10-06-2012, 14:43
(10-06-2012, 13:22)eddyman schrieb: Dieser Gehorsam bedeutet nicht, dass man die Verantwortung für sein Handeln abgibt
aber die fürs denken
"gehorsam" heißt schließlich, zu gehorchen. also einfach zu tun, was einem vorgegeben wird - und nichte erst zu überlegen "will ich das, wozu führt es" und zu entscheiden "angesichts der auswirkungen mach ich es/nicht"
(10-06-2012, 13:22)eddyman schrieb: Ein amerikanischer Soldat im Irak ist im religiösen Sinn ein Idiot, sonst nichts. Wenn das, was der Obere verlangt, mir oder jemand anderem Schaden zufügt, darf ich es nicht machen (darf meinen Oberen aber auch nicht verlassen. Das bezeichnet Franz von Assisi dann als "vollkommenen Gehorsam").
klingt nach "wasch mich, aber mach mir nicht den pelz naß"
wie soll das konkret gehen?
(10-06-2012, 13:22)eddyman schrieb: Die Frage wäre halt, inwiefern bin ich abhängig davon, meinen Willen zu haben - und inwiefern hängt meine Mündigkeit davon ab.
die frage ist viel einfacher: bin ich von anderen abhängig oder von meinen eigenen entscheidungen
letzteres nennt man "mündigkeit"
(10-06-2012, 13:22)eddyman schrieb: Also ich bin Deutscher, und schon auch ein "Schaffer". Ich bekomme große Probleme, wenn z.b. mein Chef etwas einfach schlecht macht, und ich ihm und seinen Entscheidungen dann unterstehe und diese auch so wie er will ausführen muss. Ich bin demnach abhängig vom (äußerlichen) Resultat. Der Gehorsam trainiert dann die (innerliche) Gelassenheit.
selbstverständlich ist man in bestimmten strukturen verpflichtet, dinge einfach auszuführen. einfach deshalb, weils anders nicht funktioniert - weder hat man die zeit, alles noch mal selber zu durchdenken und zu hinterfragen, noch den überblick, den es braucht, um alle implikationen zu erfassen. das ist der sinn einer hierarchie, die natürlich auch gestaffelte verantwortung mit sich bringt
"gehorsam" ist hier ein werkzeug, das man in bestimmten situationen nutzbringend einsetzt. aber nicht ein wert an sich
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)