05-01-2012, 18:58
Hallo Porq, Willkommen im Forum!
"Gläubige" wie "Atheisten" (übrigens weder gegenteilig noch gegensätzlich!) bilden keine monolithischen Gemeinschaften. Insofern sind deine "Feststellungen" in einem philosophisch-logischen Sinne nicht zutreffend. Für Einzelne Vertreter treffen sie sehr wohl zu.
Auch schließen sich eine kühle Ratio und ein tiefer Glaube nicht aus. Glaube heißt deshalb Glaube, weil sich in diesem Konglomerat innerster Überzeugungen Maximen verbergen, die unser Handeln bestimmen. Und diese Maximen sind keine Folge von etwas, sondern werden durch die sozialen Beziehungen in der Gesellschaft bestimmt.
So ist es im Augenblick 'in', Gottes Existenz mit sinnfreien Überlegungen zu bezweifeln. Im Zeitalter der beginnenden Neuzeit war es genauso 'in', Gottes Existenz mit sinnfreier Naturschwärmerei, mit Mathematik und physikalischen Gesetzmäßigkeiten oder ontologischen Überlegungen zu beweisen.
Meiner Meinung nach zeugen beide Fälle von einem brüchigen Glaubensverständnis. Denn es macht Glauben oder Weltanschauung von etwas Naturgegebenen abhängig. So, als könne man noch einen tieferen Grund finden, um glauben zu können. Das Gegenteil ist angemessen: Glaube ist wie eine Tabelle, in deren Felder ich mein Erleben einordne und dann in den Zeilen- und Spaltentiteln nachsehe, ob ich etwas als gut, richtig, angemessen oder förderlich halte oder für schlecht, schädlich und verwerflich. Diese Tabelle, der Glaube also, ist so gestaltet, dass ich in Umwelt und Gesellschaft mit Gemüt und Verstand zurecht komme.
Die religiösen Mythen (Gott, Himmel, Hölle, Regeln, Geschichten, Lehren) sind bestenfalls Hilfe, die Linien in der Tabelle deutlich zu machen. Ob Gott existiert oder nicht, spielt im Grunde keine Rolle, solange der Mensch seiner Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt nicht ausweicht.
"Gläubige" wie "Atheisten" (übrigens weder gegenteilig noch gegensätzlich!) bilden keine monolithischen Gemeinschaften. Insofern sind deine "Feststellungen" in einem philosophisch-logischen Sinne nicht zutreffend. Für Einzelne Vertreter treffen sie sehr wohl zu.
Auch schließen sich eine kühle Ratio und ein tiefer Glaube nicht aus. Glaube heißt deshalb Glaube, weil sich in diesem Konglomerat innerster Überzeugungen Maximen verbergen, die unser Handeln bestimmen. Und diese Maximen sind keine Folge von etwas, sondern werden durch die sozialen Beziehungen in der Gesellschaft bestimmt.
So ist es im Augenblick 'in', Gottes Existenz mit sinnfreien Überlegungen zu bezweifeln. Im Zeitalter der beginnenden Neuzeit war es genauso 'in', Gottes Existenz mit sinnfreier Naturschwärmerei, mit Mathematik und physikalischen Gesetzmäßigkeiten oder ontologischen Überlegungen zu beweisen.
Meiner Meinung nach zeugen beide Fälle von einem brüchigen Glaubensverständnis. Denn es macht Glauben oder Weltanschauung von etwas Naturgegebenen abhängig. So, als könne man noch einen tieferen Grund finden, um glauben zu können. Das Gegenteil ist angemessen: Glaube ist wie eine Tabelle, in deren Felder ich mein Erleben einordne und dann in den Zeilen- und Spaltentiteln nachsehe, ob ich etwas als gut, richtig, angemessen oder förderlich halte oder für schlecht, schädlich und verwerflich. Diese Tabelle, der Glaube also, ist so gestaltet, dass ich in Umwelt und Gesellschaft mit Gemüt und Verstand zurecht komme.
Die religiösen Mythen (Gott, Himmel, Hölle, Regeln, Geschichten, Lehren) sind bestenfalls Hilfe, die Linien in der Tabelle deutlich zu machen. Ob Gott existiert oder nicht, spielt im Grunde keine Rolle, solange der Mensch seiner Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt nicht ausweicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

