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kreationistische Glaubensaussage zur Entstehung des Lebens
(31-01-2012, 09:13)petronius schrieb:
(30-01-2012, 23:56)paradox schrieb: Vll. kannst du mich aufklären?
Ich dachte bis vor einige Jahre immer, dass es sich dabei um eine selektive Anpassung handelt, bei der es zu einer absichtlichen Mutation kommt, die auf geänderte Umweltbedinungen zurückzuführen ist.
Nun, vll. habe ich da auch was durcheinandergebracht, sorry

nichts für ungut, aber das hast du

es gibt in der natur keine absichtliche oder zielgerichtete mutation. mutationen finden statt (spontan oder durch umweltreize ausgelöst), und wenn sie zu einem selektionsvorteil derart führen, daß das mutierte individuum mehr nachkommen bis zur eigenen fortpflanzung überleben läßt,
so setzt sich dieses merkmal durch

denk an die berühmten birkenspinner: weiße schmetterlinge, die auf der weißen rinde der birken schlecht zu erkennen sind und daher von den vögeln kaum entdeckt und gefressen werden. immer wieder mutieren einzelne tiere derat, daß sie nicht weiß, sondern braun sind. die folge: solche tiere werden bevorzugt gefressen und bringen daher kaum weitere generationen hervor

nun aber gab es die umweltverschmutzung, die birkenrinde war vor lauter dreck aus der luft eher dunkel als weiß - und siehe da, die mutation zur dunklen farbe war plötzlich ein selektionsvorteil. gefressen wurden die weißen (weil sie von den vögeln gut gesehen wurden), überlebt haben die dunklen. die weißen wurden somit zur ausnahme

nun ist die luft wieder sauberer geworden, die birkenrinde wieder weiß - und siehe da, birkenspinner sind wieder weiß und nicht mehr dunkel

beeindruckend, wie die tiere ihre farbe gewechselt haben, um sich zu tarnen, nicht wahr?

und doch liegt keinerlei planende intelligenz dahinter - es hat sich einfach so ergeben

Danke für dieses anschauliche und verständliche Beispiel.
Industriemelanisumus wird das ja genannt. Da kann ich mich leicht noch erinnern. Da war wirklich was in den Schulbüchern.
Nun, ich dachte solche Mutationen benötigen Jahrhunderte od. Jahrtausende?
Ist ja auch egal...

Dazu habe ich ein bisschen recherchiert und mir kamen dabei folgenden Fragen:
Kann es nicht sein, dass die Information für die unterschiedliche Färbung der Exemplare von Anfang an im Genpool dieser Population vorhanden war?
So gab es offenbar schon vor 200 Jahren bereits helle und dunkle Exemplare, die sich untereinander vermehrten.
Auch wenn sich die hellen oder. melaninen Exemplare innerhalb der Population verändern, so ist doch eigentl. keine neue Art entstanden, die Falter sind doch nach wie vor, wie zu Beginn?

Weiters habe ich dazu auf mehreren Webseiten, sowie auch Wikipedia weitere Bedenken gefunden. (Da ich jetzt nicht, weiß, ob ich die Texte hier voll zitieren kann, fasse ich einfach leicht zusammen):

Offenbar hatte Kettlewell, der die Grundlage für diesen Industriemelanismus mit seinen Experimenten bildete, Fehler in seiner Methode, weil er die Birkenspanner am Tag (wo die Tiere instinktiv in Ruhe verstarren) an Baumstämmen ausgelassen hat, obwohl sich diese Tiere im Hellen auf der Unterseite von kleineren Zweigen und unter deren Laub verstecken. So wurden sie aber natürlich viel leichter zur Beute, weil die Tiere nicht ihre natürlichen Bedingungen hatten, sich ihre Verstecke zu suchen.

Weiters scheint die Luftverschmutzung nicht wirklich der umweltliche Faktor für die Helligkeitsverteilung zu sein, weil bspw in East Anglia schon immer die dunkle Form häufig war, obwohl dort niemals eine besondes hohe Luftverschmutzung zu verzeichnen war.


