11-08-2012, 18:33
Ich möchte noch einmal auf die Ausgangsfrage antworten, auch wenn ich kein Christ bin:
Ich denke die Vorstellungen von einer Hölle haben sich im Laufe der Zeit doch sehr stark geändert. War man im Mittelalter noch von der Hölle als realem Ort, in welchem die Sünder in Feuer und Flamme ewige Qualen erleiden, überzeugt, hat sich dieses Bild in der heutigen Zeit vielfach doch ein wenig geändert.
Gott wird imho weniger als strafender, denn mehr als vergebender, gütiger Gott betrachtet. Ich habe auch schon öfters gehört, dass Gott sogar jedem Menschen vergibt und es eine Hölle mit Menschen dementsprechend gar nicht gibt. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob es innerhalb der christlichen Religion so etwas wie eine Gesamthaltung diesbezüglich gibt.
Immernoch gibt es Menschen (zb. Fundamentalisten in den USA) die an eine real existierende Hölle glauben und hierin Gerechtigkeit sehen (zb. der Beitrag von indymaya zeigt dass sehr gut).
Hier kommen wir auch zu deiner anderen Frage: "Müsste ein mitfühlender, nächsten- und feinde-liebender Mensch (was ein Christ ja sein sollte), sich nicht bei diesem Gedanken schütteln?"
Auch mir ist es unverständlich wie ein gläubiger Christ bei der Vorstellung ewiger Qualen für einen Menschen Genugtuung empfinden kann.
Schon alleine dass es als Grund reichen soll, ein reicher Mensch zu sein ist mir äußers suspekt.
Weshalb glauben dennoch Menschen an einen solchen Gott? Eventuell ist die Antwort im soziologischen Bereich zu suchen. Wer meint sein eigenes Leben sei ungerecht gegenüber anderer Leben (Armut, Verluste, Misserfolge...) wird vieleicht Trost darin finden im jenseits dann die Rollen zu tauschen. Die Missgunst wird dann bereits durch einen dauernden Verweis auf die Hölle befriedigt, bei welchem die eigene (jenseitige) Überlegenheit dargestellt wird ("mein Leben ist viel gottesfürchtiger und daher komme ich in den Himmel und du in die Hölle").
Einen solchen Gott kann man imho nur aus Angst anbeten, aus Angst in der Hölle zu landen.
Ich denke aber dass in Deutschland ein solches Bild eher nicht (mehr) gängig ist.
Wie jedoch konkret Geistliche in D zum Höllenmodell stehen bzw. was sie dahinter verstehen kann ich dir leider nicht sagen.
Wäre jedoch interessant wenn da jemand näheres wüsste.
(04-08-2012, 16:20)Lelinda schrieb: An alle die, die von der Existenz der Hölle überzeugt sind:
Wie geht ihr mit der Vorstellung um, dass es zwar für gute Menschen nach dem Tod ein Paradies gibt, wo es besser ist als im Diesseits - dass "böse" Menschen aber angeblich in der Hölle gequält werden, und das noch für ewig?
Kann man das Paradies wirklich genießen, wenn man zwar hineinkommt, aber weiß, dass eine geliebte Person, aus welchen Gründen auch immer, verdammt wird, und für alle Zeiten schreckliche Qualen erleiden wird?
Müsste ein mitfühlender, nächsten- und feinde-liebender Mensch (was ein Christ ja sein sollte), sich nicht bei diesem Gedanken schütteln?
Ich denke die Vorstellungen von einer Hölle haben sich im Laufe der Zeit doch sehr stark geändert. War man im Mittelalter noch von der Hölle als realem Ort, in welchem die Sünder in Feuer und Flamme ewige Qualen erleiden, überzeugt, hat sich dieses Bild in der heutigen Zeit vielfach doch ein wenig geändert.
Gott wird imho weniger als strafender, denn mehr als vergebender, gütiger Gott betrachtet. Ich habe auch schon öfters gehört, dass Gott sogar jedem Menschen vergibt und es eine Hölle mit Menschen dementsprechend gar nicht gibt. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob es innerhalb der christlichen Religion so etwas wie eine Gesamthaltung diesbezüglich gibt.
Immernoch gibt es Menschen (zb. Fundamentalisten in den USA) die an eine real existierende Hölle glauben und hierin Gerechtigkeit sehen (zb. der Beitrag von indymaya zeigt dass sehr gut).
Hier kommen wir auch zu deiner anderen Frage: "Müsste ein mitfühlender, nächsten- und feinde-liebender Mensch (was ein Christ ja sein sollte), sich nicht bei diesem Gedanken schütteln?"
Auch mir ist es unverständlich wie ein gläubiger Christ bei der Vorstellung ewiger Qualen für einen Menschen Genugtuung empfinden kann.
Schon alleine dass es als Grund reichen soll, ein reicher Mensch zu sein ist mir äußers suspekt.
Weshalb glauben dennoch Menschen an einen solchen Gott? Eventuell ist die Antwort im soziologischen Bereich zu suchen. Wer meint sein eigenes Leben sei ungerecht gegenüber anderer Leben (Armut, Verluste, Misserfolge...) wird vieleicht Trost darin finden im jenseits dann die Rollen zu tauschen. Die Missgunst wird dann bereits durch einen dauernden Verweis auf die Hölle befriedigt, bei welchem die eigene (jenseitige) Überlegenheit dargestellt wird ("mein Leben ist viel gottesfürchtiger und daher komme ich in den Himmel und du in die Hölle").
Einen solchen Gott kann man imho nur aus Angst anbeten, aus Angst in der Hölle zu landen.
Ich denke aber dass in Deutschland ein solches Bild eher nicht (mehr) gängig ist.
Wie jedoch konkret Geistliche in D zum Höllenmodell stehen bzw. was sie dahinter verstehen kann ich dir leider nicht sagen.
Wäre jedoch interessant wenn da jemand näheres wüsste.