29-10-2012, 13:00
(29-10-2012, 10:27)Schmettermotte schrieb: Nehmen wir an, Tiere haben eine Seele und können genauso in eine Art Himmelreich kommen wie die menschliche Seele, sind wir dann als Fleischesser nicht grundsätzlich Mörder?
nein, denn mord ist die tötung aus niedrigen beweggründen
zumindest wären nach einer derart weiten morddefinition auch alle fleischfressenden tiere mörder oder sogar alle lebewesen, denn warum sollten dann pflanzen keine seele haben?
(29-10-2012, 10:27)Schmettermotte schrieb: Oder gibt es einen Unterschied zwischen der überlebenstechnischen Notwendigkeit des Tötens als quasi moralfreie Angelegenheit?
Oder müsste der Mensch hier nicht auch anders behandelt werden als das Tier, weil ein Tier in den meißten Fällen ausschließlich zu Nahrungszwecken tötet, der Mensch aber eine Wahl hat ob er Tiere töten will oder andere Lebensmittel zu sich nimmt?
ganz recht - ein mensch ist eben kein tier, daher ist sein verhalten an anderen moralischen maßstäben zu messen. allerdings gelten deshalb (stichwort reziprozität) aber auch andere moralische kriterien für die tötung von entweder menschen oder tieren
letztlich ist die moral des "du sollst nicht töten" aber ohnehin eine eigennützige (tierrechtler würden sagen "speziesistische") - wir haben uns die gesellschaftliche übereinkunft eines tötungsverbots auferlegt, um ein gedeihliches soziales miteinander zu befördern
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)