11-02-2012, 23:03
(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Ich habe den Thread jetzt druchgelesen und weiß nicht, ob ich hier auf den Eingangspost von hermes antworten soll oder die Diskussion mit petronius bzgl. der Frage, ob Gott ein Sadist (= jemand, der sich am Leid anderer durch Qual und Schmerz efreut) ist, fortsetzen soll
ich möchte doch festhalten, daß es bella war, die fragte, ob "Gott das Töten spaß macht"
und ich nur zurückfragte:
"wieso nicht?
dazu tut er es doch viel zu oft..."
ich bin in erster linie der meinung, ausweislich z.b. des at sei gott als massenmörder zu sehen (ob und wie "sadistisch" seine beweggründe sind, ist nicht mein punkt)
(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Man sollte sich zunächst einmal fragen:
Richten sich Gottes Gebote denn an uns oder auch an ihn selbst? (da hermes sagt, dass Gott sich gg. sein eigenes Gebot verstoßen hat)
gute frage
ich kann schon keinen menschen ernst nehmen, der wasser predigt und selber wein säuft. wer nun meint, an einen gott glauben zu müssen (und ihn auch noch als inbegriff der liebe zu bezeichnen!), der anderen das töten verbietet und selber ein schläcjhter ist - ok, ist wohl geschmackssache...
(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Gott sagt in einem anderen Gebot, wir sollen keine anderen Götter anbeten und verweist auf seine Eifersucht. Es wäre unlogisch, wenn Gott sich dieses Gebot selbst auferlegen sollte, oder?
Diese Gebote sind nur an uns Menschen gerichtet, würde ich meinen
welche "diese"?
sicher wäre es unsinnig, das gebot, keine anderen zu lieben als einen selbst, auch auf sich selbst anzuwenden - aber nur, weil das ja implitzit ohnehin der fall ist
beim gebot "du sollst nicht töten" ist das ganz anders. wenn du also hier schließt, weil das gebot der gottesliebe nur für den menschen sinn habe, könne kein gebot auch für gott selbst gelten, so ist das also offensichtlich falsch
(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Gott gibt und Gott nimmt also, nach diesem religiösen Verständnis.
Also, Gott gibt Leben und Gott nimmt Leben
nach gutsherrenart, aus spaß an der freud, weil er sich einen jux machen will (vgl. hiob)?
na, danke auch schön für so einen gott...
(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Wenn jemand in Notwehr tötet, ist das dann auch ein Mord?
-> Zunächst einmal: Ja, das ist auch ein Mord und ebenso verwerflich. Aber dieser Mord wird von der Rechtsordnung nicht bestraft, weil ein Rechtfertigungsgrund vorliegt, nämlich Notwehr. Aber unzweifelhaft liegt eine Mordhandlung vor
nach unserer rechtsordnung keineswegs
aber für seine schlächtereien (von der sintflut hast bestimmt sogar du schon mal gehört) kann gott keine notwehr geltend machen
hört sich bei einem "allmächtigen" ohnehin recht sinnfrei an...
(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Ich halte es in diesem Zshg. für falsch, wenn man dem "guten Gott" unterstellt, dass dieser quasi ein aus menschlicher Sicht moralisch einwandfreier, absolut freundlicher und wohlgesonnener, jedem und allen vergebender Gott sein soll, der keiner Fliege etwas zu Leide tut.
So ein Gottesverständnis aus der Religion heraus halte ich für naiv
es mag naiv sein - aber warum behauptet man dann, gott sei auschließlich gut bzw. "die liebe"?
es geht hier nicht um naive konzeptionen (da hätte wir in sachen religion ja wahrlich viel zu bereden), sondern um schlichte etikettenfälschung
(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Gott lässt sich mit unseren Maßstäben nicht messen. Was gut und böse ist, bestimmt letztlich auch nur Gott allein (aus religiöser Sicht). Alles Leid und alles Gute gehört somit auch zur Macht Gottes in unserem Leben
vor derart kriecherischem fatalismus ekelts mich
(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Gott beschreibt sich selbst als vergebend, barmherzig, gütig und auch gerecht aus religiöser Sicht
dann schlachtet er eben nicht bloß, sondern lügt auch noch darüber
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

