28-09-2012, 11:47
(27-09-2012, 23:55)Ekkard schrieb: Nur dieser Matthäus predigt an einer Reihe von Stellen die Hölle, nicht die anderen drei Evangelien! Meine Konkordanz ist da eindeutig: Mt 5, 29; 10, 28; 11, 23; 16, 18; 23, 15; höllisches Feuer: Mt 5, 22; 18, 9; 23, 33!
Nun ja, es gibt noch ein paar Stellen mehr. So folgen bei Lukas in der Feldpredigt (dem Analog zur Bergpredigt bei Matthäus) auf die Seligpreisungen noch „Wehrufe“, also Drohungen (Luk 6, 24-26). Bei Matthäus fehlen diese jedoch. Bei der Beschreibung des Jüngsten Gerichts droht Jesus öfters mit der Hölle. Zum Beispiel in Matt 13, 49-50 und auch in Matt 25, 41.
Dann noch in ein paar Gleichnissen:
- im Gleichnis vom Hochzeitsmahl (Matt 22, 11-13)
- im Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Matt 25,30). Hier fehlt allerdings die entsprechende Stelle bei Lukas (also umgekehrt zu den Seligpreisungen)
- im Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus (Lk 16, 22-26)
Bei Johannes habe ich keine Stellen gefunden; die bei Markus finden sich alle bei Matthäus und/oder Lukas wieder.
(27-09-2012, 23:55)Ekkard schrieb:(27-09-2012, 20:33)Lelinda schrieb: Auch über die Belohnungen waren sich die Nachfolger anscheinend nicht einig, zumindest nicht, was die Apostel (also die engsten Anhänger) betraf. Mal durften sie hoffen, mit ihm zusammen Richter sein zu dürfen (über die 12 Stämme Israels), dann wiederum durften sie nicht mehr erwarten als andere Nachfolger.Hast du vielleicht eine Bibelstelle dazu. Im NT kommt "Richter" nur im Zusammenhang mit Gott oder Christus als Richter vor.
Matt. 19, 27-28:
Da antwortete Petrus: „Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen?“ Jesus erwiderte ihnen: „Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.“
Nach dieser Aussage dürfen die Apostel also beim Jüngsten Gericht als Mit-Richter fungieren.
Direkt danach (Matt 20, 1-16) aber kommt das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, die alle den gleichen Lohn bekommen, egal, ob sie den ganzen Tag oder nur eine Stunde gearbeitet haben. Ich verstehe dieses Gleichnis so, dass die Jünger (als die Ersten, die den ganzen Tag gearbeitet haben) nicht mehr erwarten sollen als alle anderen Nachfolger. Da die sicher nicht alle mit auf dem Richterstuhl sitzen sollen, widerspricht sich das; es sei denn, der Lohn der Weinberger steht für die Zeit NACH dem Jüngsten Gericht.