19-10-2008, 00:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-10-2008, 00:34 von Alanus ab Insulis.)
Aus einem Artikel der Nachrichtenagentur idea: =68811&cHash=b4ee1f0c9b][u]zum Artikel
"N ü r n b e r g (idea) – Die Vorstellung eines „allgemeinen Priestertums aller Glaubenden“ ist biblisch nicht korrekt. Diese Ansicht vertritt der baptistische Theologieprofessor Kim Strübind (Oldenburg).
Der Vorstellung von einem allgemeinen Priestertum lägen Missverständnisse späterer Übersetzungen des hebräischen Bibel-Urtextes zugrunde, sagte er auf dem Herbstsymposion der Gesellschaft für Freikirchliche Theologie und Publizistik Anfang Oktober in Nürnberg. Die Gesellschaft ist innerhalb des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) tätig. Das Treffen stand unter der Leitfrage „Amt ohne Würde?“ Strübind zufolge hatten Priester im Alten Testament eine herausragende Stellung. „Gerade das Priesteramt garantiert die Heiligkeit ganz Israels“, erklärte er unter Hinweis auf die Bibelstelle 2. Mose 19,6. Die wenigen Stellen im Neuen Testament, wo vom Priestertum der ganzen Gemeinde gesprochen werde, verfolgten nicht das Anliegen einer Gleichberechtigung aller Gemeindemitglieder. Vielmehr gehe es darum, „dass Christen ihr ganzes Leben im Glauben als Gottesdienst verstehen sollen“."
Fällt eine Bastion der Reformation? Prof. Kim Strübind (Professor für Altes Testament und Hebräisch) widerspricht mit seinen obengenannten Thesen, dem reformatorischen Verständnis des Priestertums. Explizit weist er darauf hin, dass die biblischen Schriften keine Grundlage für ein Priestertum bieten, dass alle Unterschiede nivelliere. Stattdessen seinen vorallem die Priester des Volkes Israel besonders in ihrer Stellung hervorgehoben worden. Auch die Ämter der frühen christlichen Gemeinde hätten sich durch hohes Ansehen ausgezeichnet. Eine egalitäre Struktur der Gemeinde könne nicht erkannt werden.
Meine Diskussionsanregung: Läuft Strübinds Äusserung nicht faktisch auf die Anerkennung des Priesterverständnis der Katholischen, Orthodoxen und Altorientalischen Kirchen hinaus? Alle diese Kirchen kennen die Unterscheidung zwischen dem gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen und dem Priestertum des Dienstes(Amtspriestertum).
Historisches:
Spätestens seit Ignatius von Antiochien (* ?; + zwischen 110 und 117) und Irenäus von Lyon (* ca 140, + um 200) kennt die Kirche als festen Ordo das dreifache, hierachische Weiheamt: Bischof (Episkopos), Priester (Presbyteros) und Diakon (Diakonos).
Vorher gibt es lokale Unterschiede, die dennoch alle drei Ämter aufweisen, ihnen aber leicht unterschiedliche Bedeutungen zukommen lassen. Im ersten Jahrhundert sind zusätzlich charismatische Ämter des "Propheten", "Lehrers", "Wanderpredigers" (vgl. Didache), u.a. üblich, verlieren aber zunehmend an Bedeutung und führen durch ihren Bedeutungsverlust zu einer Stärkung der Ortsgemeinde.
Zum weiteren Verständnis:
Ecclesia de mysterio (Instruktion zum Verhältnis Priester - Laie; insbesondere I)
Allgemeines Priestertum, Ordination und Beauftragung nach evangelischem Verständnis - Eine Empfehlung der Bischofskonferenz der VELKD
"N ü r n b e r g (idea) – Die Vorstellung eines „allgemeinen Priestertums aller Glaubenden“ ist biblisch nicht korrekt. Diese Ansicht vertritt der baptistische Theologieprofessor Kim Strübind (Oldenburg).
Der Vorstellung von einem allgemeinen Priestertum lägen Missverständnisse späterer Übersetzungen des hebräischen Bibel-Urtextes zugrunde, sagte er auf dem Herbstsymposion der Gesellschaft für Freikirchliche Theologie und Publizistik Anfang Oktober in Nürnberg. Die Gesellschaft ist innerhalb des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) tätig. Das Treffen stand unter der Leitfrage „Amt ohne Würde?“ Strübind zufolge hatten Priester im Alten Testament eine herausragende Stellung. „Gerade das Priesteramt garantiert die Heiligkeit ganz Israels“, erklärte er unter Hinweis auf die Bibelstelle 2. Mose 19,6. Die wenigen Stellen im Neuen Testament, wo vom Priestertum der ganzen Gemeinde gesprochen werde, verfolgten nicht das Anliegen einer Gleichberechtigung aller Gemeindemitglieder. Vielmehr gehe es darum, „dass Christen ihr ganzes Leben im Glauben als Gottesdienst verstehen sollen“."
Fällt eine Bastion der Reformation? Prof. Kim Strübind (Professor für Altes Testament und Hebräisch) widerspricht mit seinen obengenannten Thesen, dem reformatorischen Verständnis des Priestertums. Explizit weist er darauf hin, dass die biblischen Schriften keine Grundlage für ein Priestertum bieten, dass alle Unterschiede nivelliere. Stattdessen seinen vorallem die Priester des Volkes Israel besonders in ihrer Stellung hervorgehoben worden. Auch die Ämter der frühen christlichen Gemeinde hätten sich durch hohes Ansehen ausgezeichnet. Eine egalitäre Struktur der Gemeinde könne nicht erkannt werden.
Meine Diskussionsanregung: Läuft Strübinds Äusserung nicht faktisch auf die Anerkennung des Priesterverständnis der Katholischen, Orthodoxen und Altorientalischen Kirchen hinaus? Alle diese Kirchen kennen die Unterscheidung zwischen dem gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen und dem Priestertum des Dienstes(Amtspriestertum).
Historisches:
Spätestens seit Ignatius von Antiochien (* ?; + zwischen 110 und 117) und Irenäus von Lyon (* ca 140, + um 200) kennt die Kirche als festen Ordo das dreifache, hierachische Weiheamt: Bischof (Episkopos), Priester (Presbyteros) und Diakon (Diakonos).
Vorher gibt es lokale Unterschiede, die dennoch alle drei Ämter aufweisen, ihnen aber leicht unterschiedliche Bedeutungen zukommen lassen. Im ersten Jahrhundert sind zusätzlich charismatische Ämter des "Propheten", "Lehrers", "Wanderpredigers" (vgl. Didache), u.a. üblich, verlieren aber zunehmend an Bedeutung und führen durch ihren Bedeutungsverlust zu einer Stärkung der Ortsgemeinde.
Zum weiteren Verständnis:
Ecclesia de mysterio (Instruktion zum Verhältnis Priester - Laie; insbesondere I)
Allgemeines Priestertum, Ordination und Beauftragung nach evangelischem Verständnis - Eine Empfehlung der Bischofskonferenz der VELKD
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)