Richard Bastian:
Elend und die Rechtfertigung dafür findest du nicht nur in Indien, sondern in allen Entwicklungsländern, gleichgültig, was der vorherrschende Glaube ist.
Das Problem liegt im Moralischen. Gott sollte doch moralisch Vorbild sein.
Ich wollte Gott auf keinen Fall vorschreiben, sich beweisen zu müssen. Es war nur die (moralische!) Frage, was ein solcher Gott für Argumente hat, um die Leute dazu zu bringen, an ihn zu glauben. Ist es das Versprechen einer besseren Welt oder wenigstens von Trost in einer unschönen Welt? Nein, es ist nichts anderes als die Drohung, dass derjenige, der nicht an ihn glaubt oder zumindest nicht so, wie er (Gott) es verlangt, ewige Qualen erleiden wird. Gewalt oder die Androhung von Gewalt ist immer ein praktisches Argument, um anderen seine Meinung aufzudrücken, ist aber eine recht unzivilisierte Methode. Mit Gerechtigkeit oder gar „Liebe“ hat das nichts zu tun - es sei denn, man versteht unter Liebe das gleiche wie die Leute, die aus „Liebe“ ihre Kinder misshandeln – nicht selten, um ihnen den „richtigen“ Glauben einzuhämmern – und damit die Zuneigung, das Vertrauen und die Psychen ihrer Kinder zerstören.
Mit der gleichen Methode wie dein Gott (Verbreitung von Angst und Schrecken durch Drohung mit ewigen Höllenqualen) hat Jesus vor 2000 Jahren operiert und damit (ich vermute mal: ungewollt) selbst dafür gesorgt, dass sich das Christentum von seiner eigentlichen Lehre (Nächstenliebe, Feindesliebe, Vergebung) entfernt hat. Denn ein Gott, der Liebe zum Mitmenschen (sogar zum Feind) verlangt und gleichzeitig mit barbarischer Folter, wenn auch erst nach dem Tod, droht, widerspricht sich nicht nur selbst, sondern macht das „wichtigste Gebot“, nämlich ihn zu lieben, unmöglich. Diese Unmöglichkeit führt zu Schuldgefühlen und infolgedessen keineswegs zur Besserbehandlung der Mitmenschen.
Und der Gedanke, dass jeder, der nicht an diesen Gott glaubt, in der Hölle landet, führte unweigerlich zu Zwangsmissionen in der Annahme, nur so andere Menschen (die Nicht-Christen) vor der Hölle bewahren zu können. Letzteres möchte ich Jesus gar nicht anlasten, weil ich nicht an seinen Missionsauftrag glaube. Aber dieses Denken (wer nicht richtig an Gott glaubt, landet in der Hölle) hat schon mehrmals zu unvorstellbaren Verbrechen geführt.
Sein Reden von der Hölle (ob er nun selbst daran glaubte oder es nur als symbolisches Druckmittel, als Zuckerbrot-und-Peitsche-System, gemeint war) war Jesus´ großer Fehler, und dadurch haben nicht nur seine Nachfolger, sondern schon er selbst seine Lehre kaputtgemacht.
Gott, der nicht nur 2000 Jahre Christentum und 1400 Jahre Islam mitverfolgen konnte (und der es nie für nötig hielt, gegen grausame Entwicklungen wie religiöse Kriege einzuschreiten), sondern als ewiges, allmächtiges Wesen doch extrem weise sein sollte, müsste es besser wissen als ein Handwerker aus einer römischen Provinz vor 2000 Jahren. Wenn er immer noch mit der Hölle droht, um den Menschen den richtigen Glauben aufzuzwingen, ist das ein Armutszeugnis. Und zwar für Gott, der (um wieder zurück aufs Thema zu kommen) die neuesten Erkenntnisse der Psychologie strikt ignoriert, obwohl er diese Kenntnisse schon seit ein paar hunderttausend Jahren haben müsste.
Elend und die Rechtfertigung dafür findest du nicht nur in Indien, sondern in allen Entwicklungsländern, gleichgültig, was der vorherrschende Glaube ist.
