03-03-2012, 22:52
(03-03-2012, 19:13)petronius schrieb: willst du darauf hinaus, daß es unbedingt so etwas wie einen "eigentlichen" sinn der bibel, sozusagen "an sich" gibt? den wir nur nicht erkennen, und deshalb unvollständig wiedergeben, verändern oder falsch verstehen?
nicht eigentlichen sinn der bibel, sondern eigtl. sinn der botschaft gottes.
du kennst sicher stille post.
nur unterstelle ich, dass diese botschaft aus diversen gründen nicht mehr komplett erhalten ist.
Zitat:(03-03-2012, 18:15)paradox schrieb: Allerdings denke ich, dass - ohne einen Beweis dafür zu haben - einfach aus persönlicher Überzeugung und Gefühl, gewisse Dinge wohl der göttlichen Botschaft doch entsprechen werden und gewisse Dinge eben nicht
hältst du es nicht für gefährlich, persönlicher gefühligkeit den status "göttlicher Botschaft" zuzusprechen?
dem ganzen liegt doch sowieso ein glaubensgefühl zugrunde. nur ist eben vorsicht geboten, wenn einer plötzlich aufschreit, wir müssten jetzt in den krieg und töten, oder so ähnlich. das wäre blind zu glauben.
nun ja, deswegen hinterfrage ich auch vieles immer und immer wieder.
da gibt es ja zig themen hier im forum mit religiösen inhalten.
wie ist das zb mit dem kopftuch zu verstehen, oder homosexualität in der bibel, oder zb staatliche todesstrafe, usw..
letzten endes denke ich, dass wir auf erden nicht letzlich über die moralischen verfehlungen des menschen entscheiden dürfen, sondern dass gott sich dies mit dem jüngsten gericht vorbehalten hat.
wir menschen müssen selbst regeln für unser zusammenleben aufstellen, damit wir dinge wie frieden und gerechtigkeit, freiheit usw. verwirklichen können. gottes gebote sollen uns dahingehend unterstützung bieten.
Zitat:(03-03-2012, 18:15)paradox schrieb: Telos generell würde ich meinen, dass Gott uns seine Gebote übersenden wollte und wir daraus unser Handeln einem moralischen Kodex unterstellen sollen
und das tut er, indem er widersprüchliches verkünden läßt?
eigenartige vorgangsweise...
oben schrieb ich ja, dass diese widersprüche auch menschengemacht sind.
ich halte es entsprechend auch für falsch, wenn man als gläubiger ohne nachzudenken jedem prediger glaubt.
Zitat:(03-03-2012, 18:15)paradox schrieb: im at stehen in der tat viele grausame schilderungen davon drin. aber möglicherweise ist das selbst zweck dieser geschichten?
was "das"?
was ist der sinn, wenn gott befiehlt, andersgläubige auszurotten?
das = diese schilderung
das problem ist, dass ich nicht beurteilen kann, wie diese stellen letztlich zu verstehen sind. da bin ich auch nicht der bibelexperte, der das beantworten könnte.
Zitat:(03-03-2012, 18:15)paradox schrieb: haben diese denn tatsächlich stattgefunden?
das ist doch unerheblich. es geht darum, was gott laut at fordert
fordert denn gott uns menschen heute zum völkermord auf? oder wie verstehst du diese stellen?
im koran gibt es bspw eine stelle, die wenn nur einfach zitiert gelesen quasi einen krieg erklärt, aber im historischen sinneskontext gelesen, eine schilderung der abläufe wiedergibt, wo erstmalig die erlaubnis zur selbstverteidigung gewährt wird, was vorher nicht erlaubt war.
daraus kann man eben nicht ableiten, krieg zu führen. in medien wird aber diese stelle bspw immer nur einzeln zitiert, was den eindruck erweckt, dass hier zum töten aufgerufen würde.
ich habe mich mit den völkermord versen des at nicht nicht ausreichend befasst, um klar sagen zu können, ob deine behauptung stimmt oder es doch anders gemeint ist. meine recherchen bezogen sich bisher auf jesus selbst.
Zitat:aber welche denn nun?nehmen wir bspw die zehn gebote, jesus predigt, und auch im koran:
wer bestimmt, was "für unsere heutigen gesellschaftlichen Freiheiten und Entwicklungen an Bedeutung" hat?
nicht töten
nicht stehlen
vater/mutter ehren
nicht lügen
nächstenliebe?
ehebruch?
weiters für mich persönlich:
an den einen gott glauben
keine sklaverei
monogamie/polygamie: kommt darauf an, würde ich sagen
seine umwelt/natur/tiere usw nicht schaden zufügen bzw. achten
maßvoll leben
zur zweiten frage:
das bestimmen sicherlich die menschen in der kulturellen entwicklung selbst, was wichtig ist. es sind gewisse werte, die eben gelebt und weitergegeben werden.

