09-08-2012, 18:31
Schmalhans:
Was deine kirchlichen Fragen anbetrifft, schließe ich mich Petronius in Beitrag 67 an. Viele Katholiken sehen den Papst genauso kritisch wie du. Und ebenso seine Lehren. Das ist den meisten Pastoren bewusst, und sie akzeptieren es. Ich habe auch noch nie gehört, dass jemandem mit Ausschluss gedroht wurde, nur weil er, was das Abendmahl betrifft, anderer Auffassung ist.
Ich sage nicht, dass das so sein könnte. Ich sagte nur, dass man das Gleichnis mit dem Unkraut so interpretieren könnte, dass am Ende nicht der Mensch selbst verworfen wird, sondern nur seine schlechten Eigenschaften (welche das sind, bestimmt dann Gott). Meine persönliche Interpretation, dass Jesus es so gemeint haben KÖNNTE (trotz der gängigen Interpretation, die dann schon in der Bibel darunter steht). Was nicht bedeutet, dass ich das heute, 2000 Jahre später, als Tatsache ansehen muss.
Die Beteiligten am Bankraub sind für mich nicht nur die Bankräuber, sondern auch der Kassierer, mögliche Kunden und die Bank selbst. Da sich nur die Bankräuber freuen, zählt das nicht als gutes Gefühl bei allen Beteiligten, denn andere Beteiligte haben ja keine guten Gefühle. Todesangst bleibt negativ (und damit auch die Tat), egal, wie weit du den Fall noch spinnen willst. Selbst wenn die Bankräuber alles gestohlene Geld einer Hilfsorganisation spenden würden, bliebe der Raub, solange sie jemanden in Panik versetzt haben, eine ungute Tat, und ihre Freude darüber wäre nicht wirklich als „gut“ zu bezeichnen, weil diese Tat bei einer anderen Person für schlimme Gefühle gesorgt hat.
Was deine kirchlichen Fragen anbetrifft, schließe ich mich Petronius in Beitrag 67 an. Viele Katholiken sehen den Papst genauso kritisch wie du. Und ebenso seine Lehren. Das ist den meisten Pastoren bewusst, und sie akzeptieren es. Ich habe auch noch nie gehört, dass jemandem mit Ausschluss gedroht wurde, nur weil er, was das Abendmahl betrifft, anderer Auffassung ist.
(09-08-2012, 16:29)schmalhans schrieb: Warum aber behauptest du dann immer, dass „das Böse ausgemerzt wird“?
Ich sage nicht, dass das so sein könnte. Ich sagte nur, dass man das Gleichnis mit dem Unkraut so interpretieren könnte, dass am Ende nicht der Mensch selbst verworfen wird, sondern nur seine schlechten Eigenschaften (welche das sind, bestimmt dann Gott). Meine persönliche Interpretation, dass Jesus es so gemeint haben KÖNNTE (trotz der gängigen Interpretation, die dann schon in der Bibel darunter steht). Was nicht bedeutet, dass ich das heute, 2000 Jahre später, als Tatsache ansehen muss.
(09-08-2012, 16:29)schmalhans schrieb: Nein nein, ich sprach von einer Gruppe Bankräuber. Alle am Bankraub Beteiligten teilen die Freude über den gelungenen Coup. Du sagtest, ein gutes Gefühl aller Beteiligten ist immer gut. Aber du siehst dann auch selbst, wie es weiter geht – natürlich ist es schlecht für die Mitarbeiter der Bank, die Todesangst hatten. Dann kann es aber wieder gut sei, weil die Bank schreckliche Waffengeschäfte unterstützt. Dann ist es aber wieder schlecht für die Versicherung, die für den Schaden aufkommen muss. Gut ist es aber für die Konkurrenz, weil sie nun bessere Geschäfte macht etc. pp. Du siehst, es ist unmöglich, etwas nur als gut oder böse einzustufen. Es gibt immer viele positive und negative Auswirkungen. Es ist unmöglich, etwas zu finden, dass für alle und alles gut ist (oder böse).
Die Beteiligten am Bankraub sind für mich nicht nur die Bankräuber, sondern auch der Kassierer, mögliche Kunden und die Bank selbst. Da sich nur die Bankräuber freuen, zählt das nicht als gutes Gefühl bei allen Beteiligten, denn andere Beteiligte haben ja keine guten Gefühle. Todesangst bleibt negativ (und damit auch die Tat), egal, wie weit du den Fall noch spinnen willst. Selbst wenn die Bankräuber alles gestohlene Geld einer Hilfsorganisation spenden würden, bliebe der Raub, solange sie jemanden in Panik versetzt haben, eine ungute Tat, und ihre Freude darüber wäre nicht wirklich als „gut“ zu bezeichnen, weil diese Tat bei einer anderen Person für schlimme Gefühle gesorgt hat.
(09-08-2012, 16:29)schmalhans schrieb: Auch bei der schönsten Sache der Welt findet sich immer auch eine negative Auswirkung.Sicher, wenn man verzweifelt danach sucht. Du willst mir aber einreden, dass es eine wirklich gute Unternehmung ohne negative Auswirkungen nicht gibt. Übrigens ist ein nicht-ausgeschaltetes Bügeleisen keine bewusste falsche Tat, sondern ein Fehler, auch wenn die Auswirkungen tragisch sein können. Ungewollte Fehler kommen in den Religionen nicht vor.
(09-08-2012, 16:29)schmalhans schrieb:Das ist ein seltener Extremfall, der sicher einen neuen Thread verlangen würde.(09-08-2012, 15:06)Lelinda schrieb: Nicht, was jemand anderem schadet, ist gut.
Na, dann könnte ich ja jetzt mit dem Hitlerattentat kommen … eine beliebte Dilemma-Frage ...