(03-09-2012, 22:36)Richard Bastian schrieb: Legitimität ist etwas das man zu beweisen hat oder einem verliehen wird, so etwas wie eine Erlaubnis, also nein, es ist keiner da den Gott um Erlaubnis fragen muss, keiner dem Er etwas beweisen muss, keiner der Ihm etwas verleihen muss, kein Recht und kein Gesetz vor dem Er Sich zu verantworten hätte, nur dass Er Sich an das hält was Er versprochen hat, und ja, Gott hat unbeschränkte Macht, Er ist Der Allmächtige.
... wo als liegt das Problem, betrachtet man es im juristischen Sinn?
Das Problem liegt im Moralischen. Gott sollte doch moralisch Vorbild sein.
Ich wollte Gott auf keinen Fall vorschreiben, sich beweisen zu müssen. Es war nur die (moralische!) Frage, was ein solcher Gott für Argumente hat, um die Leute dazu zu bringen, an ihn zu glauben. Ist es das Versprechen einer besseren Welt oder wenigstens von Trost in einer unschönen Welt? Nein, es ist nichts anderes als die Drohung, dass derjenige, der nicht an ihn glaubt oder zumindest nicht so, wie er (Gott) es verlangt, ewige Qualen erleiden wird. Gewalt oder die Androhung von Gewalt ist immer ein praktisches Argument, um anderen seine Meinung aufzudrücken, ist aber eine recht unzivilisierte Methode. Mit Gerechtigkeit oder gar „Liebe“ hat das nichts zu tun - es sei denn, man versteht unter Liebe das gleiche wie die Leute, die aus „Liebe“ ihre Kinder misshandeln – nicht selten, um ihnen den „richtigen“ Glauben einzuhämmern – und damit die Zuneigung, das Vertrauen und die Psychen ihrer Kinder zerstören.
Mit der gleichen Methode wie dein Gott (Verbreitung von Angst und Schrecken durch Drohung mit ewigen Höllenqualen) hat Jesus vor 2000 Jahren operiert und damit (ich vermute mal: ungewollt) selbst dafür gesorgt, dass sich das Christentum von seiner eigentlichen Lehre (Nächstenliebe, Feindesliebe, Vergebung) entfernt hat. Denn ein Gott, der Liebe zum Mitmenschen (sogar zum Feind) verlangt und gleichzeitig mit barbarischer Folter, wenn auch erst nach dem Tod, droht, widerspricht sich nicht nur selbst, sondern macht das „wichtigste Gebot“, nämlich ihn zu lieben, unmöglich. Diese Unmöglichkeit führt zu Schuldgefühlen und infolgedessen keineswegs zur Besserbehandlung der Mitmenschen.
Und der Gedanke, dass jeder, der nicht an diesen Gott glaubt, in der Hölle landet, führte unweigerlich zu Zwangsmissionen in der Annahme, nur so andere Menschen (die Nicht-Christen) vor der Hölle bewahren zu können. Letzteres möchte ich Jesus gar nicht anlasten, weil ich nicht an seinen Missionsauftrag glaube. Aber dieses Denken (wer nicht richtig an Gott glaubt, landet in der Hölle) hat schon mehrmals zu unvorstellbaren Verbrechen geführt.
Sein Reden von der Hölle (ob er nun selbst daran glaubte oder es nur als symbolisches Druckmittel, als Zuckerbrot-und-Peitsche-System, gemeint war) war Jesus´ großer Fehler, und dadurch haben nicht nur seine Nachfolger, sondern schon er selbst seine Lehre kaputtgemacht.
Gott, der nicht nur 2000 Jahre Christentum und 1400 Jahre Islam mitverfolgen konnte (und der es nie für nötig hielt, gegen grausame Entwicklungen wie religiöse Kriege einzuschreiten), sondern als ewiges, allmächtiges Wesen doch extrem weise sein sollte, müsste es besser wissen als ein Handwerker aus einer römischen Provinz vor 2000 Jahren. Wenn er immer noch mit der Hölle droht, um den Menschen den richtigen Glauben aufzuzwingen, ist das ein Armutszeugnis. Und zwar für Gott, der (um wieder zurück aufs Thema zu kommen) die neuesten Erkenntnisse der Psychologie strikt ignoriert, obwohl er diese Kenntnisse schon seit ein paar hunderttausend Jahren haben müsste.

