(04-09-2012, 14:47)Lelinda schrieb: Ich finde ein solches Verhalten Gottes nicht nur unfair, sowohl (zu Lebzeiten) den Opfern, als auch (später) den Tätern gegenüber, sondern absolut verantwortungslos. Denn das ist so, als wenn ich achselzuckend bei einem Verbrechen zusehe, das ich problemlos verhindern könnte, aber nicht verhindern will, weil der Verbrecher es ja unbedingt will. Und wenn ich dann später, um mich als gerecht hinzustellen, den Täter zu lebenslänglicher Haft verurteile, obwohl ich rechtzeitig dafür hätte sorgen können, das nichts passiert und dann sowohl Täter als auch Opfer in Frieden hätten leben können.
Ein menschlicher Zuschauer käme vor Gericht nicht damit durch, aber ein Gott, der keinen Richter fürchten muss, darf sich natürlich so verhalten
ach, lelinda, jetzt hat gundi es doch schon so oft erklärt und du willst es immer noch nicht verstehen:
der wahre gläubige schmeißt die logik weg, bevor er sich "gott" nähert, denn "gott" mit menschlicher vernunft zu betrachten ist ganz, ganz pfui und pöhse. gerade der gute christ ergibt sich demütig in sein schicksal, gibt sein hirn an der kirchentür ab und sagt: "der liebe gott wird sich schon was dabei gedacht haben, wer bin denn ich armes unwürdiges würstchen, daß ich mir anmaßen wollte, den, der doch angeblich mein bester freund sein und sich mir offenbaren will, auch zu verstehen"
du denkst zuviel. selber denken ist pöhse, ja - gerade in deinem fall! - geradezu gotteslästerlich. alles ist gut so, wie es ist, wir müssen das nicht verstehen. ja, wir dürfen das gar nicht verstehen wollen!
denn dann würden wir ja auch schon wieder unseren freien willen benützen wollen, und das mag der liebe gott gar nicht. er hat ihn uns zwar gegeben, aber nur, um uns zu prüfen - denn nutzen wir ihn, sind wir durch die prüfung gefallen und werden unsere gotteslästerliche frechheit bitter büßen - und das ist dann nur gerecht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

