(20-07-2012, 18:00)Bion schrieb: Herodes d. Gr. hatte das Bürgerrecht von seinem Vater Antipatros geerbt und hieß mit römischem Namen (nach dem Patron seines Vaters, der G. Julius Caesar gewesen war): Gaius Julius Herodes.Die einzige Quelle im Internet dafür scheint dies zu sein: *http://www.catholicplanet.com/articles/article108.htm Hmmm ...
Auf jeden Fall: auch wenn der Name stimmt, ist das nicht allzu lang bekannt. Ich war wohl nicht auf dem neuesten Stand.
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Aber wozu zählst du jetzt alles, bei dem du gepunktet hast?
(20-07-2012, 18:00)Bion schrieb:Nö, deine Sache war, zu sagen, dass es gegen das Bürgerrecht von Paulus spricht, dass im NT nicht sein dreiteiliger Name erscheint.helmut schrieb:Und du lässt unter den Tisch fallen, dass von keinem der i NT genannten Römer der volle dreiteilige Name im NT steht.Das ist nicht meine Sache.
(20-07-2012, 18:00)Bion schrieb: Den Beweis mit dem römischen Namensrecht wolltest Du führen.... und bin von d.n. widerlegt worden.
(20-07-2012, 18:00)Bion schrieb: Mir hingegen ist bekannt, dass die Texte des NTs nicht Historiographie sind.Lukas schon. Oder zählst du eine historische Monographie nicht zur Historiographie?
(20-07-2012, 18:00)Bion schrieb: Unangenehme Fragen als falsche Fragen zu denunzieren, sollte man vermeiden.Wozu soll die Frage gut sein, wie Paulus an sein Bürgerrecht kam? Es gibt verschieden Möglichkeiten, keine lässt sich beweisen und keine widerlegen.
(20-07-2012, 18:00)Bion schrieb: Regenbogen hat Dir ein Beispiel dazu gegeben:Nö, was Regenbogen meinte, war noch was anderes. Das ist dein Beispiel, aber das nur nebenbei.
(20-07-2012, 18:00)Bion schrieb: Dass sich Paulus habe auspeitschen lassen und erst danach sein römisches Bürgerrecht erwähnt haben soll, wie das die Apg berichtet, ist doch in hohem Maße unglaubwürdig.Nicht unbedingt. Es ging um eine Situation, in der Römer und Jude als Gegensätze dargestellt wurden. Paulus und Silas wollten den Eindruck vermeiden, dass sie sich von der jüdischen "Gemeinde" (Lydia etc.) distanzierten.
(20-07-2012, 18:00)Bion schrieb: Nichts muss stattgefunden haben, nur weil es möglich gewesen wäre!Ich hab mich wohl missverständlich ausgedrückt. Was ich meinte: wenn die genannte Möglichkeit zutrifft, muss das in der Zeit vor der Geburt von Paulus stattgefunden haben. Das "muss" bezog sich auf den Zeitpunkt (was sich eigentlich auch schon daraus ergibt, dass ich das als eine unter mehreren Möglichkeiten genannt habe).
(20-07-2012, 18:00)Bion schrieb: Dass irgendetwas möglich ist, reicht als Beweis nicht aus.Es ist ein Gegenargument gegen die Präsupposition, die in deinen Beiträgen durchschimmert: dass ein kilikischer Jude kaum römisches Bürgerrecht haben konnte. Das war zwar nicht der Normalfall, aber eben auch nicht so unwahrscheinlich (ich habe ja einige Möglichkeiten genannt), dass wir deshalb die Angabe von Lukas anzweifeln sollten.
(20-07-2012, 18:00)Bion schrieb: Ja, auch dass Paulus bei Gamaliel studiert habe, ist anzweifelbar.Unter anderem auch deswegen, weil der Text der Apg da nicht eindeutig ist. Laut v.Unnik wird nur gesagt, dass Paulus im Haushalt des Gamliëls seine Kindheit verbracht hat, und nicht, wer ihn unterrichtet hat.
Mir gings gar nicht um Gamliël, Paulus war Pharisäer, also hatte er einen Rabbi. Nur merkwürdigerweise nennt wer dessen Namen nicht, auch nicht den Namen seines Vaters. ist doch merkwürdig, was Paulus alles nicht weiß ...
(20-07-2012, 18:00)Bion schrieb: Die Apg ist nicht die einzige Quelle für die Existenz des L. Iunius Gallio Annaeanus. Die Historizität seiner Person ist durch andere Antike Texte gesichert.Na wenn das keine Verdrehung der Argumente ist. Natürlich ist die Historizität von Gallio gesichert, die hat sviw nie jemand angezweifelt. Aber bis zur Entdeckung der bekannten Inschrift wurde bezweifelt, dass er jemals Proconsul von Achaia war, wie das die Apg berichtet.
Sorry, falls ich die zu Unrecht Verdrehung vorwerfe, wo du vielleicht nur nicht nachgedacht hast. Aber wer so schnell mit Ausdrücken wie "Verdrehung" oder "Ausflüchten" bei der Hand ist wie du (wenn auch nicht ganz so häufig wie Petronius), der muss auch mal einstecken können.
(20-07-2012, 18:00)Bion schrieb: Sollte dieser Dozent tatsächlich keine bessere Antwort auf die Frage nach dem wissenschaftlichen Wert seines Vortags parat gehabt haben?Der wissenschaftliche Wert des Vortrag hing nicht davon ab, ob das, was er als ein Erlebnis (neben anderen Erfahrungen) in seiner Feldforschungsarbeit erzählt hat, naturwissenschaftlich erklärt werden kann. Der Schwerpunkt war auf ethnologischen Fragestellungen, in deren Zusammenhang er unterschiedliche Beispiele brachte.
Das war ein Beispiel für einen säkularen Wissenschaftler, der eben kein Problem hatte, von Dingen zu berichten, die er in Zusammenhang mit seiner wissenschaftlichen Tätigkeit erlebt hatte und nicht erklären konnte. Und der hat sich ja nicht hingestellt und großartig verkündet, dass er was erlebt hat, was er sich nicht erklären kann, sondern ist nach der Vorlesung von mir darauf angesprochen worden.
Deine Frage verrät einiges über deine Vorurteile. Die Frage, ob Wunder möglich sind, ist keineswegs entschieden. Aber weil du sie für entschieden hältst, nimmst du auch die Evidenz, die dafür spricht, nicht zur Kenntnis.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
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