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Die Historizität der Apostelgeschichte
#40
(06-06-2012, 18:20)Bion schrieb: Du führst wieder einmal mit dem Hinweis, dass etwas nicht vorhanden ist, Beweis für die Richtigkeit Deiner Behauptung.
Das war kein Beweis für die Richtigkeit meiner Behauptung.. Vielmehr hast du aus der Tatsache, dass "etwas nicht vorhanden ist", und zwar der dreistellige Name des Paulus, einen Schluss gezogen, nämlich dass das gegen sein römisches Bürgerrecht spricht, und ich habe argumentiert, dass das kein Argument ist.

Wieso wird wenn ich so was sage wie
  • wie A zeigt, folgt aus B nicht, dass C falsch ist
so reagiert, als hätte ich gesagt
  • aus A folgt, dass C nicht falsch ist
    Icon_question
Der Unterschied zwischen beiden Aussagen sollte doch klar sein?

(06-06-2012, 18:20)Bion schrieb: Ich habe über die derzeit laufende akademische Diskussion zu dieser Frage berichtet, mehr nicht!
Und ich habe ein Argument gebracht, das dabei eine Rolle spielen sollte.

(06-06-2012, 18:20)Bion schrieb: Es wäre in diesem Zusammenhang durchaus hilfreich gewesen, hätte Lukas mit einem Halbsatz vermerkt, wie ein unbedeutender jüdischer Handwerker (Paulus' Vater), wohnhaft in einer unbedeutenden römischen Provinz (Kilikien), in den Besitz des römischen Bürgerrechts gekommen war.
da gibt es verschiedene Möglichkeiten:
  • Er könnte zu einer Gruppe gehört haben, die das Bürgerrecht en bloc verliehen bekommen hat
  • Er könnte der Sklave eines Römers gewesen sein, der von Juden freigekauft wurde. Die Freilassung eines Sklavens war nach römischen recht nur durch eine Adoption möglich, so dass der freigelassene das römische Bürgerrecht seines Besitzers erbte.
  • Er könnte bedeutender gewesen sein als du denkst, schließlich weiß Lukas auch zu berichten, dass Paulus Kontakt zur obersten Führungsschicht (Hohepriester) hatte (Apg 9,1-2, auch Apg 24,14+16 weist in diese Richtung). Wenn das stimmt, stammte Paulus aus einer reichen Familie.

Wir können bedauern, dass Lukas da uns keine Details mitteilt, aber an sich ist diese Angabe nichts, was irgendeiner bekannten Tatsache widerspricht.

(06-06-2012, 18:20)Bion schrieb: Paulus war doch im Fall des Apostels kein Gentilname. Und als Cognomen gesehen bedeutet er einfach nur der Kleine, der Geringe (der Mindere).
Auf diese Idee sind erst die Christen späterer Generationen gekommen. Den Namen "Paulus" mit einem L gab es im 1.Jh. nicht, der ist wohl erst dadurch entstanden, dass das griechische Παυλος mit PAVLVS transkribiert wurde und nicht mit PAVLLVS. Dies und die Tatsache, dass das römische Bürgerrecht immer größeren Gruppen verliehen wurde - im 3.Jh. schließlich jedem Bewohner des Reichs, der kein Sklave war, hat dazu geführt, dass den Kirchenvätern der Name Paullus nicht geläufig war.

Wenn du aber jemand kennst, der vor dem Jahr 200 lebte und (a) Paulus (mit einem L) hieß und/oder (b) kein römischer Bürger war, dann hättest du mein Argument widerlegt. Wobei nicht immer, wenn google ein Paulus mit einem L ausspuckt, der auch wirklich ein Paulus war und kein Paullus.

(06-06-2012, 18:20)Bion schrieb: Die Anmaßung des römischen Bürgerrechts wurde bestraft. Der Tatbestand war aber nicht schon durch die Führung eines Namens erfüllt.
Es gab Namen, die von Römern und Nichtrömern getragen wurden, da war das keine Anmaßung. Aber es gab römische Namen, die nur von römischen Bürgern getragen wurden, und da signalisierte schon der Name römisches Bürgerrecht. Laut Rapske gehörte Paullus zu diesen Namen.

Das gehört zu den Informationen, die du nicht bei Theologen findest, sondern nur bei Historikern.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
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