungen zu den Nachbarn entwickeln sich Religionen aus ihren Vorgängern und Vorläufern. Ein charismatischer Prediger - und schon sammelt dieser Gläubige um sich. Die Gewalt ist nicht religionsimmanent - ganz im Gegenteil. Es ist die Polarisierung von Guten (wir) und Bösen (jene). Es ist die Überzeugung, zu den Guten zu gehören, die jenes Gewaltpotenzial bereitet.
Leider ist nicht einmal ein Jesuswort in der Lage, diese schreckliche Überzeugung zu zerstören (sinngemäß): Was nennt ihr mich gut? Niemand ist gut als allein der Vater im Himmel!
(04-01-2012, 22:02)rrox schrieb:Zu 1.: Eine Richtigstellung: Eine 'Religion' (der Begriff) ist eine Lehre mit meist langer Tradition. Solche Lehren enthalten viele Hinweise, Ansätze und Geschichten. In letzteren kommen auch Kampf- und Kriegserfahrungen zum Ausdruck. Auf jeden Fall trifft dies auf Judentum, Christentum und Islam zu. 'Religionen' sind also nicht gewalttätig, sondern ihre Anhänger!
- Welche Religionen sind eurer Meinung nach gewalttätig bzw. mit Gewalt allgeim in Verbindung zu bringen.
- Und wieso behauptet in diesem Zusammenhang fast jede Religion, dass sie gewaltlos ist?
- Gewaltlosigkeit wird ja fast in jeder Religion gepredigt aber warum halten sich viele nicht an diese Regeln und fühlen sich trotzdem noch ihrer Religion zugehörig?
Judentum und Christentum sind keine macht- sondern sozialpolitische Religionen. Die Kriege, von denen berichtet wird, sind historisch abgeschlossen, und es gibt keine grundsätzlichen Anweisungen, wie Kriege zu führen bzw. wer zu bekriegen ist.
Im Islam scheint es im Hinblick auf "die Ungläubigen" Anweisungen zu geben, diese zu bekriegen. Ähnliches gilt für Angriffe fremder Stämme.
Gleichwohl verherrlicht keine dieser Religionen die Gewalt weder zwischen Völkern noch gegen Individuen.
Zu 2.: Sagen wir so: Hier ist der fromme Wunsch der Vater des Gedankens. Zumindest in historischer Zeit waren die Religionslehren allzu sehr mit der machtpolitischen Seite der Völker verbandelt. Es genügt, das Schema: "Wir - die Guten; jene - die Bösen" aus der unübersehbaren Vielfalt der Geschichten heraus zu filtrieren und einige "gute Ziele" zu definieren. Schon wird aus einer friedlichen Religionsgemeinschaft ein widerwärtiger Haufen fanatischer "Krieger".
Zu 3.: Zunächst ist es so, dass jeder Mensch "innerste Überzeugungen" hat und diese gerne mit anderen teilt. Der Mensch ist einfach ein soziales Wesen. Gesellschaften basteln sich eine gemeinschaftliche Weltanschauung und gucken dazu auch gerne mal über ihren "Zaun". Anders ausgedrückt: Je nach politischer Situation, Landschaft und Beziehungen zu den Nachbarn entwickeln sich Religionen aus ihren Vorgängern und Vorläufern. Ein charismatischer Prediger - und schon sammelt dieser Gläubige um sich. Die Gewalt ist nicht religionsimmanent - ganz im Gegenteil. Es ist die Polarisierung von Guten (wir) und Bösen (jene). Es ist die Überzeugung, zu den Guten zu gehören, die jenes Gewaltpotenzial bereitet.
Leider ist nicht einmal ein Jesuswort in der Lage, diese schreckliche Überzeugung zu zerstören (sinngemäß): Was nennt ihr mich gut? Niemand ist gut als allein der Vater im Himmel!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