Industriemelanismus

Also, ich verstehe schon, was du mir erklären wolltest. Eine zufällige Mutation, die zufälligerweise von Vorteil ist und dazu führt, dass sich diese Art durchsetzt und das geht dann so weiter.

(31-01-2012, 09:13)petronius schrieb:
(30-01-2012, 23:56)paradox schrieb:
Zitat:aber die natur ist nicht (und schon gar nicht zu einem bestimmten zweck) konstruiert, folgt keiner teleologie
Woher weißt du das?

weil es nicht zum realen befund paßt

was sollte denn dieses ziel auch sein?

ich sehe da weit und breit nichts, das einigermaßen planvoll und zielgerichtet angestrebt würde

oder soll es ziel und zweck sein, ständig neue arten sich entwickeln zu lassen, die dann wieder aussterben?
Aber ist das nicht vll. etwas kurzsichtig gedacht? Ich meine wir sind Menschen und haben auch nur begrenzte kognitive Fähigkeiten.
So wie eine Ameise womöglich nicht erkennt, dass Menschen zB für die Umweltkatastrophen verantwortlich sind, erkennen wir deswegen auch solche Dinge nicht oder wir benötigen einfach noch Zeit.
Ich würde das Leben jedenfalls nicht als etwas selbstverständlich Gegebenes betrachten. Warum Leben, warum nicht Nichts?
Das verstehen wir aber nicht, weil wir womöglich (noch) nicht in der Lage sind.
Nur weil wir nicht die absolute Erkenntnis haben, komme ich nicht zu dem Schluss, dass alles ohne Zweck sein soll.
Die Natur hat ein sehr ausgeklügeltes System und versucht überall zu überleben, selbst an den lebensfeindlichsten Orten dieser Erde. Warum sollte sie das tun, wenn es sinnlos wäre?

(31-01-2012, 09:13)petronius schrieb:
(30-01-2012, 23:56)paradox schrieb: Finde ich eben nicht. Das sind Dinge, die wir objektiv wahrnehmen können und ihre Ursachen erforschen können.
Schließlich lässt sich auch ein Prinzip damit ableiten.

du magst ableiten, wozu auch immer du lustig bist

es bleibt trotzdem unfug, ein aus einem bereich abgeleitetes prinzip mal grade so auf etwas völlig anderes anzuwenden

Wieso denn, das sind sehr simple Dinge, die nicht von selbst entstehen können, genau wie die Menschen oder andere Lebewesen, oder etwa nicht? Wachsen Fernseher einfach auf den Bäumen oder entstehen Einzeller, nur weil sich Schlamm mit Regen mischt?
Tippst du rein zufällig die Tasten der Tastatur um eine kluge Antwort zu schreiben, oder fallen deine Finger rein zufällig auf die richtigen Tasten beim Verfassen eines Satzes? Icon_wink


Glaubst du an Abiogenese, also die Spontanzeugung? In der Antike und im Mittelalter, ja sogar noch in den Anfängen der Neuzeit, glaubten viele Gelehrte, dass Lebewesen aus zuvor unbelebter Materie entstehen können.
Einfach so, quasi aus dem Nichts soll Leben entstehen.
Und kann man das heute noch irgendwo wissenschaftlich beobachten, dass sich Leben spontan aus toter Materie entwickelt?
Wenn dem so wäre, dann hätten wir doch einen Nachweis, oder?
Dann könnte man auch sagen, dass das etwas ist, dass man beobachtet hat, aber dieses Phänomen können wir nirgendwo in der Natur beobachten.

Meine Vergleiche mögen nicht absolut einwandfrei sein, aber sie lassen sich beobachten und auf ein Prinzip zurückführen. Daraus kann man die Wahrscheinlichkeit für etwas ableiten, oder nach weiteren Nachweisen suchen. Aber ich versuche es wenigstens verständlich zu machen.

(31-01-2012, 09:13)petronius schrieb:
(30-01-2012, 23:56)paradox schrieb: Was wäre denn dann die richtige Folge?

daß es zur entstehung des lebens keineswegs zwingend einer planenden und steuernden intelligenz bedarf
Ja, das kannst du ja auch gerne so glauben, nur bezweifle ich, dass das die richtige Folge ist.
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