22-10-2012, 00:13
(21-10-2012, 10:21)Lelinda schrieb: Mein Problem wäre eher ein moralisches, wenn ich diese Bibelgeschichte (die Sintflut-Geschichte) wörtlich nehmen müsste. Denn erstens könnte ich mir nicht vorstellen, dass Noah so viel besser war als die Millionen anderer Menschen, die Gott gezielt ertrinken ließ. Und zweitens verstehe ich nicht, wie man einen Gott anbeten und ihm als Überlebender dankbar sein könnte (ja, MÜSSTE), der so wenig Skrupel hat, meinen Nachbarn den Tod zu bringen.Solche "Geschichten" sind, wenn sie erzählt werden "schon ewig" vorbei, spielen also "vor Zeiten"! Die Frage ist nicht, was sie erzählen, sondern warum.
Diese Gründe sind vielleicht nicht einfach zu durchschauen. Man muss dabei berücksichtigen, dass hier (jüdisches) "Volksgut" tradiert wird nach dem Motto: Wir, "die Gottesfürchtigen" (Juden, Gläubige) sind die, die Gott überleben lässt (früher, heute, in Zukunft). Gewissermaßen handelt es sich um die Dividende für Hören auf und Befolgen von Gottes Wort und einwandfreies Verhalten (gerecht sein und bleiben).
(21-10-2012, 10:21)Lelinda schrieb: Aber das hat die Menschen damals, als diese Geschichte niedergeschrieben ist, wohl nicht gestört.Wie denn auch?
Lassen wir uns nicht durch unsere, im Wesentlichen neuzeitliche Anschauungsweise täuschen! Früher stand der Souverän über den gesellschaftlichen Regeln, den Gesetzen. Gott natürlich erstrecht!
Dieser "alte Gott" war daher gleichbedeutend mit "Schicksal", "rechnender und rächender Naturgewalt", Herr über Krieg und Frieden, Aufpasser, Geber und Nehmer des Lebens. Kein (menschliches) Maß reicht für den "Ewigen", den "Allgegenwärtigen" usw..
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

