01-09-2012, 23:20
Ich werde den Verdacht nicht los, dass viele Menschen, Atheisten eingeschlossen, philosophisch gesehen, nicht unterscheiden können, zwischen einer im Altertum nicht hinterfragten physischen Welt und der von der Schöpfungsgeschichte erzählten menschlichen Daseinsordnung.
Wenn man den Schöpfungsmythos aufmerksam liest und weiß, dass die alten Israeliten Zustände und Ordnungen immer durch eine „Werdensgeschichte“ vermitteln, dann dreht es sich bei der Schöpfung um die Schaffung (das Bekenntnis zur) Ordnung und zwar einer, hinter der eben Gott steht (ebenfalls ein Bekenntnis).
Gott hat in diesem Sinne nicht die physische Welt geschaffen, sondern eine „geordnete Seinsweise“ für Menschen, die der Glaubende hiermit anerkennt. Nennen wir sie „ontologische Welt“.
Insbesondere ist es müßig, sich über die Seinsweise Gottes Gedanken zu machen. Für den Gläubigen ist „Gott“ jene Instanz, der wir über unser (ordentliches) Tun und Lassen Rechenschaft schuldig sind. In der Tat ist ja erstaunlich, dass die Dinge nicht heute so und morgen ganz anders sind (man nehme alle Aufzählungen der Schöpfungsgeschichte – alles eigentlich reine Feststellungen).
Wenn man den Schöpfungsmythos aufmerksam liest und weiß, dass die alten Israeliten Zustände und Ordnungen immer durch eine „Werdensgeschichte“ vermitteln, dann dreht es sich bei der Schöpfung um die Schaffung (das Bekenntnis zur) Ordnung und zwar einer, hinter der eben Gott steht (ebenfalls ein Bekenntnis).
Gott hat in diesem Sinne nicht die physische Welt geschaffen, sondern eine „geordnete Seinsweise“ für Menschen, die der Glaubende hiermit anerkennt. Nennen wir sie „ontologische Welt“.
Insbesondere ist es müßig, sich über die Seinsweise Gottes Gedanken zu machen. Für den Gläubigen ist „Gott“ jene Instanz, der wir über unser (ordentliches) Tun und Lassen Rechenschaft schuldig sind. In der Tat ist ja erstaunlich, dass die Dinge nicht heute so und morgen ganz anders sind (man nehme alle Aufzählungen der Schöpfungsgeschichte – alles eigentlich reine Feststellungen).
(01-09-2012, 11:04)Lelinda schrieb: … , müsste der Mensch (noch) etwas Spezielles für ihn sein.Nein. Denn „Gott“ ist etwas für den Menschen, eine Art „Arbeitshypothese für die Seele“. Die Umkehrung ist eine ungeeignete Schlussweise, weil über Unbekanntes definitionsgemäß keine Informationen vorliegen. Aussagen wie „Der Mensch müsste für Gott doch …“ entbehren jeder Grundlage. Wo Religionslehren solche Aussagen machen, drehen sie an ihrem eigenen philosophischen Strick. Das lasse ich mir im Volksglauben gefallen, nicht aber im theologischen Diskurs.
(01-09-2012, 11:04)Lelinda schrieb: Wenn man von klein auf erzählt bekommt, dass Gott …Wie geschrieben: Volksglaube ohne jede vernünftige Grundlage. (Ich finde diese Art der „transzendenten Erziehung“ ausgesprochen perfide! Sie baut auf (erfundene) Lügen. Über Gott weiß niemand etwas!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

