26-04-2012, 12:52
(25-04-2012, 20:07)Chyneera schrieb: Hat sich überhaupt schon jemand tiefgründigere Gedanken bzgl. der Kirche und ihrem ach so tollen Gott gemacht? Im Christentum werden nicht alle Arten von Menschen akzeptiert, vor allen Dingen Homosexuellen gegenüber, sodenn die Bibel und das ganze Gehabe seit Jahrhunderten und wenn nicht sogar seit Jahrtausenden praktiziert und einen Hass gegenüber gleichgeschlechtlichen Machenschaften gehalten wird.Über Homosexualität haben wir hier im Forum schon viele Male heiß diskutiert. Mein Standpunkt, der weitgehend mit dem offiziellen Stand in der Evangelischen Kirche im Rheinland übereinstimmt: Es gibt diese Unterscheidungen nicht, sondern nur die menschliche Sexualität. Verwerflich ist nur, wenn körperliche und seelische Gewalt angewendet wird, was beim Beischlaf Erwachsener mit Kindern immer vorausgesetzt werden kann. In diesen letzteren Fällen muss es Schutzfunktionen unserer Gesellschaft geben. Alle anderen Fälle sind von Fall zu Fall natürliche Reaktionen menschlicher Sexualität.
Die Diskriminierung Homosexueller ist also gleichzusetzen mit der Diskriminierung heterosexueller Menschen z. B. wegen der Rassenzugehörigkeit oder, weil sie Klärwerksarbeiter sind. Dass in der heiligen Schrift überhaupt darüber (und zwar nur an extrem wenigen Stellen) gesprochen wird, hat einerseits mit der Tempelprostitution und andererseits mit dem Einfluss griechischen Hedonismus zu tun. Gegen diese Einflüsse setzte sich das fromme Judentum deutlich ab, weil sie darin einen Götzendienst sahen. Nichts also, was uns heute besonders belasten sollte.
(25-04-2012, 20:07)Chyneera schrieb: Aber irgendwie ist ein tiefgründigeres Missgeschick passiert, als man erhoffen wollte oder gar will; nur möchte ich dies nicht verallgemeinern sondern eher das Thema anschneiden, damit sich die Leute selbst ein Bild davon machen können!Könntest du bitte deutlicher schreiben, was diese Worte und Sätze sagen wollen? Du setzt an, dann drehst du plötzlich um: Welches Missgeschick, welches Bild? Was wird nicht verallgemeinert?
Verständnis bei mir: NULL.
(25-04-2012, 20:07)Chyneera schrieb: Streng gläubige Menschen glauben an Gott bzw. Jesus den Erlöser, wie auch immer - beide Gestalten werden als männlich in Betracht gezogen, ... . Jesus war definitiv männlich! Worauf ich hinaus will, ist die Tatsache, dass die streng gläubigen Individuen dieser Welt sich so sehr beeinflussen lassen und sich der Kirche verschrieben haben, d.h. sie lieben nur den Einen, sind ihm gehörig (hörig?) und haben sich seelisch mit ihm verheiratetMan ahnt nur rudimentär, was du sagen willst. Ich fasse zusammen: Strenggläubige, insbesondere Mönche und zölibatär lebende katholische Geistliche haben sich geistig-seelisch, sprich glaubensmäßig, mit einem männlichen Gegenüber verbunden. Wie können sie da die Homosexualität ablehnen?
Die Idee ist logisch richtig. Aber im menschlichen Leben gibt es eine große Bandbreite von Denkgewohnheiten, die auch sehr deutlich zu unterscheiden vermag: hier geistiges Band, dort körperliches Begehren. Also kommt man mit dieser Logik wegen willkürlicher Kategorienbildung (die rein willkürliche und unnatürliche Unterscheidung zwischen gleichgeschlechtlicher und heterosexueller Liebe und Zuneigung) nicht weiter.
Die Logik des historischen Werdegangs, wie Ablehnung gewisser Spielarten menschlicher Sexualität zustande kommt, scheint mir erfolgversprechender. Relativiert sie doch die Aversion auf eine geschichtlich überholte Situation.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard