30-08-2012, 15:04
(29-08-2012, 22:36)indymaya schrieb:(29-08-2012, 21:13)Keksdose schrieb: Ist die Absicht gut oder unwissend, ist der "Mensch" "gut".Nicht mal Jesus ließ sich gut nennen.
In (Mk. 16,18) sagt er:".... Was nennt ihr mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.
Dann hat der Mensch Jesus das Wort "gut" anders verwendet als ich.
(29-08-2012, 22:56)Lelinda schrieb: Einen allmächtigen Gott kann und muss man aber nicht nach den Maßstäben der Menschen messen. Gott kann in seiner Allwissenheit alle Folgen seiner Handlungen voraussehen und deswegen abschätzen, was er tun sollte. Dass er etwas Gutes will, sich aber trotzdem etwas Böses entwickelt oder umgekehrt, ist also auszuschließen. Falls du jetzt mit dem Argument kommen willst, dass auch negative Naturereignisse positive Auswirkungen haben können (z.B., dass gewisse Pflanzen erst nach einem Waldbrand wachsen können), würde ich das als Hinweis darauf sehen, dass Gott die Dinge nicht richtig im Griff hat (was zu meiner Meinung passen würde, dass er nicht allmächtig ist).
Genau. Und deswegen passt das Dilemma zwar auf uns Menschen, aber nicht auf Gott.
(29-08-2012, 23:05)schmalhans schrieb: Zu den Intentionen (auf die es ja angeblich ankommt) möchte ich noch hinzufügen, dass die Soldaten auf beiden Seiten eines Krieges ja nur das Beste wollten für Kaiser, Gott und Vaterland. Und welche Seite ist dann die mit der "bösen" Intention?
Außerdem müsste nach dieser Logik Krieg dann ja auch etwas Gutes sein ...
Ein guter Einwand und ein schwieriges Beispiel. Ich habe irgendwo schon erwähnt, dass man das mit der "Unwissenheit" etwas einschränken muss. Wenn ich in den Krieg ziehe und Menschen töte, gleichzeitig aber behaupte nicht zu wissen, dass ich "böse" handle, der erscheint unglaubwürdig. Auch zu behaupten, einige wenige für das "große Ganze" zu opfern ist letztendlich kein "gutes" Handeln.
Wobei, ich merke, dass es in diesem Fall wirklich schwierig ist. Ich kann ja schlecht behaupten, alle Soldaten dieser Welt wären böse Menschen... Ihre Absichten sind großteils ja gut...
Naja, vielleicht muss man da die Grenze einfach etwas verwischen. (Wurde ja schon berechtigterweise erwähnt, dass es einfach nicht so einfach ist. "Gut" versus "Böse", das sind konstruierte Seiten, die es in dieser Klarheit nicht gibt.)
Zum Selbstmordattentäter würde ich sagen: Du bringst kleine Kinder und Familien um, die mit der Sache nichts zu tun haben - dieses Opfer ist völlig ungerechtfertigt: Egal, welche Intention du hast, dein Handeln ist entweder böse oder dumm (weil es sicher leichtere Wege ohne derartige "Kollateralschäden" gäbe).
Der Soldat, der in den Krieg zieht in der Hoffnung, nie jemanden töten zu müssen, aber bereit ist, sein Leben zu verteidigen, ist "gut". (So ein blödes Wort...) Der Soldat, dessen Intention fragwürdig ist (der beispielsweise aus hasserfüllten Gründen in den Krieg zieht) ist böse.
Aber das ist noch nicht fertig gedacht. Und ich sehe ein, dass ich nicht einfach behaupten kann, alle Menschen wären "gut". Hauptsächlich deshalb, weil es mit dem Wort schwierig ist, denn grundsätzlich will ich mir diesen humanistischen Optimismus bewaren :)
(30-08-2012, 11:26)Schmettermotte schrieb: Ich würde aber sagen wenn es einen Gott gibt der alles erschaffen hat, dann ist sein oberstes Ziel, seine "Kreation Erde" zu schützen. Dafür sind aber auch DInge von Nöten, die für den Menschen negativ sind. Naturkatastrophen bei denen viele Menschen ums Leben kommen, evolutionäre Weiterentwicklung aller Lebewesen und die damit verbundenen KOnsequenzen (zb das bestimmte Frauen keine Kinder bekommen können, dass Menschen mit Fehlstellungen oder Behinderungen geboren werden usw). Das alles wäre mit dieser Logik zwar Gottes Werk, für den Menschen aber negativ. Für sein GEsamtwerk aber von Nöten.
Das geht ja ungefähr in die Richtung "beste aller möglichen Welten". Oder? Aber dann ist Gott nicht allmächtig. Wenn Gott wirklich so mächtig ist, dass er alles hätte schaffen können, dann hätte er es doch fertiggebracht, eine perfekte Welt zu gestalten. (Allmacht beinhaltet nuneinmal die Macht zu Allem.) Abgesehen davon begreife ich nicht, inwiedern Naturkatastrophen die Erde schützen sollten...? Oder denken wir an so etwas wie plötzlichen Kindstod. Sinnlos!
(30-08-2012, 13:41)Schmettermotte schrieb: Nur "gut" kann also garnichts existentes sein, weil unser PLanet so nicht konstruiert ist.
Dann hätte Gott diesen Planeten (und unsere Wirklichkeit) vielleicht anders konstruieren sollen...?
(30-08-2012, 12:32)Lelinda schrieb: (...) Allerdings müsste man sich dann von einem väterlichen Gott, der an den Menschen wirklich und persönlich/individuell interessiert ist, wohl verabschieden. Und das fällt nicht leicht.
Es würde nicht einmal eine Rolle spielen, ob man an Gott glaubt oder nicht, da ja Gott und die Welt als Ganzes (Evolution etc.) praktisch identisch wären.
Da stimme ich dir zu. Allerdings könnte keine der großen Religionen da mitgehen... Auf keinen Fall wird die katholische Kirche bspw. auf ihren personalen Gott verzichten. Leider. Und das ist vielleicht mit der Grund, warum die Religionen mit all ihrem Schützenswerten und Guten so langsam von der Bildfläche verschwinden.

