Zitat von d.n.: "Denkfehler: Wenn er doch angeblich allwissend ist, so weis er dies doch schon"
Nicht unbedingt. Dem allmächtigen Gott scheint es doch manchmal sehr an Empathie mit den Menschen zu fehlen. Das ist doch schon im Buch "Hiob" so, wo der arme Hiob auf alle möglichen Arten schikaniert wird, nur damit Gott und der Teufel herausfinden, wie glaubensstark er ist. In dieser Geschichte ist Hiob, ein fühlender Mensch, also nichts weiter als eine Spielfigur, und seine Angehörigen noch mehr, denn während es Hiob später wieder gut geht, mussten seine Kinder sterben.
Auf die Idee, dass die "Menschwerdung" eine Möglichkeit für Gott gewesen sein könnte, einmal auszuprobieren, was seine Geschöpfe eigentlich so mitmachen, bin ich durch die Geschichte von der Auferweckung des Lazarus (Joh 11, 1-44) gekommen:
Jesus wusste, dass Lazarus sterben würde, wartete aber absichtlich ein paar Tage, bis er zu ihm ging, weil er ihn nicht heilen, sondern von den Toten auferwecken wollte, damit jeder (vor allem seine Jünger) wusste, dass er Tote auferwecken konnte. Das sagt er ausdrücklich zu seinen Jüngern; es wird eindeutig darauf hingewiesen, dass Jesus der besseren Wirkung wegen wollte, dass Lazarus stirbt und nicht nur krank ist.
Auch als er die laut Lukas resolute und darum wohl ziemlich gefasste Marta getroffen hat, vertrödelt Jesus immer noch Zeit. Als dann aber die in Tränen aufgelöste Maria (von Bethanien) dazu kommt, wird er plötzlich von ihrem Schmerz überwältigt, weint selbst und hat es auf einmal mit der Auferweckung sehr eilig.
Für mich klingt das so, als ob Jesus (also Gott) erst durch die Konfrontation mit trauernden Angehörigen begriffen hätte, was es für einen Menschen bedeutet, wenn eine geliebte Person stirbt. Und das wäre ja auch nachvollziehbar. Wenn ich z.B. noch nie von einem Hund gebissen wurde, kann ich auch nicht nachvollziehen, dass andere Leute Angst vor Hunden haben.
Dass er plötzlich mit menschlichen Gefühlen wie Hilflosigkeit oder Trauer konfrontiert werden könnte, könnte für Gott sogar überraschend gewesen sein, denn ein allmächtiger Gott ist eben nicht hilflos, auch nicht, wenn er (als Jesus) darauf verzichtet, seine Möglichkeiten auszunutzen. Er hat sie ja trotzdem noch (nicht umsonst sagt Jesus ja im Garten Gethsemane, dass er sich retten könnte, wenn er wollte).
Und allwissend ist Gott ja anscheinend nicht. Sonst könnte er das Verhalten der Menschen voraussagen und würde sich nicht ständig darüber ärgern oder auch nur wundern. Und auch die Hiob-Geschichte macht nur Sinn, wenn Gott zwar vermutet, dass Hiob stark genug ist, es aber nicht sicher weiß.
Nicht unbedingt. Dem allmächtigen Gott scheint es doch manchmal sehr an Empathie mit den Menschen zu fehlen. Das ist doch schon im Buch "Hiob" so, wo der arme Hiob auf alle möglichen Arten schikaniert wird, nur damit Gott und der Teufel herausfinden, wie glaubensstark er ist. In dieser Geschichte ist Hiob, ein fühlender Mensch, also nichts weiter als eine Spielfigur, und seine Angehörigen noch mehr, denn während es Hiob später wieder gut geht, mussten seine Kinder sterben.
Auf die Idee, dass die "Menschwerdung" eine Möglichkeit für Gott gewesen sein könnte, einmal auszuprobieren, was seine Geschöpfe eigentlich so mitmachen, bin ich durch die Geschichte von der Auferweckung des Lazarus (Joh 11, 1-44) gekommen:
Jesus wusste, dass Lazarus sterben würde, wartete aber absichtlich ein paar Tage, bis er zu ihm ging, weil er ihn nicht heilen, sondern von den Toten auferwecken wollte, damit jeder (vor allem seine Jünger) wusste, dass er Tote auferwecken konnte. Das sagt er ausdrücklich zu seinen Jüngern; es wird eindeutig darauf hingewiesen, dass Jesus der besseren Wirkung wegen wollte, dass Lazarus stirbt und nicht nur krank ist.
Auch als er die laut Lukas resolute und darum wohl ziemlich gefasste Marta getroffen hat, vertrödelt Jesus immer noch Zeit. Als dann aber die in Tränen aufgelöste Maria (von Bethanien) dazu kommt, wird er plötzlich von ihrem Schmerz überwältigt, weint selbst und hat es auf einmal mit der Auferweckung sehr eilig.
Für mich klingt das so, als ob Jesus (also Gott) erst durch die Konfrontation mit trauernden Angehörigen begriffen hätte, was es für einen Menschen bedeutet, wenn eine geliebte Person stirbt. Und das wäre ja auch nachvollziehbar. Wenn ich z.B. noch nie von einem Hund gebissen wurde, kann ich auch nicht nachvollziehen, dass andere Leute Angst vor Hunden haben.
Dass er plötzlich mit menschlichen Gefühlen wie Hilflosigkeit oder Trauer konfrontiert werden könnte, könnte für Gott sogar überraschend gewesen sein, denn ein allmächtiger Gott ist eben nicht hilflos, auch nicht, wenn er (als Jesus) darauf verzichtet, seine Möglichkeiten auszunutzen. Er hat sie ja trotzdem noch (nicht umsonst sagt Jesus ja im Garten Gethsemane, dass er sich retten könnte, wenn er wollte).
Und allwissend ist Gott ja anscheinend nicht. Sonst könnte er das Verhalten der Menschen voraussagen und würde sich nicht ständig darüber ärgern oder auch nur wundern. Und auch die Hiob-Geschichte macht nur Sinn, wenn Gott zwar vermutet, dass Hiob stark genug ist, es aber nicht sicher weiß.

