02-11-2012, 00:31
(02-11-2012, 00:12)Mustafa schrieb:(01-11-2012, 22:53)Gundi schrieb: Dennoch existiert kein Kater in Stiefeln, der einen Riesen fressen und einen armen Burschen zum König machen kann. Über die Existenz als Idee kommt der gestiefelte Kater nicht heraus. Und bei Gott kann das ähnlich gesehen werden, auch wenn hier die Existenz der Idee eine wesentlich höhere Bedeutung haben mag als beim gestiefelten Kater.
Wenn du dieser Logik konsequent folgen würdest, könntest du alle kulturellen Ideen als "nicht real" entlarven.
Wie ich schrieb, halte ich die Idee selbstverständlich für real.
(02-11-2012, 00:12)Mustafa schrieb: Gott kommt über die Existenz als Idee dadurch hinaus, dass Menschen ihn in ihrem persönlichen und sozialen Leben sehen.
Dennoch kommt er über die Existenz als Idee nicht hinaus. Bei dir klingt es fast so, als würde etwas stoffliche Existenz erlangen, solange nur ausreichend geglaubt wird.
Sicherlich spielt die Gottesidee eine bedeutende Rolle im persönlichen und sozialen Leben von Menschen. Das sagt aber noch nichts über eine reale Existenz außerhalb der Idee aus.
(02-11-2012, 00:12)Mustafa schrieb: Aber letztendlich ist das eine Frage des Realitätsverständnisses.
Ich finde, da kann man nicht automatisch den Naturalismus als Diskussionsgrundlage nehmen.
Für mich bezeichnet "real" alles von dem wir sicher sein können, dass es existiert. Eine andere Verwendung des Begriffes macht imho wenig Sinn.
Und von Gott können wir nun mal nur sagen dass er als Idee existiert. Ob es wirklich einen "weißen Mann mit Rauschebart" gibt wissen wir nicht. Weshalb also hier von Realität sprechen?
Vieleicht liegt die Crux auch im Begriff "Gott". Wer "Gott" stellvertretend für gemeinschaftliches Leben und Regeln etc. handhabt (ähnlich wie Ekkard das wohl tut) kann selbstverständlich auch sagen, dass Gott real existiert (bzw. existieren kann).
Viele, viele Gläubige sehen in Gott jedoch wirklich eine reale Identität, auch unabhängig von menschlicher Vorstellung (und der auch schon vor dem Menschen existierte)
