10-08-2012, 23:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-08-2012, 23:22 von schmalhans.)
(09-08-2012, 18:31)Lelinda schrieb: Schmalhans:
Viele Katholiken sehen den Papst genauso kritisch wie du. Und ebenso seine Lehren. Das ist den meisten Pastoren bewusst, und sie akzeptieren es. Ich habe auch noch nie gehört, dass jemandem mit Ausschluss gedroht wurde, nur weil er, was das Abendmahl betrifft, anderer Auffassung ist.
Deinen Beitrag habe ich leider übersehen, deshalb erst jetzt die Antwort. Es geht nicht um Kritik am jetzigen Papst (mir schon gar nicht), sondern darum, den Papst als "Stellvertreter Gottes auf Erden" zu akzeptieren. Wenn ich das nicht tue, kann ich kein römisch-katholischer Christ sein, da das eine der Grundvoraussetzung der Mitgliedschaft in dieser RG ist (nicht meine Auffassung, sondern die der RKK). Wenn ich das Abendmahl, an dem ich teilnehme, nicht akzeptiere, kann ich nicht an der Gnade Christi teilhaben (nicht meine Auffassung, sondern die der evangelischen Kirchen): "Die Gültigkeit des Altarsakramentes hängt (nicht) vom Glauben der Kommunikanten ab. Allein die Worte Christi (Konsekration) über Brot und Wein, durch den ordinierten Pfarrer gesprochen oder gesungen, bewirken die sakramentale Einheit ..." (Quelle: Wikipedia)
Ich verspiele in beiden Fällen das Sakrament, also den Hauptgrund für die Mitgliedschaft in den genannten RGen. "In der Praxis reicht die Bedeutung der Sakramentenspendung tiefer, indem sie neben der Verkündigung des Wortes Gottes der wesentliche Auftrag jeder Kirche und die wesentliche Begründung ihrer Existenzberechtigung als Institution überhaupt ist. An die formale Darreichung eines Sakramentes wird eine von Gott zugesagte, Heil bringende oder fördernde geistige Wirkung geknüpft." (Quelle: Wikipedia)
(09-08-2012, 18:31)Lelinda schrieb: Die Beteiligten am Bankraub sind für mich nicht nur die Bankräuber, sondern auch der Kassierer, mögliche Kunden und die Bank selbst.
Die Kassierer und Kunden machen beim Raub mit? Cool ...
(09-08-2012, 18:31)Lelinda schrieb: Da sich nur die Bankräuber freuen, zählt das nicht als gutes Gefühl bei allen Beteiligten, denn andere Beteiligte haben ja keine guten Gefühle. Todesangst bleibt negativ (und damit auch die Tat), egal, wie weit du den Fall noch spinnen willst. Selbst wenn die Bankräuber alles gestohlene Geld einer Hilfsorganisation spenden würden, bliebe der Raub, solange sie jemanden in Panik versetzt haben, eine ungute Tat, und ihre Freude darüber wäre nicht wirklich als „gut“ zu bezeichnen, weil diese Tat bei einer anderen Person für schlimme Gefühle gesorgt hat.
Sag ich ja - je nach Perspektive, hat eine Handlung positive oder negative Auswirkungen. Positiv aus Sicht der Bankräuber, negativ aus Sicht der erschreckten Kunden, etc. pp.
(09-08-2012, 18:31)Lelinda schrieb: Sicher, wenn man verzweifelt danach sucht. Du willst mir aber einreden, dass es eine wirklich gute Unternehmung ohne negative Auswirkungen nicht gibt.
Ich will dir gar nichts einreden (schon gar nicht verzweifelt), ich argumentiere.
(09-08-2012, 18:31)Lelinda schrieb: Ungewollte Fehler kommen in den Religionen nicht vor.
Hä? Sondern nur gewollte Fehler?
(09-08-2012, 18:31)Lelinda schrieb: Das ist ein seltener Extremfall, der sicher einen neuen Thread verlangen würde.
Nein, das ist ein ethisches Dilemma, das das Pa(a)radoxon von "Gut und Böse" in eine andere Perspektive rücken soll.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)