01-05-2012, 19:45
(26-04-2012, 17:33)Regenbogen schrieb: Petrus hat keine „Kirche“ gegründet, nur das Evangelium Jesu verkündigtPetrus hat die Gemeinde in Jerusalem geleitet, Paulus hat keine Gemeinde geleitet, er hat das Evangelium verkündet und damit Gemeinden gegründet, die aber in Verbindung mit der Gemeinde in Jerusalem blieben, die Petrus als ersten Leiter hatte.
Also inwiefern Paulus eine Kirche gegründet hat und Petrus nicht, ist mir schleierhaft. Auch Petrus ist (mit seiner Frau) durch die Welt gezogen und hat das Evangelium verkündet - willst du jetzt sagen, dass er sich nachher um die, die durch seine Verkündigung zum Glauben kamen, nicht weiter gekümmert hat?
(26-04-2012, 17:33)Regenbogen schrieb: Übrigens, ich empfinde gewisser Mitleid für Paulus. Weil Paulus sich so hoch geschätzt hatHoch geschätzt? Er hat sich selbst als den größten Sünder und den geringsten Apostel bezeichnet.
(26-04-2012, 17:33)Regenbogen schrieb: , dass er wagte sogar auch auf Keiser mit seinem Intrigenspiel zu spekulieren…Du verdrehst die Tatsachen.
Die Römer kannten keine Gefängnisstrafe, höchstens wurde mal jemand über Nacht eingesperrt und am nächsten Tag aus der Stadt gejagt (vgl. Apg 16,35 - erst später haben Christen daraus gemacht, dass die Prätoren durch das Erdbeben gewarnt waren und deshalb Paulus und Barnabas freiließen

Damit eignete es sich für den, der über entsprechende Macht verfügte, hervorragend dafür, jemanden grausam zu bestrafen. Ein Kaiser (hab vergessen, welcher) ließ einen Feind anklagen, aber ohne Prozess über 20 Jahre in Untersuchungshaft sitzen. In einem System, in dem die Gefangen nur minimal versorgt wurden (nicht ausreichend zu Essen, und sonst so gut wie nichts), musste jemand, der lange Zeit im Gefängnis saß, sich seine Lebensunterhalt auf andere weise organisieren. Paulus hatte vermutlich (als "Zeltmacher"=Lederverarbeiter) einen Beruf, den er nicht im Gefängnis ausüben konnte, da er mit den dazu benötigten Instrumenten auch Selbstmord hätte begehen können, und war auf Unterstützung von Freunden angewiesen (der Philipperbrief ist u.a, auch die Quittung für erhaltene Hilfsgelder aus Philippi).
Also wenn in dem Zusammenhang von "Intrige" gesprochen werden kann, dann doch wohl von der Intrige, die dazu führte, dass Paulus längere Zeit im Gefängnis saß. Aus der Quelle, in der die Berufung von Paulus auf den Kaiser genannt wird, geht hervor, dass er jahrelang im Gefängnis saß und sich auf den Kaiser berief, um endlich zu einem fairen Ende des Verfahrens zu kommen (Apg 23,10), und diese Quelle berichtet auch, dass er in Rom als eines der ersten Dinge die Juden zu sich kommen ließ, um zu erklären, dass er nicht daran dächte, sein Volk zu verklagen (Apg 28,17-21). Wenn du dieser Quelle nicht vertraust: welchen Beleg hast du dafür, dass Paulus irgendetwas mit dem Kaiser zu tun hatte oder "Intrigen" gesponnen hat?
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
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